Wieder einmal findet eine von Kindern heiß geliebte Buchfigur den Weg in das Gesellschaftsspiel. Felix, der seiner Besitzerin von seinen Reisen wunderschöne Briefe schreibt, führt die Kinder auf Weltreise.
Der Spielplan zeigt eine Weltkarte mit 36 ausgewählten Stationen. Diese sind durch Wege, die über Land (rote Punkte) und Wasser (blaue Punkte) führen, verbunden. Einige wenige Punkte auf den Verbindungswegen sind durch Rakete oder Flugzeug markiert.
Zu jeder dieser Stationen gibt es eine Karte. Die Karten werden gemischt und verdeckt bereitgelegt. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur und setzt sie auf einen beliebigen Landwegpunkt. Dann werden drei der Stationskarten aufgedeckt. Dies sind nun die ersten Ziele. Ein Spielzug besteht darin, dass man mit fünf Spezialwürfeln bis zu dreimal würfelt. Dabei darf man nach jedem Wurf beliebig Würfel herauslegen oder noch einmal würfeln. Die Würfelseiten zeigen Schiffe, Autos, Flugzeuge, Raketen und einen Felix im Koffer. Normalerweise bewegt man sich über die Wege. Für jedes gewürfelte Auto darf man einen roten Punkt, für jedes Schiff einen blauen Punkt betreten. Für einen Flughafen braucht man ein Flugzeug. Ein weiteres Flugzeug erlaubt es, sich auf einen anderen Flughafen zu begeben.
Das schwierigste Unterfangen ist die Reise mit einer Rakete. Betritt man ein Raketenfeld, verfallen alle übrigen Würfelsymbole. Man würfelt einmal mit allen Würfeln. Hat man eine Rakete erzielt, darf man sein Flugzeug auf einen anderen Raketenplatz stellen. Ist dies nicht gelungen, platziert der rechte Nachbar die Spielfigur beliebig auf einem Landfeld. Schafft man es mit allen fünf Würfeln Felix zu würfeln, darf man seine Figur auf einen beliebigen Punkt stellen. Hat man einen der drei ausgelegten Orte erreicht, nimmt man sich diese Karte, und eine weitere wird aufgedeckt. Wer zuerst drei Karten erspielt hat und Münster - die Heimat von Felix- erreicht, gewinnt.
Das Material ist sehr gut gearbeitet. Die Karten sind stabil, der Spielplan ist im vertrauten liebevollen Stil gezeichnet. Zu jedem Ort gibt es in der Regel eine kurze Erklärung. So findet man dort Iglu in Grönland, Flamenco in Spanien oder Elefanten in Afrika.
Die Regeln sind vollständig und lassen keine Frage offen. Doch sie machen auch Probleme. Sie sind so umfangreich, dass Kinder erst mit viel Übung das Spiel selbstständig spielen können. Die vielen verschiedenen Fortbewegungsmittel verwirren die jüngeren Mitspieler, viele sechsjährige sind damit überfordert, gute Strecken, die sie zurücklegen können, zu erkennen. Hier ist deutlich Hilfestellung durch Erwachsene in mehreren Spielen notwendig, bis die Kinder das Spiel begriffen haben. Diese Beobachtungen wurden bei sechs und siebenjährigen gemacht. Die Achtjährigen hatten keine größeren Probleme mehr.
Ein anderer unschönern Regelpunkt wurde in allen Testgruppen unabhängig voneinander geändert und sie erhielten damit ein die Kinder begeisterndes Spiel. Der Joker fünfmal Felix ist äußert schwer zu erreichen. Daher wird der gewürfelte Felix nicht zu einer Freude, sondern zu einem schlechten Wurf,, mit dem man nichts anfangen kann. Jede Gruppe änderte diese Regelung schnell ab. So waren schon dreimal Felix ein Joker, oder in einer anderen Gruppe zwei, wenn sie gleichzeitig kamen. Diese Regeländerung ließ die Spielzeit, die von einigen als zu lang empfunden wurde, schrumpfen, und machte Felix wieder zu einem Freund.
Mit Modifikation der Jokerregelung und Hochsetzen des Mindestalters auf 8 Jahre liegt hier ein schönes Familienspiel vor, das Lernmöglichkeiten über die Weltkarte bietet. (bd)
Steckbrief Mit Felix um die Welt |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Kai Haferkamp | Spiegelburg / Coppenrath | 2 - 4 Spieler | ab 6 Jahre | ca. 30 Minuten | keine Angabe |