Fantastische Filmkulisse: finnische Fjorde. Fröhliche Feierstunde: Fünf Freunde fischen, fluppen und fressen Frikadellen. Fiesling Fürst Fieso fordert Fetische für Fee Fabula. Fetischhändler fordern Fische oder Fenchel für Fetische. Flösse fahren auf Fjorden. Fahre für Fusel zum frommen Frodo. Filmschnitt.
Schauen wir und das einmal näher an. Der Plan zeigt eine Flusslandschaft mit vielen Wegen, Plätzen für Händler und einen Hafen. Zu Beginn werden aus den 36 durchnummerierten Händlern - die 1 schließt an die 36 - zwölf aufeinanderfolgende Händler bestimmt, die im Spiel verfügbar sind. Sie werden auf die dafür vorgesehenen Plätze gelegt. Jeder Spieler erhält 150 Florint Startkapital und einen Chip mit einer Spezialmöglichkeit. Schon kann es losgehen.
Film ab. Figuren fahren auf Flößen Fjorde entlang. Flache Flussanlegestellen ermöglichen den Figuren Fußmärsche auf flussnahen Pfaden. Fröhlich werden Figuren bei feilschenden Verkäufern. Filmschnitt.
Jeder Spieler hat für die Bewegung seiner Figur drei Bewegungspunkte. Die einfachste Bewegung ist die entlang eines Wegs. Jedes Feld kostet einen Punkt, besetzte Felder können, müssen aber nicht übersprungen werden. Befindet man sich an einer Anlagestelle und befindet sich dort ein Floss, so kann man es kostenlos besteigen. Für einen Bewegungspunkt fährt es zur nächsten freien Anlagestelle. Frei bedeutet, dort befindet sich kein anderes Floß, denn sonst wäre der Anlageplatz besetzt und man muss weiterfahren. Zuletzt kann man Flöße auch verschieben. Die Floßbewegung findet genauso statt wie mit Figur, aber zusätzlich sind 10 Florint zu zahlen. Einzige Ausnahme zu diesen Bewegungsregeln sind die Bewegungspunkte in der ersten Runde: um nachfolgenden Spielern einen Ausgleich zu gewähren, erhält der erste Spieler die obligatorischen drei Bewegungspunkte, der nächste vier, dann fünf bis schließlich der fünfte Spieler sieben Bewegungspunkte zur Verfügung hat.
Film ab: Figuren feilschen um Fenchel und Frikadellen. Fünf Fluppen, fünffach gesparte Florint. Fische für Frikadellen? Ja, bei der fähigen Fausta. Und Fetische? Bei Fetischhändlern wie Friedemann Friese, frech als Fetischverkäufer fusionierter Fachmann für Fische und Frikadellen. Filmschnitt.
Erreicht ein Spieler einen Händler, so kann er dort zunächst seinen Warenbestand ändern, danach tritt die Sonderfunktion des Händlers in Kraft. Dabei sind drei Arten von Händlern zu unterscheiden: An- und Verkäufer, Tauscher und Fetischhändler. An- und Verkäufer bieten eine Warensorte an, eine andere kaufen sie selbst. Verkauft ein Spieler Waren, so erhält er den aktuellen Kurs, der in einer Tabellen auf dem Spielplan festgehalten wird. Danach fällt der Kurs um ein bis drei Stufen, jedoch nie unter den Wert von 10 Florint. Beim Kauf einer Ware zahlt der Spieler aber nicht den Tageskurs, sondern pro Ware, die der Händler anbietet, eine Stufe weniger. 10 Florint sind aber immer zu zahlen. Bei Tauschern ist das Geschäft viel einfacher: man gibt eine oder zwei der geforderten Waren ab und erhält zwei bzw. vier der angebotenen Ware zurück. Von den drei Fetischhändlern liegt immer genau einer aus. Sie fordern für einen Fetisch drei bis fünf Waren, je nach Anzahl der bereits im Besitz des Spielers befindliche Waren. Dabei werden mal verschiedene, mal gleiche, mal zwei Sorten Waren verlangt. Wer einen Fetisch ertauscht, bekommt auch ein weiteres Plättchen mit einer Spezialeigenschaft. Damit kann man z. B. weiter ziehen, Kurse verändern oder eine Ware tauschen. Die Sondereigenschaften der Händler sorgen anschließend dafür, dass Waren produziert werden und Waren sich verteuern. Manche Händler haben auch Sondereigenschaften, z. B. eine Figur eines Mitspielers für einen Bewegungspunkt verschieben oder Waren zweier Händler tauschen.
