Lumberjack ist englisch und bedeutet "Holzfäller". Und so sieht das meiste Material von Lumberjack auch aus: 100 kleine Baumstämme in fünf verschiedenen Farben. Damit man sie stapeln kann, sind sie nicht ganz rund sondern auf gegenüberliegenden Seiten abgeflacht. Daneben gibt es zehn spitzzulaufende Holzteile, die wie die Spitzen an russisch-orthodoxen Basiliken aussehen. Während diese zum Spiel einfach in die Mitte des Tisches gelegt werden, wird aus den 100 Holzstämmen ein Turm gebaut: je sechs bilden eine Schicht, die nächste versetzt. Nach 16 Schichten blieben vier Holzstämme übrig, die die oberste Schicht bilden.
Es gibt drei Varianten, zunächst der Standard. Ein Spieler, der am Zug ist, kann entweder einen Holzstamm vom Turm nehmen oder ein Spitze aus der Mitte. Mit dem Holzstamm kann er vor sich einen Turm bauen oder eine Wertung auslösen. Wenn er damit bauen möchte, stellt er ihn auf einen seiner Türme oder beginnt damit einen neuen Turm. Mehr als drei Türme darf aber ein Spieler nicht haben. Eine Spitze stellt man oben auf einen solchen Turm. Bei einer Wertung wird der Wert des Turmes verdoppelt; der Nachteil einer Spitze besteht darin, dass der Turm nicht weiter erhöht werden kann. Eine Wertung wird durch einen Holzstamm ausgelöst. Anstatt ihn zu verbauen, bestimmt er die Türme, die gewertet werden. Gewertet werden alle Türme, auch die der Mitspieler, deren oberster Holzstamm die gleiche Farbe hat wie der Holzstamm mit der die Wertung ausgelöst wurde. Jeder Turm bringt nun so viele Punkte wie er Holzstämme hoch ist. Befindet sich eine Spitze darauf, wird der Wert des Turmes verdoppelt. Danach werden von allen gewerteten Türmen die obersten Holzstämme aus dem Spiel genommen und deren Spitzen wieder in den Vorrat gelegt. Das Spiel endet, wenn der Turm der 100 Holzstämme abgetragen worden ist. Wer nun die meisten Punkte hat, ist Sieger.
In einer Variante geht es um Geschicklichkeit. Es gibt weder Wertungen noch Spitzen. Wer an der Reihe ist, nimmt eine Holzstamm und verbaut ihn. Nun darf jeder Spieler einen Turm in jeder Farbe bauen. Solange in einem Turm noch kein Teil ohne direkten Bodenkontakt ist, darf man die Grundfläche durch Nebeneinanderstellen von Holzstämmen vergrößern. Einmal oben fortgeführt, müssen auch alle weiteren Holzstämme dieser Farbe irgendwo oben in den Turm eingebaut werden. Stürzt ein Turm ein, werden die Holzstämme entfernt und der Spieler beginnt in dieser Farbe einen neuen Turm. An Ende gibt es für den höchsten Turm in jeder Farbe einen Punkt; der insgesamt höchste Turm erhält einen Zusatzpunkt.
Bei einer dritten Variante wird aus den Holzstämmen eine Pyramide gebaut, deren Größe sich nach der Spielerzahl richtet. Hier geht es darum, dass sich gleichfarbige Holzstämme beruhen, denn für jede Fläche wird die Anzahl der Holzstämme, aus der sie besteht, mit sich selbst multipliziert.
Lumberjack bietet für das Material drei Varianten, wobei eine als Hauptregel deklariert wird. Während die Version mit der Pyramide genauso wie die Grundversion ein einfaches taktisches Spiel ist, stellt die dritte Variante mit der Geschicklichkeitskomponente eine andere Spielform dar. Basis aller drei Regeln ist der Turm und genau hier hapert es bei Lumberjack: kleinere Ausbauten stehen stabil, doch bei 17 Schichten kann schon mal ein Stein in die Mitte des Turms fallen oder gar der ganze Turm einstürzen. Dies kann, noch ärgerlich, sogar während des Abbaus passieren. Ebenso kippen die Türme, die die Spieler vor sich während des Spiels bauen, leicht um; die Gefahr ist bei wenigen Spielern besonders hoch, da hier die Türme höher gebaut werden. Lumberjack wäre ein kleines taktischen Spielchen mit einigen Varianten und schönem Material, würde es nicht die Geschicklichkeit ohne Notwendigkeit für das Spiel überstrapazieren. Was bleibt ist der Gedanke: "schade, hätten die Baumstämme nicht flacher sein können?" (wd)
Steckbrief Lumberjack |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Alan R. Moon, Aaron Weissblum | Schmidt | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Helmut Krüger |