Mit Polterdice liegt nun das dritte Spiel aus dem italienischen Kidult-Verlag vor.
Wie schon der Name des Spieles verrät, bilden Würfel das Zentrum des Spielgeschehens. Doch erst einmal zum Spielaufbau.
16 Treppenkarten werden zu vier Häusern aus vier Treppen zusammengelegt. Die Karten zeigen je zweimal die Werte 3 bis 6 und 8 bis 11. An das Ende jeden Treppenhauses kommt ein zufällig ausgelegtes Polterdice-Kärtchen. Jeder dieser Geister gehört zu einer von vier Familien, die an der Hintergrundfarbe und Muster zu erkennen ist.
Jeder Spieler erhält drei Münzen, 10 Spielfiguren einer Farbe, und das Spiel kann beginnen.
Man würfelt alle acht Würfel, und gruppiert sie zu Paaren und addiert die Punkte. Dabei gibt es folgende Besonderheiten. Außer bei der Summe 2,7 oder 12 setzt man eine eigene Spielfigur in ein Haus mit der errechneten Zahl oder steigt mit einer schon vorhandenen Figur ein Feld weiter. Dabei werden besetzte Felder nicht mitgezählt. Eine 7 verfällt, eine 2 ist ein Joker, damit kann man eine beliebige eigene Figur bewegen. Mit einer 12 erschreckt man eine fremde Figur, die mit einer eigenen in einem Treppenhaus steht. Dazu setzt man sie ein Feld zurück. Auch hier zählen besetzte Stufen nicht mit. Erreicht ein Spieler das Zimmer am Ende der Treppe, erhält er so viele Münzen, wie dort abgebildet sind. Bei schwer zu erwürfelnden Zahlen gibt es viel, bei den leichten wenig Geld. Dies ist die Belohnung dafür, den Polterdice, der hier festgesessen hat, befreit zu haben. Der Geist läuft das Treppenhaus herunter, und fordert den nächsten, den er trifft, zum Kampf auf. Dieser kann ablehnen, dann läuft der Geist weiter, gegebenenfalls bis in die Freiheit. Nimmt man den Kampf auf, setzt man eine Silbermünze und würfelt mit allen acht Würfeln. Hat man 2 Einsen, ist der Geist besiegt. Man erhält den Geist und so viele münzen, wie man Geister von dieser Farbe (einschließlich des gerade gefangenen) in seinem Besitz hat sowie eine weitere Münze für den erfolgreichen Kampf. Verliert man, muss man nur die Münze in die Kasse zurücklegen.
Ist der Geist besiegt oder entkommen, wird das entsprechende Haus umgedreht. Das Spiel ist beendet, wenn ein Spieler 25 Münzen erreicht hat, oder wenn drei der vier Hauser komplett umgedreht sind. Gewonnen hat dann der reichste Spieler.
Am Anfang geht es recht langsam los. Man sortiert die Würfel und setzt die ersten Figuren ein. Erst wenn sich die Treppenhäuser füllen, kommt Leben ins Spiel. Es werden doch recht viele zwölfen gewürfelt, und so ist es in wertvollen Häusern ein stetiges treppauf, treppab. Uns gefiel die Zusatzregel, dass man , wenn man gegen einen Geist verloren hat, die Münze nicht in die Kasse, sondern auf einen noch gefangenen Geist der selben Familie legt.
Das Spiel kam in unserem Spielkreis unterschiedlich an. Die negativste Kritik kam zu der Spieldauer, denn unter zwei Stunden wurde bei uns keine Partie beendet.Während es von einigen daher als viel zu lang für ein reines Würfelspiel beurteilt wurde, hatten andere viel Spaß daran.
Nachtragende Spieler, die möglichst alles unter Kontrolle haben wollen, sollten einen großen Bogen um Polterdice machen. Wer nichts dagegen hat, zu ärgern und geärgert zu werden, wer während des Spielens auch gerne mal quatscht, wer sich auch mal dem Würfelglück beziehungsweise Würfelpech unterwerfen mag, wen es nicht stört ein langes und stark glücksabhängiges Spiel zu spielen, der sollte sich Polterdice einmal näher anschauen.
Steckbrief Polterdice |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Spartaco Albertarelli | Kidult | 2 - 5 Spieler | ab 10 Jahre | 60 - 90 Minuten | Erika Luppi |