Film ab: Fetische für Fürst Fieso besorgt. Fee Fabula ist frei, kann final gefreit werden. Fantastische Finale für Freund Frodolin, Fiasko für alle andern Freunde. Filmende.
Wer zuerst drei Fetische ertauscht hat, ist Sieger. Das war das Spiel an einem Tisch.
Fortsetzung: Ferne, Fernweh, verschiedene Fetischhändler, mehr Fjorde. Fünfzehn Freunde spielen Fische Fluppen Frikadellen. Fortsetzung Ende.
Es klingt zunächst nur nach einem Gag, das Tischwechselsystem. Bei mehr als fünf Spielern wird an zwei oder drei Tischen gespielt. Die Fetische werden dann sortiert und an jedem Tisch gibt es eine bestimmte Sorte (bei zwei Tischen gibt es eine Sorte an beiden Tischen). Wer nun den Hafen erreicht und noch einen Bewegungspunkt hat, geht in die Ferne: er nimmt all seine Sachen, geht zu einem anderen Tisch und setzt sich dort rechts neben dem aktiven Spieler. Kommt er an die Reihe, stellt er seine Figur auf den dortigen Hafen und führt seinen Zug aus.
Fische Fluppen Frikadellen ist ein Wirtschaftsspiel, doch unterscheidet es sich reichlich von den vielen Spielen dieser Sparte. Der Ablauf ist einfach die Möglichkeiten sind vielfältig. Und schon das Spiel an einem Tisch ist spannend. Dies liegt vor allem daran, dass der wirtschaftliche Erfolg nicht das Spielziel ist. Geld ist hilfreich, aber am Ende wertlos. Waren sind nötig, aber in der richtigen Konstellation. Und wer erfolgreich Waren erworben oder ertauscht hat, muss sie abgeben, für ein Drittel des Spielziels und für nichts außerdem. So wird ein Spieler durch den Fortschritt in Richtung Spielziel geschwächt, muss er wieder mit wenig oder so gar ohne Waren weiterspielen.
Was hinzukommt ist die Flexibilität. Dafür sorgen die verschiedenen Händler. 36 mögliche Kombinationen können auf das Spielbrett gelangen und diese wiederum verteilen sich jedes Mal wieder anders. Trotz eines äußerst geringen Glücksfaktor kann das Spiel somit nicht berechnet werden, sondern fordert immer wieder die Entscheidungen der Spieler.
Soweit wäre FFF, wie Freunde des Spiels Fische Fluppen Frikadellen abkürzen, ein sehr gutes Wirtschaftsspiel, doch der geniale Tischwechselmechanismus hebt FFF sogar aus den sehr guten Spielen hervor. Wenn an mehreren Tischen gespielt wird, weiß man weder, was an den anderen Tischen ausliegt, noch weiß man, wie gut dort gespielt wird. So bleibt immer ein bisschen gesunde (An)spannung. Und wenn man dann den Tisch wechselt, hofft man auf gute Preise der eigenen Waren oder auf den richtigen Fetischhändler. Hier wurde etwas in Bereich der Gesellschaftsspiele geschaffen, dass wirklich neu ist und nicht nur eine neue Kombination bekannter Mechanismus ist.
Bei uns wurde FFF schnell zu einem Renner, vor allem das Spiel an mehreren Tischen. In der Schachtel schreibt Friedemann Friese "ein 2F Spiel in 1A Qualität". Weder aus Sicht des Materials noch als Sicht des Spielspaßes ist dem etwas hinzuzufügen. (wd)
Steckbrief Fische Fluppen Frikadellen |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Friedemann Friese | 2F | 2 - 15 Spieler | ab 10 Jahre | keine Angabe | Maura Kalusky |