Der Trötofant wurde auf der Spielwarenmesse vorgestellt --- im Jahre 2005. Nachdem es einige Fertigungsprobleme gab, ist er nun fertig, und das Tröten kann losgehen.
Namensgeber des Spieles sind die von Kindergeburtstagen bekannten Tröten mit Papierrüssel.
Zum Spielablauf: Jeder Spieler erhält eine solche Tröte. Ein Baum wird in der Mitte der Spieler aufgebaut. Auf eine aus sechs Pappstegen bestehende Baumkrone werden 24 Äste gesteckt. Einige dieser Äste zeigen auf einer Seite eine Maus. Die Mäuse müssen immer zum Stamm, d. h. nach innen, zeigen. Im Baumstamm befindet sich ein Aufzugsmotor. Dieser wird aufgezogen, und dreht den Baum.
Auf ein Zeichen hin, versuchen die Spieler so viele mäusefreie Äste wie möglich mit den Tröten vom Baum zu holen und auf dem eigenen Ablagetableau abzulegen. Hierzu pustet man in die Tröte, der Rüssel entrollt sich, man führt das Ende unter einem oder mehreren Ästen durch. Hört man auf zu pusten, rollt sich der Rüssel wieder ein, und bringt (hoffentlich) einen oder mehrere Äste mit. Nun muss man noch einmal pusten, um den Rüssel zu leeren, und die Beute auf das eigene Tableau zu legen. Bemerkt man beim ersten Einrollen, dass man einen Ast mit Maus erwischt hat, darf man ihn fallen lassen oder sogar mit dem Rüssel auf das Tableau eines anderen Spielers legen. Dies ist sinnvoll, denn jeder mausfreie Ast bringt einen Punkt, jede Maus einen Minuspunkt wenn sie auf dem eigenen Tablau liegen. Das Spiel endet, sobald alle Äste abgeerntet sind, oder der Baum sich nicht mehr dreht.
Der Mechanismus des Spieles ist außerordentlich originell. Wichtig ist hierbei, dass man die Hände nur zum Festhalten der Tröten benutzen darf. Was herunterfällt bleibt bis zum Spielende liegen.
Eine Gesamt-Bewertung dieses Spieles fällt mir schwer, auch da es (aus hygienischen Gründen) nicht im Kindergarten getestet wurde.
Die Tröten sind recht empfindlich, auch wenn sie etwas stabiler als die einfachen für Kindergeburtstage sind. Schon beim Spielmaterial wird gesagt, dass es passieren kann, dass bei dem turbulenten Spiel Tröten beschädigt werden. Daher liegen Ersatz-Tröten bei. Statt der angegebenen vier sind in unserem Spiel zehn vorhanden. Dem Spiel liegen vier spülmaschinengeeignete Mundstücke bei, in die man die Tröten stecken kann. Leider werden diese nur beim Spielmaterial aufgeführt, in der Spielanleitung wird nur gesagt, dass man die Tröten in den Mund steckt. Die Mundstücke wurden leider am Anfang übersehen, daher wollte der Kindergarten aus hygienischen Gründen das Spiel nicht einsetzen. Der Satz: Alle spielen gleichzeitig und nehmen ihren Elefantenrüssel mit vorgesetztem Mundstück in den Mund (kursiv wurde von mir zum Originalsatz ergänzt) hätte da viel geholfen.
Bei den Spielen, die ich mit Kindern gemacht habe, fiel mir auf, dass die Vorbereitung, d. h. das Aufbauen des Baumes oft länger dauerte, als der Motor dann schließlich lief. Die Äste haben unterschiedliche Längen, und man muss auch drauf achten, die Mause immer nach innen zu legen. Älteren Kinder fiel dies alles viel leichter, und es ging schneller von der Hand.
Hat man das Spiel erst einige Male aufgebaut und gespielt, geht der Aufbau schneller von der Hand, und auch die Übung, Mäuse zu umgehen oder, wenn man sie doch erwischt hat, beim Nachbarn abzulegen, nimmt zu. Man bekommt Übung im langsamen Einrollen des Rüssels, um zu erkennen ob auf der Rückseite eine Maus sitzt bzw. man hat gelernt, der Bewegung des Baumes zu folgen, und sich zu merken, wo keine Maus ist.
Ich denke, dass hier der sonst bei Haba selten auftretende Fehler vorliegt, die Altersangabe etwas zu niedrig anzusetzen.
Das Spiel kann ich nicht für Kindergärten aus den oben genannten Gründen empfehlen, denn wie leicht vergisst man im Eifer des Gefechtes, das Mundstück zu benutzen.
Im Familienkreis hatten wir viel Spaß mit dem Spiel. Nach einigen Spielen hatten wir alle den Bogen raus und unser achtjähriger Sohn forderte immer wieder: "noch einmal!" (bd)
Steckbrief Trötofant |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Roberto Fraga | Haba | 2 - 4 Spieler | ab 5 Jahre | ca. 10 Minuten | Martina Leykamm |