Wenn viele Hexen hinter Hexen fliegen, fliegen Hexen Hexen nach. Nicht ganz so lautet ein Zungenbrecher, der abgeleitete Inhalt beschreibt das Spiel Hexenstauber sehr präzise. Moderne Hexen reiten nun nicht mehr auf einem Besen, sondern fliegen mit einem Zauberstauber durch die Gegend. Ein solches Gerät fliegt leider nicht mit einem Navigationssystem, sondern muss mühsam in bis zu sechs Schritten programmiert werden. Dazu stehen 20 Kurventeile zur Verfügung. Jede der 10 unterschiedlich stark gekrümmten Kurven gibt es doppelt. Die Hexe wählt eine der Kurven aus, muss sich nun entscheiden, ob es eine Links- oder Rechtskurve werden soll und legt sie entsprechend als Programmschritt an das Zauberbuch an. Bis zu fünf solcher Kurven können als Vorwärtsflug angelegt werden. Zu jeder Zeit ist es aber auch möglich, eine Kurve für den Rückwärtsflug zu nutzen. Ein Zauberstauber erlaubt nur die Programmierung einer Rückwärtskurve, mehr verkraftet er leidet nicht. Wenn eine Hexe einen Rückwärtsflug programmiert hat oder aber meint, das Programm sei für den nächsten Zauberstauberflug ausreichend, kann sie losfliegen. Nun werden die Kurven nacheinander ausgelegt. Solange alle Hindernisse umflogen werden, geht der Flug weiter. Er endet, sobald ein Hindernis getroffen wurde oder das Programm vollständig abgewickelt wurde. Nun steht die neue Position der Hexe fest.
Diese Flugprogrammierung und -durchführung ist eingebettet in verschiedene Szenarien. Über die Flugschule und den Hummelflug geht es zum Quaddatsch. Als abschießender Höhepunkt darf dann die flugerfahrene Zauberstauberhexe Jagd auf den Wolkenschreck machen. Während es in den ersten Szenarien noch gemütlich zugeht, kommt immer mehr Bewegung in die letzten Szenarien. Dadurch wird die Vorausberechnung der Flugbahn schwerer und Misserfolge treten häufiger auf … vermute ich.
Vermute? Der Rezensent weiß es nicht? Nein, er weiß es nicht. Das liegt daran, dass es leicht ist, Mitspieler zu finden, doch trotz leichtem Startszenario fand sich kaum ein Mitspieler bereit, das Spiel noch einmal zu spielen. So blieb ich letztendlich beim Hummelflug hängen und konnte die volle Tiefe des Spieles nicht genießen. Mir ist nur teilweise klar, woran es gelegen hat: Zum einen ist das Spiel anders als viele "gewohnte" Spiele. Doch diese Originalität, die unbestritten vorhanden ist, führt gerade in der Lernphase zu vielen Misserfolgen, die abschrecken. Zum anderen ist da die Aufmachung, die von der Optik her stark an Harry Potter erinnert. Meistens wirkte dies eher abschreckend als motivierend. Trotz meiner Spiele kann ich so kein abschließendes Urteil geben. Ich rate daher, es auf Spieleveranstaltungen mal auszuprobieren und mit einer gesunden Portion Skepsis abzuschätzen, ob sich eine Anschaffung dauerhaft lohnt. (wd)
Steckbrief Zauberstauber |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Heinrich Glumpler | Kosmos | 2 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | 30 - 50 Minuten | Michael Menzel |