Alpenexpress

Eisenbahnspiele erfreuen sich immer großer Beliebtheit. Doch während die meisten der Spiele für Erwachsen Streckenbau- oder Wirtschaftsspiele sind, wird hier eine Transportaufgabe gestellt. Die Spielfiguren starten auf am Spielplanrand, wobei die Startplätze der einzelnen Spieler am ganzen Spielfeldrand bunt verteilt sind. Es hat gewonnen, wer als erster drei seiner vier Spielfiguren in die Alpen, die Spielfeldmitte, bringt.

Eisenbahnen Wie es bei öffentlichen Verkehrsmitteln zu erwarten ist, gibt es keinen durchgehenden Zug, sondern es muss zweimal umgestiegen werden: Auf drei konzentrischen Gleiskreisen fährt jeweils ein Zug. Zwischen den einzelnen Schwellen eines Gleiskreises sind Zahlen aufgedruckt. Rechts und links der Gleise sind Standplätze aufgedruckt. Dabei sind die Aussteigeplätze des äußeren Zuges die Einsteigeplätze für den mittleren Zug. Die gleiche Regelung gilt für den mittleren /inneren Zug. ist. Das Aussteigen aus dem inneren Zug ist immer möglich.
Ein Spielzug besteht darin, dass man zuerst würfelt, und dann mit der Lok eines Zuges auf das nächste Feld mit der gewürfelten Zahl fährt. Dabei hat man die freie Wahl des Zuges mit der Einschränkung, dass der gewählte Zug entweder einen Passagier oder einen Wartenden auf seinem Einsteigegleis hat. Hat man den Zug bewegt, muss der Spieler einen Fahrgast für diesen Zug bewegen. Ein Gast kann in ihn einsteigen, wenn vor ihm der Wagen unbesetzt ist, oder ein Gast kann aussteigen, wenn der Aussteigeplatz neben dem Wagen unbesetzt ist. Das Aussteigen aus dem inneren Zug ist immer möglich.

Das Spiel hat sowohl mich, als auch die Testspielkinder begeistert. Schon die Aufmachung motiviert enorm Loszuspielen. Die Gleisbetten sind in eine Holzplatte eingelassen, in denen die Züge, eine Lok mit vier (außen) drei (in der Mitte) und zwei Wagen fahren. Die Wagen sind kleine mit einer stabilen Schnur verbundene Holzklötze, die oben ein Loch haben, in die man die Spielfiguren hineinsetzt. Die Züge gleiten leicht in den Führungen, sind aber doch so stabil, dass nichts umkippt. Es ist - nicht nur für Kinder - reizvoll, den Zug zu bewegen und die Figuren ein und aussteigen zu lassen. Die Aufgabe zu erkennen, wo leere Wagen eines Zuges nach der Fahrt stehen ist für die Kinder eine kleine Herausforderung, der sie aber mit etwas Übung leicht gewachsen sind.

Obwohl nur ein Würfel geworfen wird, hat man damit einige Entscheidungen zu treffen. Welche Lok fährt, wer steigt ein oder wer steigt aus? Es gibt zwei Regelvarianten. In der einen darf man nur eigene Figuren bewegen, in der anderen muss man anderen helfen, wenn man selbst nicht ziehen kann. Die zweite Variante verlangt noch mehr Überlegungen, wie ein Zug zum Stehen kommt. Da auch die Fahrtrichtung der Züge freigestellt ist, bieten sich hier immer wieder neue Situationen. Ich kann das Spiel nur empfehlen, denn die Aufmachung motiviert zum Los- und Weiterspielen, es werden vorausschauende Überlegungen notwendig, die das Spiel weit anspruchvoller als einen einfachen Würfelwettlauf, für den ich es zuerst hielt, machen. Die Altersangabe lässt auf ein reines Kinderspiel schließen, doch auch Erwachsene haben ihren Spaß daran. (bd)

Steckbrief
Alpenexpress
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Walter Müller Walter Müller Spielewerkstatt 2 - 4 Spieler ab 5 Jahre ca. 20 Minuten Johannes Sailer