Es war im Januar 2007 als uns ein Päckchen erreichte. Der Inhalt war ein Spiel namens Animalia, der Absender einer der Autoren: Sébastien Pauchon. Es war eine Zeit, in der wir wenig neue Spiele bekamen und so öffneten wir es gespannt. Was uns entgegenschaute waren 36 großformatige Karten und eine Menge Chips, meist mit Tieren bedruckt.
Schauen wir uns die Tiere einmal näher an. Sie gehören zu sechs Rassen. Je sieben Mal gibt es Hund, Katze, Papagei, Kaninchen und Pferd. Dazu kommt eine Eule, die schon aufgrund der Anzahl nahe legt, dass sie eine Sonderfunktion hat. Die sieben Tiere einer Rasse haben dann auch noch eine Eigenschaft: es gibt je Rasse zwei Schönheitsköniginnen, einen Schmutzfinken, einen Dieb, einen Spion, einen Spaßvogel und als letztes neutrales Tier. Bis auf dieses haben alle eine Sonderfunktion; dazu mehr bei der Ablaufbeschreibung.
Das Spiel läuft in drei Durchgängen, in der jeder Spieler exakt fünf Tiere bekommt. Der Ablauf ist dabei denkbar einfach. Wer am Zug ist, nimmt die oberste, verdeckte Tierkarte vom Kartenstapel und zeigt sei allen Mitspielern. Wenn er sie behalten möchte, legt er sie in seine Auslage und der nächste Spieler ist an der Reihe. Möchte er die Karte nicht, reicht er sie im Uhrzeigersinn weiter. Der nächste Spieler steht nun wieder vor der Entscheidung "behalten oder weitergeben". Kommt die Karte beim am Zug befindlichen Spieler wieder an, legt er eine zweite dazu. Nun wird die Entscheidung für das Pärchen getroffen. Geht auch das Pärchen rund, kommt eine dritte Karte hinzu. Sollten alle drei Karten wieder rund gehen, muss der am Zug befindliche Spieler die Karten behalten.
Während des Verteilens gibt es zwei wichtige Ausnahmeregeln. Die erste besagt, dass ein am Zug befindlicher Spieler schon früher Karten behalten muss, wenn damit seine Auslage auf fünf Tiere aufgefüllt wird, also wenn er drei vor sich liegen hat, muss er ein rund laufendes Pärchen bereits behalten.
Die andere hat mehr Einfluss auf die Tiere. Sobald ein Dieb, Spion oder Spaßvogel angelegt wird und mindestens ein Tier mit dem gleichen Beruf in der Auslage des Spielers liegt, wird er aktiv: Mit dem Dieb darf man sich eine Karte aus der Auslage (eines anderen) holen und in die eigene legen, mit einem Spion darf man die obersten fünf Karten des Kartenstapel anschauen und in beliebiger Reihenfolge zurücklegen und mit einem Spaßvogel darf man eine Karte aus der eigenen Ablage an einen Mitspieler verschenken, der diese in seine Auslage legen muss.
Haben nun alle Spieler fünf Tiere, findet der Schönheitswettbewerb statt. Jede Schönheitskönigin hat entweder zwei oder drei Sterne, ein Schmutzfleck hat einen Tintenfleck. Für den Schönheitswettbewerb zählt man die Sterne zusammen und zeiht davon die Tintenflecke ab. Wer dann am meisten Punkte hat, bekommt zwei Karten auf die Hand, der mit den zweitmeisten Punkten noch eine Karte.
Diese Karten finden bei der Abrechnung eines Durchgangs Verwendung. Wer Karten auf der Hand hat, darf sie auf Tiere seiner Auslage legen und so die fünf Tiere für die Wertung verändern. Bei der danach stattfindenden Wertung gibt es Chips: Wer fünf verschiedene Tiere besitzt, bekommt von jedem Tier einen Chips. Anderenfalls gibt es Chips für Tiere, die man mehrfach besitzt und zwar genauso viele, wie man Tiere in der Auslage hat. Einzeltiere sind hierbei wertlos. Auch so: hier hat die Eule ihre Funktion. Sie ist ein Joker und kann für jedes Tier eingesetzt werden.
Nach drei Durchgängen endet das Spiel. Nun werden die gewonnen Chips angeschaut. Für je fünf gleiche Tiere gibt es einen Bonus von fünf Punkten. Außerdem zählt jeder Chip einen Punkt. Wer die meisten Punkte hat, ist Sieger.
Das Spiel ist flott und spannend. Es hat viel Ärgerpotential ohne wirklich bösartig zu sein und es hat eine kurze Spieldauer, so dass es gut zwischendurch gespielt werden kann. Dazu sind die Spieler die meiste Zeit am Geschehen beteiligt. (wd)
Steckbrief Animalia |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Malcolm Braff, Bruno Cathala, Sébastien Pauchon | GameWorks | 2 - 6 Spieler | ab 7 Jahre | 10 - 20 Minuten | Mathieu Leyssenne |