Ten out of Ten

In den letzten Jahren machen immer wieder Quizshows von sich reden. Hier werden Fragen mit Antwortmöglichkeiten gegeben, und ein Kandidat muss sich für eine der Möglichkeiten entscheiden. Die bekannteste dürfte Wer wird Millionär sein, zu dem auch schon einige Brettspiele herausgekommen sind.
Während bei diesen Quizspielen aber in der Regel ein Spieler für sich allein die Frage beantworten muss, wird bei Ten out of Ten in zwei Mannschaften gespielt, die sich an einem Tisch gegenüber sitzen. Auf dem Tisch wird in der Schachtel das Spielgerät aufgebaut.

Spielgerät Der Spielplan wird in einer Halterung drehbar fixiert. Über dem Spielplan wird ein Fragestreifen in die Halteschiene gesteckt. (siehe Foto rechts). Der Fragestreifen zeigt 10 Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten. Jeder dieser Möglichkeiten wird eine Farbe zugeordnet. Die Fragen auf den beiden Seiten des Fragestreifens sind unterschiedlich. Jeder der Fragen ist eine Spalte auf dem Spielplan zugeordnet.
Mit Spielbeginn versucht jede Gruppe die Fragen auf ihrer Seite so gut wie möglich zu beantworten. Hat man sich auf eine Antwort geeinigt, wird ein Magnetplättchen der zur Antwort gehörenden Farbe in der entsprechenden Spalte des Spielplans platziert. Haben sich beide Mannschaften für 10 Antworten entschieden, wird der Spielplan wird um die Mittelachse geschwenkt. Nun kontrolliert jede Gruppe die Antwort der anderen, indem sie den farbigen Punkt über jeder Spalte mit dem zugehörigen Magnetplättchen vergleicht. Ein gelbes Ergebnisplättchen wird in der Spalte, die die Nummer der richtigen Antworten zeigt, befestigt. Sind beide Seiten ausgewertet, dreht man den Spielplan zurück und macht in der nächsten Zeile weiter des Spielplans weiter.. So versucht man durch Probieren, durch logisches Schließen nach Mastermind-Art und weitere Diskussionen das Maximum von 10 richtigen Antworten zu erreichen.
Hat eine Mannschaft alle 10 Fragen in weniger als 10 Runden richtig beantwortet, bekommt jede Mannschaft (Anzahl richtige Antworten) minus (Anzahl Runden) Punkte. Die Regel nennt zwei Varianten für das Spielende. Das Spiel endet entweder nach 4 Runden oder wenn ein Team 20 Punkte oder mehr erreicht hat.

Eine Bewertung des Spiels fällt schwer. Das Material funktioniert tadellos und ist gut durchdacht. Die Fragen sind auf jedem Streifen von leicht bis sauschwer gut gemischt. Das Problem bei dem Spiel ist eher die Gruppenzusammensetzung. Die Mannschaften dürfen nicht zu klein sein (man kann es theoretisch auch zu zweit spielen), aber dann geht dem Spiel meiner Ansicht nach der Reiz verloren. Es ist zwar nur bis 8 Spieler angegeben, aber auch der Fünfte in einer Mannschaft stört überhaupt nicht.
Die Gruppen müssen vom Wissensspektrum her gemischt sein; spielen verschiedenen Altersgruppen zusammen, sollten sich auch die gleichaltrigen Spieler aufteilen, da manche Fragen für bestimmte Altersgruppen einfacher oder schwerer sind.
Hat man gleichstarke Gruppen, so entwickelt sich meist ein flottes gleichmäßiges Spiel, bei dem nach der Auswertung eines Streifens so manches Aha-Erlebnis ansteht. Wichtig ist, dass die Gruppe sich über das Vorgehen einig ist. Ausdiskutieren bringt bei einigen Fragen Hilfe, bei anderen muss man aus der Veränderung der richtigen Anzahl schließen, was richtig ist.

Beide Spielende-Varianten dauerten unseren Mitspielern viel zu lange, daher haben wir oft nur einen Dreisatzsieg ausgespielt. Nach drei Fragestreifen rauchten die Köpfe und der Wunsch nach leichterer Kost kommt auf. Nicht desto trotz kam beim letzten Spielabend die Frage auf, ob und wann Ravensburger neue Fragestreifen produziert, da man sich gerade wegen der oft ungewöhnlichen Fragen viele Antworten gut merken kann. In größerer Runde ist das Spiel zu empfehlen, vor allem, da Neuankömmlinge leicht integriert werden können, bzw. auch der Ausstieg während eines Spieles möglich ist.
Gelegentlich, wenn dir Gruppenmitglieder sich vor dem Spiel noch nicht so gut kennen, interessiert nicht mehr der Sieg, sondern die Leistung, gemeinsam etwas erarbeitet zu haben. Man lernt die Mitspieler besser kennen; man erfährt, welche Filmtypen und Fernsehsendungen sie schauen und welche Literatur bevorzugt wird, es gibt einfach eine weitere Ebene neben dem reinen konkurrierenden Spiel. (bd)

Steckbrief
Ten out of Ten
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Dugald Keith Ravensburger 2 - 8 Spieler ab 14 Jahre keine Angabe DE Ravensburger