Im Jahr 2002 erschien das Spiel TransAmerica (TA) und nahm mich sofort in seinen Bann. Es wurde so oft gespielt, dass wir zur Zeit das dritte Exemplar nutzen; die anderen Karten waren komplett kaputt gespielt.
Nach der Ankündigung konnte ich nun kaum erwarten, dass ich dieses fantastische Spiel auch auf der Europakarte spielen kann.
Schon nach dem Ausbreiten des Spielplans kamen bei Jugendlichen die ersten Fragen auf, da die Bezeichnungen der Städte nicht in Deutsch, sondern in der jeweiligen Landessprache aufgedruckt sind. So findet man statt Florenz Firenze oder statt Kiew Kyiv.
Auch die Anordnung der Farben war etwas ungewohnt. Gelb ist hier im Norden (bei TA Zentrum) und grün im Osten (TA Westen). Na ja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und nach einer gut dreistelligen Anzahl von TA-Spielen muss man sich dann eben an die neue Anordnung gewöhnen. Außerdem fällt auch das neue Layout der Karten auf. Die Zielkarten bei TA zeigten immer eine Übersichtskarte der USA mit einer Markierung, wo die Stadt zu finden ist. Auf den Karten bei Trans Europa sieht man stattdessen die Zeichnung eines bekannten Gebäudes aus der betreffenden Stadt, das auch benannt wird.
Der Spielablauf entspricht fast exakt dem des Originalspieles, daher gebe ich hier nur einen Link auf das Original. Es gibt nur eine Änderung
Bei Trans Europa wird nicht nach zwei Durchgängen die Zielschiene versetzt, sondern es wird solange gespielt, bis einem Spieler die 13 Schienen gefehlt haben.
Dies geschah in unseren Spielen deutlich schneller als bei TA, genauere Betrachtung des Spielplans ergab dann, dass er nicht so ausgewogen wie das Original ist. Im Sechspersonenspiel fällt es nicht so sehr auf, da fast alle Städte angeschlossen werden müssen, doch zu viert gab es fast immer eine Stadt, die bei den ausgelosten das Ende der Welt darstellte.
So war es nicht selten, dass ein Spieler in einer Runde acht oder neun Schienen verlor. Dies war früher äußerst selten, doch jetzt sind diese hohen negativen Punktzahlen normal. Wer einmal beim Auslosen der Städte richtig daneben gegriffen hat, spielt im weiteren Verlauf kaum noch um den Spielsieg mit.
Insgesamt ist zu sagen, dass das Material den bisherigen Standard hält, die Wandlung der Landkarten zu Bildern ist Geschmacksache. Die Hilfen für Farbenblinde blieben auch erhalten.
Wer TransAmerika nicht kennt, und gern auf einer Europakarte spielen will, ist mit diesem Spiel sicher vernünftig beraten, wem aber die Karte egal ist, auf der er spielt sollte immer zu TransAmerica greifen. (bd)
Steckbrief Trans Europa |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Franz-Benno Delonge | Winning Moves | 2 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Claus Stephan |