Spiele , in denen Tiere eine Hauptrolle spielen, gibt es viele. Meistens sind es Kinderspiele. Ein Spiel mit Lamas kannte ich bisher noch nicht und "hoppeln" taten meist Hasen. Dafür kannte ich, zumindest dem Namen nach, den Autor Roberto Fraga, vor allem durch sein Werk Squad Seven: Extreme Jungle Mission. Das bot eigenwillige Aktion genau wie sein Kinderspiel Eiertanz. Hoppla Lama bietet keine Aktion bei der man um den Tisch herumlaufen muss, dafür aber reichlich Wetten und Bluff.
Das Spiel heißt "Hoppla Lama", also muss es Lamas geben und genau davon hat jeder Spieler zwei, eines markiert seine Farbe, das andere wartet auf dem Dorfplatz. Dazu warten ca. 100 rote Holzsteine in einem Beutel darauf herausgeholt zu werden. In jeder Runde gibt es einen Startspieler, selbiger wechselt jede Runde. Er bestimmt die Art der Wette und derer gibt es vier. Als Wettziel gibt es die meisten Holzsteine, die wenigsten oder beides sowie genau so viel wie ein Mitspieler. Danach nimmt jeder ein bis fünf Steine aus dem Beutel. Diese hält er dann verdeckt in der Faust. Haben alle Spieler Steine genommen, kommt es zur Auswertung. Mit Ausnahme der Wette, bei der man genauso viel Steine wie ein Mitspieler haben muss, patten sich gleiche Zahlen aus. Wer danach die meisten bzw. wenigstens Steine hat, setzt sein Lama um die Anzahl der genommenen Steine vor. Wenn man gleich viele Holzsteine wie ein anderer Spieler haben muss, gehen natürlich all die Spieler die Anzahl ihrer Steine vor, die dies erfüllen.
Damit dies aber nicht nur eine langweilige Fortbewegung von Lamas wird, gibt es einige Dinge, die den Pfad auf dem Spielplan verändern. Zunächst ist da an der Spitze der Vulkan: Erreicht ein Lama den Vulkan, kühlt es sich die Füße im Bach ab und landet wieder auf dem Dorfplatz. Damit es aber nicht nur abwärts geht, gibt es aufwärts zwei Abkürzungen. Die eine reicht von ziemlich weit unten bis kurz vor den Vulkan, die andere überbrückt nur ein paar Felder in der Mitte. Zuletzt schubsen die Lamas sich noch beim Aufstieg: Wenn ein Lama auf ein besetztes Feld kommt, schubst es das dortige Lama ein Feld zurück, was dort wiederum schubst und so kann es zur Kettenreaktion kommen.
Das Spiel endet, sobald während einer Wette der Beutel keine Holzsteine mehr enthält. Diese letzte Wette wird nicht mehr ausgewertet. Statt dessen zählt jeder Spieler die während des Spiels genommenen Holzsteine. Wer die meisten hat, geht noch einmal drei Felder vor (mit allen Konsequenzen), wer am wenigsten hat, drei Felder zurück. Wer dann am nahesten am Vulkan steht, ist Sieger.
Hoppla Lama ist ein kurzweiliges Spiel, das in kurzen Abständen Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse beschert. Es bietet kleinere taktische Möglichkeiten durch die Auswahl der Wette und bei der Anzahl der zu nehmenden Holzsteine. Dennoch überwiegt bei Hoppla Lama der Fun-Faktor. Wer das Spiel mit strategischem Ernst spielt, wird wenig Spaß daran haben, wer sich hingegen auf die Wetten einlässt und das ganze als Riesenspaß betrachtet, bei dem der Sieg nicht im Mittelpunkt steht, wird seinen Spaß daran haben. Wichtig ist dafür auch die Mitspielerzahl. Am besten spielt es sich zu fünft. Zu viert und zu sechst sind kleinere Abstriche zu machen, zu viert wird weniger ausgepattet und zu sechst verliert man noch mehr Einfluss (wie bei den meisten Spielen in solch großer Besetzung). Zu dritt kann ich dieses Spiel nicht empfehlen, weil es dann doch ein wenig la(h)mt. Wer also ein Spiel für eine größere Runde mit hohen Spaßfaktor und kurzer Spieldauer sucht, sollte sich Hoppla Lama näher anschauen. (wd)
Steckbrief Hoppla Lama |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Roberto Fraga | Goldsieber | 3 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Martin Meier |