Druids

Die Hintergrundgeschichte ist recht schnell erzählt: Die Druiden stellen Amulette her, wozu sie Steine mit Runensymbolen, kurz Gemmen genannt, benötigen. Diese müssen ihre Diener an den heiligen Orten abholen.

Kenaz Es gibt sechs verschiedene Gemmen. Diese sind auf Karten dargestellt und haben Werte von 1 bis 9. Zu jeder Gemmenart gibt es zwei heilige Orte, also insgesamt 12 Orte. Von diesen werden zu Beginn des Spiels 6 zufällig ausgewählte Orte nebeneinander ausgelegt. Jeder Spieler erhält dazu seinen persönlichen Satz Diener mit den Werten von 1 bis 6. Von diesem Dienern wählt er drei beliebige aus und nimmt sie auf die Hand. Dazu bekommt er vier zufällige Gemmenkarten, so dass er sieben Karten auf der Hand hat.
Reihum führen die Spieler ihren Spielzug aus, der aus zwei Teilen bestimmt. Zu Beginn kann ein Spieler einen heiligen Ort werten lassen; dazu später mehr. Dann legt er zwei Karten aus. Dazu wählt er zwei Karten aus seiner Hand aus, eine davon muss eine Gemmenkarte sein, die andere kann wahlweise eine Diener- oder eine Gemmenkarte sein. Dann ordnet er sie jeweils einem der heiligen Orte zu. Die Karten dürfen an den gleichen Ort gelegt werden, müssen aber nicht. Durch die Rückseiten ist erkennbar, welche Karten Gemmenkarte sind und von welchem Spieler eine Dienerkarte gelegt wurde.
Zurück zur Wertung. Liegen an einem heiligen Ort mindestens drei Karten und ist mindestens eine davon eine Dienerkarte, so kann er gewertet werden. Dazu werden zunächst alle Karten aufgedeckt. Aus den Gemmenkarten werden alle Karten aussortiert, die denselben Stein zeigen wie der heilige Ort. Alle anderen Karten werden abgelegt und spielen für die Wertung keine Rolle mehr; sie waren also nur Bluff. Dann wird der Wert der Gemmenkarten mit der korrekten Steinart zusammengezählt. Diese Steine werden nun komplett unter den Dienern, die sich an dem heiligen Ort befanden, verteilt. Es beginnt der Diener mit dem niedrigsten Wert; bei Gleichstand derjenige, der zuerst gelegt wurde. Jeder Diener erhält dabei so viele Steine, wie sein Wert beträgt. Sind alle Steine verteilt, bekommen die letzten Diener nichts mehr. Für den letzten Diener an einem heiligen Ort gilt eine Spezialregel: Er bekommt alle übrigen Steine, auch wenn sie in der Anzahl den Wert des Dieners überschreiten. Die Diener kommen dann zurück in den Vorrat der Spieler.
Nach einer Wertung legt der Spieler dann seine beiden Karten aus. Er darf dann, sofern er möchte, eine weitere Handkarte ablegen. Schließlich vervollständigt er dann seine Kartenhand wieder auf sieben Karten, wobei er frei wählen kann, wie viele Diener- und wie viele Gemmenkarten er nachzieht. Das Spiel endet, sobald der vorletzter heilige Ort gewertet wurde. Sieger ist der Spieler, der die meisten Steine bekommen hat.

Der heilge Ort für Kenaz Druids besteht überwiegend aus Bluff und die damit verbundene Einschätzung der Mitspieler. Ein bisschen Merkfähigkeit hilft zu wissen, welche Diener die anderen Spieler bereits gelegt und somit nicht an den heiligen Orten liegen können. Die taktischen Möglichkeiten sind vorhanden, werden aber vom Bluffelement des Spiels überdeckt. Grundlegende Taktiken sind schnell bekannt, z. B. sollte man einen einzelnen Diener an einem heiligen Ort nicht zulassen wenn dessen Besitzer den Orten sofort werten lassen kann. Tiefergehende Taktiken basieren immer auf der Einschätzung der Aktionen der Mitspieler. Wichtig wird Taktik dann, wenn an einem heiligen Ort viele Gemmenkarten liegen und er somit recht wertvoll sein kann. Hier ist es dann oft von Vorteil, den letzten Diener zu stellen, da er den "Überschuss" an Steinen bekommt.
Ein Wort zur Regel: sie ist in einem sprachlich eigenwilligen Deutsch abgefasst. Dies wird schon an der Wortwahl wie z. B. Gemmen ersichtlich. Sie ist jedoch bis auf einen Tippfehler in korrektem Deutsch abgefasst und vor allem ist sie eindeutig und vollständig. Kritik an der Regel, wie sie an anderer Stelle im Internet geäußert wurde, kann ich nicht teilen. Insgesamt ist Druids ein schönes Bluffspiel in kleinem Format. (wd)

Steckbrief
Druids
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Leo Colovini Kidult 2 - 4 Spieler ab 10 Jahre 20 - 30 Minuten Antonio Lupatelli