Mit Pyramidos stellt Haba wieder einmal ein Kinderspiel vor, das in die dritte Dimension aufsteigt. Es ist ein Spiel mit Netz, aber ohne doppelten Boden.
Zu Spielbeginn ist etwas Aufbauarbeit erforderlich, denn der Spielplan liegt nicht einfach auf dem Tisch, sondern muss aus mehreren Holzteilen, einem Pappplan, einem Netz, Gummibändern und Befestigungskugeln zusammen gesetzt werden. Das Ergebnis sieht man auf dem Foto.
Jeder Spieler bekommt ein Steinbruchplättchen, das fünf runde Ausstanzungen hat. In diese legt er die fünf Pyramidensteine (Murmeln) seiner Farbe. Außerdem wird eine große Kugel bereitgelegt. Der auf Säulen liegende Spielplan ist dreidimensional. Er zeigt einen Teil des Nils. Dieser ist eine Pappschicht dünner, als die gesamte Pappe und hat viele Löcher. Ziel des Spieles ist es, Murmeln durch anstoßen von unten über den Plan zu bewegen und aus ihnen am Ende der Strecke eine Pyramide zu bauen.
In den meisten schon erwähnten Löchern können die Murmeln liegen bleiben, doch einige sind deutlich größer. Sie liegen vor geöffneten Krokodilrachen. Eines dieser Löcher darf man während seines Zuges mit der bereitgelegten größeren Kugel abdecken. Man darf immer wieder von unten stupsen, bis die Kugel auf speziell gekennzeichneten Uferböschungen oder am Bauplatz der Pyramide liegt, außen vom Spielplan herunterspringt, durch ein Krokodilloch in das aufgespannte Netz fällt, oder auf dem Zielfeld landet.
Das Spiel ist beendet, wenn die fünfte Kugel oben auf der Pyramide landet. Jede unten liegende Kugel zählt dann einen, die obere zwei Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Das Spiel erfordert viel Feinmotorik. Daher können jüngere Kinder es zwar auch mit Hilfe spielen, doch dann werden die Wartezeiten, und auch die Spielzeit oft sehr lang (bis zu einer Stunde). Bei solch langer Spielzeit verlieren die jüngeren Kinder leicht die Konzentration, und es kommt seltener zu Erfolgerlebnissen. Sechsjährige haben, mit etwas Übung, keine Probleme mehr. Sie können das Spiel selbstständig spielen und auch erklären. Bei lebhafteren Kindern passiert es schon mal, dass die Murmeln von den Steinbruchplättchen herunter rollen. Um hier Abhilfe zu schaffen, kann man, wenn es zu oft passiert, die Kugeln einfach alle ins Netz legen.
Das klingt alles nicht so toll, doch beobachtet man die Kinder, sieht man große Begeisterung, beim Schnipsen, und auch beim Pusten, wenn die Kugel zwischen zwei Löchern liegen bleibt. Groß ist die Schadenfreude, wenn ein Krokodil die Murmeln verschluckt, bis es einen selbst trifft.
Pyramidos ist ein ansprechendes Spiel , das viel Geschicklichkeit und Konzentration fördert und fordert. Trotzdem oder gerade deswegen macht es Kindern großen Spaß. Daher kann ich dieses Spiel nur empfehlen.
Steckbrief Pyramidos |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Kirsten Becker, Jens-Peter Schliemann | Haba | 2 - 4 Spieler | ab 6 Jahre | ca. 15 Minuten | Ales Vrtal |