Manche Spiele sind so einfach gestrickt, dass man sich fragt, warum man nicht selber auf die Idee gekommen ist. Ein solches Spiel ist Kakerlakenpoker. Das Spiel besteht aus 64 Karten. Diese zeigen je acht mal acht verschiedene Tiere und zwar alle von der Sorte "die sollen bloß wegbleiben". Darum geht es dann auch genau im Kakerlakenpoker.
Die Karten werden so gleichmäßig wie möglich an die Spieler verteilt. Ein Spieler wählt eine seiner Karten aus (Geber), legt sie verdeckt vor einen anderen Spieler (Nehmer) und sagt das Tier an, welches sich angeblich auf der Karte befindet - angeblich deshalb, weil Lügen ausdrücklich erlaubt ist. Der Nehmer hat nun zwei Möglichkeit:
Derjenige, der die Karte behalten muss, ist dann der Spieler, der eine neue Karte auswählt. Das Spiel endet, wenn ein Spieler das vierte Tier einer Art bekommt (fünftes Tier bei zwei Spielern). Dieser Spieler verliert das Spiel, ein Gewinner wird nicht bestimmt. Ein Spieler verliert auch, wenn er eine Karte ausspielen muss, aber keine mehr besitzt.
Kakerlakenpoker ist ein eigenwilliges Spiel. Es besteht ausschließlich auf der Beurteilung, ob der Mitspieler lügt oder die Wahrheit sagt. Sobald ein Spieler in Bedrängnis kommt, d. h. ihm fehlt bei einer Art nur noch eine Karte, wird er oft zum Opfer, da für ihn ja jede Karte potentiell die Niederlage bedeutet. Und genau das ist auch eine Besonderheit: Wie bei dem Klassiker "Schwarzer Peter" wird ein Verlierer bestimmt, alle anderen sind automatisch Gewinner. Dementsprechend gehen die Meinungen über Kakerlakenpoker weit auseinander und reichen von "wie kann man sich das nur antun" bis zu "tolles Spiel und dabei so einfach erklärt". Bei den Unterschieden kann man keine Empfehlung geben; unzweifelhaft aber ist es, dass Kakerlakenpoker am meisten Spaß in großen Runden macht und zu zweit überhaupt keinen. (wd)
Steckbrief Kakerlakenpoker |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Jacques Zeimet | Drei Magier | 2 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 30 Minuten | Johann Rüttinger |