Gaia ProjectGaia Project

Die Frage, ob es neben uns Menschen weiteres intelligentes Leben im Weltall gibt, ist längst beantwortet. 14 Völker breiten sich im Weltraum aus und besiedeln ihn friedlich. Jedes Volk besitzt einen Grundstock an Credits, Erz und Wissen, der für die Ausbreitung im Weltraum notwendig ist. Auf zwei für ein Volk gut bewohnbaren Planeten ist jeweils eine Minen eingerichtet, die für Erznachschub sorgen. Der Handel und die Wissenschaft sind bei jedem Volk so weit entwickelt, dass auch ohne ein hilfereiches Gebäude ein minimaler Nachschub gewährleistet ist. Da jedes Volk seine individuellen Eigenschaften besitzt, haben sie auch unterschiedliche Startbedingungen. Manche kennen sich schon ein bisschen in einem der sechs Forschungsbereich aus, andere haben einen speziellen Besitz, zum Beispiel einen Q.I.C., einen Quantum Intelligence Cube.

Hadsch HallaIch gehöre den Hadsch Halla an. Wir leben auf Oxyd-Planeten, die an der roten Farbe erkenntlich sind. Natürlich sind unsere Gebäude und unsere Satelliten auch rot. Um uns auszubreiten errichten wir eine neue Mine. Leider können wir das nur auf einem Planeten, der direkt neben unseren liegt. Das mag sich später ändern, wenn wir Wissen in die Navigation stecken. Aktuell können wir nur unseren Q.I.C. einsetzen, der uns zwei Felder durch den Raum bringt. Unser Nachbarplanet ist leider keine Oxyd-, sondern ein Vulkan-Planet. Der geht leicht für uns zu terraformen. Das nötige Erz bringen wir schon auf, weil wir durch unsere Ökonomie-Kenntnisse ein paar Erz und Credits mehr haben als andere Völker. Nachdem wir Credits und nochmal Erz als Kosten für die Mine bezahlt haben, sind wir stolze Besitzer einer weiteren Mine.
Wir drehen ein wenig an der Sternzeit. Alle Völker haben neues Erz, neues Wissen und neue Credits erhalten. Jetzt wandeln wir unsere Mine in ein Handelszentrum um. Weil wir in der Nähe andere Völker sind, benötigen wir weniger Credits als wenn wir ein „Restaurant“ an Ende des Universums errichtet hätten. Das Handelshaus bringt uns Credits; dafür entfällt das Erz aus der Mine. Der nächste Umbau ist eine wichtige Entscheidung. Gehen wir mit einem Forschungslabor in den Zweig der Wissenschaft oder errichten wir lieber einen Regierungssitz, der uns Macht bringt und uns neue Einkaufsmöglichkeiten für Credits verschafft?
In der Wissenschaft erhalten wir Zugang zu Basistechnologien und verbessern unsere Fähigkeit in einem Forschungszweig. Macht bringt uns andererseits Rohstoffe und Terraforming. Wie immer wir uns entscheiden, es erschließen sich uns neue Welten.

MinenWir drehen noch mal an der Sternzeit. Der friedliche Wettstreit in beendet. In sechs Sternenjahren wurden Planeten besiedelt, Gebäude errichten, Macht gewonnen und, das hätte ich fast vergessen, Gaia-Projekte durchgeführt. Es ist eine andere Form der Besiedelung. Dabei werden Transdim-Planeten mit Hilfe von Gaia-Formern in Gaia-Planeten verwandelt. Das ist hohe Wissenschaft. Ich erspare euch die Details. Wichtig ist nur zu wissen, dass am Ende ein bewohnbarer Planet entsteht. Zurück zum Wettstreit: Damit der Erfolg der Völker vergleichbar wird, gibt es ein interstellares Maß – Siegpunkte. Es gibt sie auf vielfältige Weise. Pro Sternenjahr wird eine bestimmte Vorgehensweise damit belohnt, manche Völker bekommen sie für bestimmte Aktionen, es gibt sie für Gründung von Allianzen und am Ende des Spiels noch für zwei am Anfang festgelegte Kriterien. Natürlich bestimmt die Menge an Siegpunkten das erfolgreichste Volk dieses Sternzeitalters.

Langsam komme ich wieder zurück aus dem Weltall auf die Erde, werde von einem Hasch Halla zu einem Menschen, der soeben ein hochkomplexes Spiel abgeschlossen hat. Die erlebte Geschichte gibt nur einen Teil der komplexe Gesetze im All wieder. Die Feinheiten füllen Seiten und sind erst einmal eine Hürde, die genommen werden muss. Danach steht einem der Weltraum mit seinem vielen Entscheidungen offen.
Die Entwicklung beginnt langsam und nimmt mit fortschreitender Sternzeit an Fahrt auf. Jedes Jahr können die Völker mehr Aktionen ausführen und so ihre Pläne umsetzen. Dabei respektieren sie sich soweit, dass sie alles, was ein anderes Volk errichtet hat, unangetastet lassen. Ein Wettkampf um die besten Planeten und um die die beste Machtausübung sorgt dennoch für gegenseitige Einflussnahme. Auch der Bau von Gebäude in der Nähe anderer Völker hat Auswirkungen und so will wohlüberlegt sein, ob man die kuschelige Nähe anderer Wesen sucht oder lieber ein Eremitendasein an Rande der Galaxie.

RegierungssitzManch einem mögen die Grundzüge der Weltraumeroberung bekannt vorkommen. Im Fantasy-Reich Terra Mystica gelten ähnliche Regeln. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Gaia ist eine Weiterentwicklung. Es richtet sich wie der Vorgänger an Spieler, die vielschichtige Strategiespiele lieben und eine hohe Komplexität als Herausforderung betrachten. Wer kein Terra Mystica besitzt, kann direkt zum Gaia-Projekt greifen und wird mit langanhaltendem Spielspaß bedient.
Stellt sich die Frage, ob Besitzer eine Terry Mystica das Gaia Projekt benötigen. Ein von beiden Spielen begeisterter Mitspieler sagte mir sinngemäß: „Ich habe Terry Mystica abgegeben, weil das Gaia-Projekt noch besser ist.“ Diese Aussage bezieht sich auf den Nachfolger zu einem Spiel, das den Deutschen Spielepreis gewann. Noch deutlicher kann die Aussage über die Qualität nicht sein. (wd)

Sternzeit 1.1.8.: Automa ermöglicht Solitärspiel
Das Spiel kann auch solitär gespielt werden. Ein Automat ersetzt den fehlenden Mitspieler und ist über vier Stufen skalierbar. Er arbeitet nach eigenen Regeln, die wie ein kleines Programm wirken. Bei 84 verschiedenen Kombinationen von eigenem und automatischem Volk ist so für jede Menge Unterhaltung auch ohne menschliche Mitspieler gesorgt.
Steckbrief
Gaia Project
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Helge Ostertag, Jens Drögemüller Feuerland 1 - 4 Spieler ab 14 Jahre 60 - 150 Minuten Dennis Lohausen