Der Verein Spiel des Jahres e. V. lud zum Tag der Brettspielkritik nach Hamburg ein, und viele kamen. In vielen verschiedenen Bereichen waren die Teilnehmer beheimatet. Neben "normalen Journalisten", die für Printmedien aktiv sind, kamen Online-Redakteure, Blogger, Podcaster, You-Tuber und auch Angehörige verschiedener Universitäten, um an den Workshops und Gesprächsforen teilzunehmen.
Die Themen, die am Samstag in Arbeitsgruppen behandelt wurden, waren sehr breit gestreut. Nicht die Spiele selbst, sondern der Umgang mit ihnen in Rezensionen und anderen journalistischen Veröffentlichungen waren das Thema. So wurde vor allem darauf hingewiesen, dass Rezensionen keine Produkttests sind.
Die Vielfalt der Veröffentlichungen ist großartig, doch wie ist es mit der Qualität?
Hier ein Ausschnitt aus dem Programm:
Wie spreche ich das breite Publikum an?
Brettspielkritik, vielfältig erzählerisch glaubwürdig
Was ist eigentlich Spielreiz?
Podcast als Medium der Spielekritik
Spiele ins Bild gesetzt
Spielekritik und Zielgruppen
Die Ergebnisse der Gruppen wurden später von den Durchführenden im Plenum vorgestellt.
Den Sonntagmorgen verbrachten wir dann im Plenum. In einer Podiumsdiskussion, an der die Pressesprecherin eines Verlages, ein Autor und eine ehemalige Redakteurin teilnahmen, wurde über viele verschiedene Themen gesprochen. Durch Fragen aus dem Publlikum kamen auch Themen wie Political Correctness oder auch das Gendern in Spielen zur Sprache.
Als wir am Hamburg verließen, hatten wir viele Denkanstöße im Gepäck.
Das Brettspiel ist Kulturgut, das etwas erzählen will. Eine Rezension sollte daher weniger Regeln, sondern mehr Hintergrundanalysen und persönliche Einschätzung liefern. Es geht nicht darum wie viele Runden es gibt, wie Punkte vergeben werden, sondern darum, wie sich das Spiel anfühlt, was es mit uns macht. Sie soll einen Leser abholen, Hintergründe zum Spiel oder zum Thema bringen, aber auch unterhalten. Vor allem muss sie authentisch sein.