San Ta Si, die Namensherkunft konnte ich nicht enträtseln, ist nach langer Zeit mal wieder ein (Zwei-Personen-)Spiel, bei dem auch dem Auge etwas geboten wird. Die 24 eloxierten Metallröhren, die eine Hälfte in Silber, die andere in einem ins Türkis gehende Blau gehalten, sind zwar schlicht, sehen aber unwiderstehlich schön aus. Dies kommt umso mehr zur Geltung, wenn die Teile ineinander gesteckt am Ende Drei Türme bilden, die auf einem sauber frästen, furnierten Sperrholzbrett Platz finden.
Wie schon durch das 'ineinander gesteckt' angedeutet, haben die Röhren unterschiedliche Dicken und auch unterschiedliche Höhen. Schließlich kommen dazu noch drei massive Kernröhren aus Holz. Ich hoffe, das entsprechende Foto vermittelt die Größenverhältnisse. Ziel des Spiels ist es, von seiner Farbe am Ende, wenn alle Teile verbaut sind, die Meisten Röhrenabschnitte von außen(!) sichtbar zu haben. Nur drei Bauregeln müssen beachtet werden. Jeder darf jede Röhre, also auch gegnerische verbauen. Auf das Fundament darf immer gebaut werden. In die Höhe darf nur gebaut werden, wenn die Röhre von einer Nachbarröhre (nächst dicker oder dünner) gehalten wir. Fertig!
Wie aber sollte man nun das Bauen der Türme angehen? Na, eigentlich ganz einfach. Die Röhren des Gegners nach innen bauen, die eigenen nach außen. Leider gibt es dabei mehrere Probleme. Man kann nicht beides gleichzeitig machen und der Gegner wird ähnlich verfahren. Zudem lassen sich die ganz inneren Röhren nicht so ohne weiteres verstecken, sind sie doch höher als die nächst dickeren. Überhaupt sind die Höhen der Röhren fein ausgetüftelt. So sind zwei Röhren der Dicke 3 höher als eine Röhre der Dicke 2 oder 1. Drei Röhren sind aber niedriger als zwei der Dicke 2, dafür sind sie aber wieder höher als zwei der Dicke 4. Es gilt also immer genau zu beobachten, wie sich die Türme entwickeln. Und auch die Wirkung einer zu setzenden Röhre muss beachtet werden. Verdeckt sie ein eigenes, inneres Teil, dann wäre nichts gewonnen. Dann doch lieber ein gegnerisches verschwinden lassen. Aber nun könnte der Gegner mit der nächsten Röhre zwei eigene verdecken. Wenn die passende noch vorhanden ist. Gerade zum Schluss mangelt es verständlicherweise schon mal daran, aber es kann auch Plan gewesen sein, gerade diese Sorte zu verknappen.
Keine Partie San Ta Si gleicht einer anderen, immer will und kann man etwas Neues probieren. Und der Ausgang bleibt bis zum Zählen ungewiss, somit spannend, vorausgesetzt es wird nicht dauernd nachgezählt, wie es gerade steht. Mit einer Spielrunde deutlich unter zehn Minuten steht einer zweiten oder dritten oder vierten Partie nichts im Wege. Zumal auch das schöne Material dazu animiert. Ich werde San Ta Si jedenfalls immer mal wieder aus dem regal holen. (mw)
Steckbrief San Ta Si |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Jacques Zeimet | Zoch | 2 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 10 Minuten | Claus Danner |