Mit Heckmeck am Bratwurmeck ist Reiner Knizia jetzt ist er auch Im Zoch-Programm vertreten, und führt damit die Reihe der kleinen Hühnerspiele, die mit Au Backe begann, weiter.
Die Spielidee ist ganz einfach. Zum Spiel gehören 8 Würfel, die jeder ein bis fünf Würfelpunkte und einen Bratwurm zeigen. Mit diesem Würfeln kämpft man um 16 Bratwurmportionen. Diese tragen die Werte von 21 bis 36 und zeigen zwischen ein und vier Bratwürmer. Sie werden der Reihe nach geordnet in die Tischmitte gelegt. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Bratwürmer zu erwürfeln.
Man würfelt alle Würfel und legt ein Würfelergebnis komplett beiseite, d.h. alle Einsen oder Zweien oder Bratwürmer. Dabei zählen die Bratwürmer als fünf Punkte. Dann darf man mit den Restwürfeln weiterwürfeln. Solange man ein Ergebnis herauslegen kann, dass noch nicht gewürfelt wurde, darf man weitermachen. Doch irgendwann ist es Zeit aufzuhören. Hat man mindestens einen Bratwurm herausgelegt, und ergibt die Würfelsumme eine Zahl, die in der Tischmitte liegt, legt man sie vor sich ab. Erwürfelt man exakt eine Zahl, die vor einem Mitspieler liegt, darf man diese stehlen. Bekommt man eine zweite Portion Bratwürmer, wird sie auf die erste gelegt, und diese ist damit vor Diebstahl sicher. Ist die gewürfelte Zahl nicht mehr vorhanden, darf man sich die nächst kleinere aus der Mitte nehmen. Versagt man beim würfeln, d. h., man hat keinen Wurm oder die Summe ist kleiner als der kleinste ausliegende Wurm, muss man den obersten Wurm seines Stapels wieder in die Mitte legen, und der in der Mitte liegende Stein mit dem größten Wert wird umgedreht und ist damit aus dem Spiel.
Das Spiel ist beendet, wenn der letzte Wurm aus der Mitte genommen wird. Gewonnen hat dann derjenige, der die meisten Würmer- nicht Portionen- gesammelt hat.
Das Spiel macht einfach Laune, man muss jedoch verlieren können. Zarte Seelen sollten sich nicht daran beteiligen, denn die kleineren Bratwurstportionen wandern oft um den Tisch. Dabei stellt sich oft für den Führenden die Frage, stehle ich bei einem Mitspieler eine Portion, oder nehme ich eine kleinere aus der Mitte. Den anderen Spieler müssen sich entscheiden "Will ich mir meinen Wurm wiederholen, wenn ich wieder dran bin oder ist es besser, weiter zu würfeln um eine größere Portion zu bekommen." Entscheidet man sich immer für das Stehlen, kann sich das Spiel schon mal hinziehen.
Auch die Überlegungen, welche Würfel lege ich raus, werden oft liebevoll von den Mitspielern kommentiert. Legt man einen einzelnen Wurm raus - ihn braucht man ja unbedingt - ist man ein Feigling. Legt man fünf Fünfen raus und würfelt einen Wurm weg, wartet alles gespannt darauf, dass bei den nächsten Würfen kein Wurm dabei ist.
Heckmeck am Bratwurmeck lebt von Schadenfreude, Tempo und wunderbarer Aufmachung. Die Bratwurstportionen bestehen aus dem gleichen Material wie gute Mah-Jong Steine (wie die Steine in Ta-Yü). Ich persönlich mag das Material sehr gern. Es ist angenehm anzufassen, sieht gut aus und stapelt sich auch ohne Probleme etwas höher.
Einen ganzen Abend lang würde ich das Spiel zwar nicht spielen wollen, doch als Zwischendurch-Spiel zum Abspannen zwischen zwei anspruchsvollen Brocken ist es optimal geeignet. Auch als Appetithäppchen für Wenigspieler ist es einen gute Wahl. Wichtig ist nur, dass alle Spieler flott mitspielen, und nicht stundenlang grübeln, welche Steine sie jetzt herauslegen. (bd)
Steckbrief Heckmeck am Bratwurmeck |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Knizia | Zoch | 2 - 7 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 30 Minuten | Doris Matthäus |