Gouda Gouda

So ein Wettrennen für Mäuse ist ganz einfach. Da sitz man unten im Keller und sieht oben den leckeren Käse. Da heißt es nichts wie hin, schwuppdiwupp immer höher. Das ganze wäre so einfach, gäbe es da nicht die lästigen Mäusekonkurrenten, die einen dazu auch noch immer wieder in den Keller schicken.

RennmausDer langgezogene Spielplan zeigt den Weg der Mäuse vom Keller zum Käse. Jeder der bis zu sechs Mitspieler erhält seine fünf Rennmäuse, die alle im Keller starten. Der Weg in der Mitte ist der schnellste, denn hier geht es steil bergauf. Zwischen je zwei Feldern auf diesem Weg gibt es einen Zwischenschritt. Dieses System ist nur am Start und vor dem Ziel unterbrochen. Am Start gibt es zwei parallele Zwischenschritte, vor dem Ziel gibt es nur zwei Zwischenschritte, aber keinen direkten Weg mehr auf dem Mittelpfad.

Kommt ein Spieler an die Reihe, wählt er ein Feld aus, auf dem sich mindestens eine eigene Maus befindet. Dann nimmt er so viele Würfel, wie sich Mäuse - nicht nur eigene, sondern insgesamt - dort befinden, jedoch maximal fünf Stück. Jeder Würfel zeigt zwei Mal die Farben rot, gelb und grün. Für jedes Rot muss er eine Maus in Richtung Keller schicken, für jedes Grün eine in Richtung Käse. Gelb ist neutral und verändert die Position der Mäuse nicht. Wer zuerst beim Käse ankommt, ist Sieger.

Diese einfachen Regeln können um zwei Komponenten erweitert werden: zum einen kann man um drei Käsestücke spielen, zum anderen können Magieplättchen verwendet werden, die Änderungen der Würfeln und des Ablaufs erlauben.

Sieg!Bevor ich auf die Grundversion von Gouda Gouda eingehe, zunächst ein paar Anmerkungen zu den Zusatzkomponenten. Das Spiel um drei Käsestücke ist nicht ausgewogen, denn bei Gleichstand gewinnt der Spieler, dessen Maus zuerst am Käse angelangt war. Eine Partie zu zweit wird hierdurch zu einem "Best of 3", bei höheren Besetzungen kann nur einer der Spieler gewinnen, die bereits eines der ersten beiden Käsestücke bekommen hat, und hier der zweite auch nur, wenn er ebenfalls das dritte bekommt. Die Magieplättchen ermöglichen den Spielern mehr Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen; dafür geht die Einfachheit des Wettrennens verloren. Bei uns war der Reiz der Magieplättchen nicht besonders groß.

Das Grundspiel war in seinen Partien sehr unterschiedlich. Da die Würfel, was die Richtungsvorgabe angeht, neutral sind - sie zeigen ja genauso oft abwärts (rot) wie aufwärts (grün) hängt der Fortschritt stark davon ab, dass mehr Grün als Rot gewürfelt wird. Es ist zwar kurzfristig spaßig, wenn der Führende mehrmals durch ein einzelnes Rot gestoppt wird, doch wird das Spiel dadurch auch langatmig. Des weiteren ist es schwer eine in Führung liegende Maus zu überholen. In dem Moment, in dem man zur führenden Maus aufschließt, kann der Besitzer der Maus dieses Feld wählen und dafür würfeln. Nur bei einem Pasch bleiben die Kontrahenten gleichauf, in allen anderen Fällen erhält die Maus ihre alleinige Führung zurück. Was bleibt, ist ein Spiel, bei dem der Sieg, entgegen den Angaben des Autors in der Regel, stark glücksabhängig ist, genauso wie der Spielspaß. (wd)

Steckbrief
Gouda Gouda
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Frédéric Moyersoen Eurogames 2 - 6 Spieler ab 8 Jahre ca. 45 Minuten Bernard Bittler