Vor 20 Jahren stellte Klaus Zoch als erstes Spiel seines Verlages den Bausack vor und hatte viel damit zu tun zu erklären, dass es sich nicht um Bauklötze für Kleinkinder, sondern um ein "richtiges" Familien- bzw. Erwachsenenspiel handelt.
Jetzt, nach 20 Jahren, wird endlich dem Wunsch Vieler gefolgt, und der Sack wird, in einen Spielekarton verpackt, verkauft.
Doch was findet man in diesem Sack? Viele unterschiedlich geformte Holzteile, einige in weiß andere in rot. Hier gibt es Ei und Eierbecher, Kegel, Stangen, Würfel und sogar einen Tannenbaum. Um den Bau dieser Teile dreht sich das Versteigerungsspiel.
Jeder Spieler hat zu Beginn zehn Diamanten. Der erste Spieler wählt ein Holzteil aus und bietet es zur Versteigerung an.. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Man bietet es an als "das möchte ich bauen". Dabei darf das Erstgebot 0 Diamanten betragen, es kann aber höher beginnen. Die anderen können überbieten um das angebotene Teil zu bekommen. Der Sieger zahlt und darf das Teil bauen.
Die zweite Möglichkeit: Man nimmt ein Teil und bietet, dass man er nicht verbauen möchte. Hier beträgt das Startgebot 0. Will der folgende Spieler es auch nicht, muss er jeweils einen Edelstein mehr als der Vorgänger bieten. Die gebotenen Edelsteine werden hingelegt, und muss man nicht bauen, werden sie aus dem Spiel genommen. Wer nicht mehr bieten will oder kann, behält seine Edelsteine und muss das Teil verbauen
Zu Bauen gibt es nur drei Grundregeln:
Bricht das eigene Gebäude zusammen, ist man ausgeschieden. Derjenige, dessen Gebäude als letztes steht, hat gewonnen.
Eine grobe Hilfe zur Beurteilung der Bausteine gibt die Farbe des Bauteiles. Die weißen sind recht regelmäßig geformt und haben eine leicht raue Oberfläche. Die roten sind oft kurios geformt, und ihre Oberfläche ist glatter.
Als ich das Spiel das erst mal sah, war ich sehrt skeptisch, da sowohl Bau-, als auch Versteigerungsspiele nicht so ganz mein Ding sind. Doch schon der erste Versuch belehrte mich eines besseren. Vor vielen Jahren brachte ein Freund das Spiel zum Reinfeiern in meinen Geburtstag mit. Wir spielten auf dem Balkon, und am nächsten Tag beschwerten sich die Nachbarn über das andauernde Gelächter.
Man versteigert das Recht einen vom Startspieler angebotenen Stein zu bauen oder nicht zu bauen, und der größte Spaß ist es zu schauen, wie die Nachfolgenden auf die "Negativ-Versteigerungen" reagieren. Man sieht bei einigen die inneren Kämpfe, ob sie es wagen wollen, das angebotene Teil einzubauen oder ob sie lieber ihre letzten Diamanten abgeben. So sieht man Bauwerke entstehen, die jeglichem einfachen Verständnis von Statik widersprechen, aber trotzdem halten. Andererseits brechen Gebäude zusammen, bei denen man sicher war, dass nichts passiert. Die unterschiedlichen Oberflächen der Bausteine sind oft für eine Überraschung gut.
Dieses Spiel hat in meinen Augen zu Recht das für neuere Spiele enorm hohe Alter von 20 Jahren erreicht. Dies beruht auf der Zeitlosigkeit der Spielidee, dem wunderbaren Material und dem großen Widerspielreiz.
Den Bausack kann ich als Geschenk (auch für sich selbst) nur empfehlen. Als Weihnachtsgeschenk bringt es sogar einen Tannenbaum mit. (bd)
Steckbrief Bausack |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Klaus Zoch | Zoch | 2 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Olivia Schuff |