Auf der Spiel in Essen erhalten Kleinverlage immer besondere Aufmerksamkeit. Hier können sie ihre Spiele präsentieren, hier können die Besucher die Spiele ausprobieren und schließlich, Gefallen vorausgesetzt, auch kaufen. Einer dieser Verlage, die neu auf der Spiel '04 waren, ist Argentum. Sie stellten drei Spiele vor, wobei Metallurgie das formatmäßig kleinste Spiel ist, zum Ausgleich aber dem Verlag Namen und Symbol gab.
Das Spiel besteht aus 103 Metallkarten, sowie einer Stoppkarte. Aus den Metallkarten wird das rechts abgebildete Muster für den Start aufgebaut. Dabei liegt unter dem Silber in der Mitte ein Kupfer und unter jedem Kupfer ein Eisen. Jeder Spieler bekommt drei Handkarten und die Stoppkarte wird in die letzten fünf Metallkarten eingemischt.
Ein Spielzug besteht aus vier Teilen:
Für das Auslegen von Karten gibt es zwei Regeln. Metall haben bestimmte Plätze. Eisen gehört auf die Spielfläche, Kupfer auf Eisen Silber auf Kupfer und Gold schließlich auf Silber. Außerdem darf ein Spieler in einem Zug entweder genau eine Metallsorte legen oder aber genau auf einem Platz bauen. So kann er z. B. drei Kupfer auslegen oder aber ein Eisen und darauf ein Kupfer. Eine Karte vom Kartenstapel zu ziehen, hat den Vorteil, dass man eine Karte mehr zur Verfügung hat, eventuell eine, die man nicht auf der Hand hat. Da man sie aber auslegen muss, ist man dann in der Metallsorte oder im Platz festgelegt.
Schließlich wird geschaut, ob es eine zusammenhängende Fläche eines Metalls gibt. Ist sie groß genug - dies variiert von drei Karten bei Gold bis zu neun Karten bei Eisen - wird die aufgerundete Hälfte der Karten entfernt. Eine wird zu einem Siegpunkt, der Rest wird im Spiel nicht mehr benötigt. Wird durch das Entfernen von Metallkarten wieder eine Fläche entsprechender Größe sichtbar, kann man sofort weitere Karten entfernen und so einen weiteren Siegpunkt machen. Am Ende seines Zuges füllt der Spieler seine Kartenhand wieder auf drei Karten auf.
Das Spiel endet, wenn die Stoppkarte aufgedeckt wird, also wenn man eine Karte zu Beginn seines Zuges nimmt oder die Kartenhand wieder auffüllt. Wer dann die meisten Siegpunkte hat, ist Sieger, bei Gleichstand derjenige mit den meisten Goldsiegpunkten.
Metallurgie ist ein flottes Legespiel Es besticht mit einfachen Anlegeregeln und durch eine geringe Anzahl von verschiedenen Karten. Die Auslageform sowie die Zeichnungen ermöglichen eine ästhetische Auslage. Das Spiel selbst ist eine Mischung aus Wahrnehmung und ein wenig Taktik.
Zu zweit geht es darum, sich selbst gute Vorlage zu bauen ohne dass der Gegner sie nutzen kann bzw. umgekehrt, den Gegner in seinem Aufbau zu behindern. Dabei bieten sich einige taktische Möglichkeiten, die das Spiel sehr reizvoll machen. Zu dritt und besonders zu viert lassen sich kaum Vorlagen aufbauen, da fast immer einer der Mitspieler einen solchen Aufbau Punkte bringend nutzen kann. Daher wird das Spiel hier bei guten Spielern destruktiv, da man mehr damit beschäftigt ist, gute Auslagen zu vermeiden als aufzubauen.
Ich kann Metallurgie bestens für zwei Spieler empfehlen, die ein flottes Kartenauslegespiel suchen. Mit mehr als zwei Spielern ist es spielbar, verliert aber deutlich an Reiz. (wd)
Steckbrief Metallurgie |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Maik Hennebach | Argentum | 2 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 40 Minuten | Axel Scholz |