Mauerbauer, der Titel des Spieles sagt schon, woraus die Hauptaktion besteht.
Die Mauern, die man in diesem Spiel baut, sind Stadtmauern. Diese werden auf eine aus drei Ländern bestehende Landkarte mit Mauerbauplätzen gebaut. Ist ein Stück Land vollständig von Mauern umschlossen, ist eine Stadt gebaut und es kommt es zu einer Wertung. Doch bis es soweit ist, muss erst einiges getan werden.
Ein Spielzug besteht daraus, dass man als erstes eine Mauer auf den Spielplan legt. Danach wird mit drei Würfeln gewürfelt.
Zwei dieser Würfel zeigen Häuser in fünf Farben und ein Fragezeichen. Der dritte zeigt je zweimal einen grauen, weißen oder schwarzen Turm. Man nimmt nun die zwei Häuser der gewürfelten Farben (das Fragezeichen ist ein Joker) und stellt auf jede Seite der Mauer eines. Danach platziert man an jedem Ende der Mauer einen Turm, wenn dort noch keiner steht. Wird mindestens einer gesetzt, muss dieser die gewürfelte Farbe haben.
Wurde mit der Mauer eine Stadt geschlossen kommt es jetzt zur Wertung. Zuerst wird entschieden, ob man die neu entstandene Stadt mit einer direkt benachbarten, schon gewerteten fusionieren will. Hierbei wird die Trennmauer zwischen den beiden Städten entfernt. Jetzt kommen die Gildenkarten, von denen man zu Beginn des Spiels sechs erhalten hat, zum Tragen.
Reihum darf nun jeder ein oder zwei dieser Karten ausspielen. Es gibt viele verschiedene Typen dieser Karten. Zum einen gibt es Punkte für Bauten außerhalb der Städte; seien es Häuser einer bestimmten Farbe oder alle Häuser, in einem der drei Länder, für Türme einer bestimmten Farbe … zum anderen kann auch die frisch geschlossene Stadt gewertet werden. Hier kann es Punkte für die richtige Größe der Stadt, Häuser und Paläste (entstehen aus zwei Häusern einer Farbe in der Stadt), Türme einer Farbe in der Stadtmauer … geben. Danach darf man eine Karte nachziehen. Das Spiel endet, sobald die letzte Mauer, der letzte Turm das letzte haus oder der letzte Palast verbaut wurden. Hier kommt es jetzt noch zu einer Wertung, dann ist das Spiel beendet und derjenige mit den meisten Punkten gewinnt. Dies ist nur der grobe Ablauf des Spieles, es gibt noch einige Feinheiten, auf die ich aber nicht eingehen will.
Beim ersten Spiel war ich begeistert, wie hier der Zufall durch Würfel mit taktischem Bauen verbunden wurde. Das richtige Timing ist wichtig, so dass man zum Spielende nur eine Wertungskarten übrig behält. Auch das Material ist in meinen Augen sehr schön gestaltet.
Nachdem ich einige Spiele mehr hinter mir hatte, fragte ich mich, ob nicht die Karten viel mehr Glück als die Würfel enthalten. Da es jede Karte doppelt gibt findet sich meist ein Mitspieler, der bei einer grandiosen Stadt die gleichen Punkte oder sogar noch mehr bekommt. Die Karten wirken auf mich unausgewogen, einige sind Garanten für hohe Punktzahlen, andere bringen nur viele Punkte, wenn große Städte entstehen. Auch ein Aufholen ist selten möglich. Der in Punkten hinten Liegende darf zwar nach jeder Wertung Karten tauschen, aber zum Aufholen hat das selten gereicht.
Bei mir hat sich also mit der Zeit ein etwas "unwohles" Gefühl eingeschlichen. Ich spiele Mauerbauer mit, wenn jemand noch einen Mitspieler wünscht, aber die große Begeisterung ist nicht (mehr) vorhanden. Mauerbauer ist ein solides, brauchbares Spiel, aber kein Überflieger. (bd)
Steckbrief Mauerbauer |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Leo Colovini | Hans im Glück | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 45 Minuten | Franz Vohwinkel |