Catan ist nicht nur eine Insel, sondern auch ein Markenzeichen von Klaus Teuber. Nach dem Brettspiel kam das Kartenspiel und viele Erweiterungen. Nun wurde die Catan-Familie um ein Kinderspiel erweitert.
Die Kinderwelt Catans besteht aus einer kleinen Siedlung. Zu Beginn ist sie leer, doch im Laufe der Zeit werden hier bis zu 13 Gebäude gebaut. 12 dieser Gebäude tragen ein rotes Dach und werden gleichmäßig unter den zwei bis vier Spielern aufgeteilt. Das Rathaus - es trägt ein grünes Dach - wird zur Seite gelegt. Die Baufläche für die Siedlung befindet sich auf einer Drehscheibe. Außen auf dieser Drehscheibe werden durch Ausstanzungen vier Wagen simuliert. Vorne in jedem Wagen steckt die Spielfigur, hinten in jedem Wagen befinden sich drei Plätze für Rohstoffe.
Ein Spielzug besteht aus drei Teilen: zuerst würfelt der am Zug befindliche Spieler mit einem Spezialwürfel, der die Zahlen 1 bis 3 doppelt besitzt und dreht die Scheibe um die gewürfelte Augenzahl weiter. Nun stehen die Spielfiguren auf neuen Plätzen, an deren Seite sich ein Rohstoff befinden kann. Wenn sich dieser Rohstoff noch nicht im Wagen befindet, wird er nun eingeladen. Ist an dem Platz kein Rohstoff mehr oder befindet sich dieser Rohstoff bereits auf dem Wagen, so hat man Pech gehabt und bekommt nichts. Noch mehr Pech hat der Spieler, der vor der schwarzen Figur stehen bleibt. Er muss den letzten Rohstoff in seinem Wagen wieder ausladen. Wer nach dem Einladen alle drei Rohstoffe - es gibt Holz, Ziegel und Getreide - besitzt, darf ein Gebäude erreichten und muss danach die Rohstoffe ausladen. Zunächst baut jeder Spieler seine Gebäude mit den roten Dächern. Sind diese alle verbaut, darf der Spieler das Rathaus bauen und wer dies baut, ist der Sieger.
Die Kinder von Catan sind ein einfaches Würfelspiel. Es ist ab vier Jahre und 4-jährige können es problemlos spielen. Der Einfluss auf das Spielgeschehen beschränkt sich auf den Ort, an den ich die Rohstoffe zurückstelle, nachdem ich gebaut habe. Dieser geringe Einfluss hat mich zunächst negativ auf die Kinder von Catan eingestimmt, vor allem, weil gerade mit Maskenball der Käfer ein Spiel ab 4 Jahre Kinderspiel des Jahres geworden ist, bei dem es auf die eigenen Entscheidungen ankommt.
Die Qualitäten der Kinder von Catan liegen dann auch nicht in den Entscheidungsmöglichkeiten, sondern in der Einfachheit und im Material. Die Häuser sind aus Holz und wunderschön gestaltet. Mit ihnen entsteht im Laufe des Spiels eine kleine Siedlung, wodurch trotz des konkurrierenden Spielablaufs ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Auch die Rohstoffe sind aus Holz gefertigt und für Kinder gut greifbar. Leider sind die Aussparungen in der Drehscheibe so niedrig, dass sie häufiger während des Spiels umfallen. Auch benötigten wir mehrfach Holzleim, um die auseinanderfallende Gebäude wieder zusammenzukleben. Die ansonsten gute Ausstattung wird durch ein Begleitheft ergänzt. In ihr befindet sich nicht nur die Regel, sondern auch eine kindgerechte Geschichte über die Besiedelung Catans. Kenner des Brettspiels werden einige Elemente wiedererkannt haben. Auch hier wurde kindgerecht adaptiert, so wurde die Rohstoffanzahl verringert und aus dem Räuber wurde der große Bruder, der gerne die Kinder erschreckt.
Der Spielablauf ist einfach und hat den Vorteil, dass jeder Mitspieler bei jedem Zug am Spielgeschehen teilnimmt. Dadurch entstehen keine lange Wartezeiten und keine Ungeduld. Die Kinder von Catan kann ich daher allen empfehlen, die ein schön ausgestattetes Kinderspiel spielen möchte und ganz besonders denen, die mit ihrem Kind zum ersten Mal ein Regelspiel spielen wollen. (wd)
Steckbrief Die Kinder von Catan |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Klaus Teuber | Kosmos | 2 - 4 Spieler | ab 4 Jahre | ca. 15 Minuten | Michaela Schelk |