Spricht man von Rittern, so denkt man zuerst an zu rettende Prinzessinnen oder Turniere.
In diesem Spiel betätigen sich die Spieler jedoch eher als Baumeister denn als Ritter.
Der König kommt nach Hause. Er soll in allen drei Burghöfen von einem Turm aus begrüßt werden. Doch leider gibt es diese Türme noch nicht. Sie müssen noch gebaut werden, während sich der König dem Schlosshof nähert.
Der Schachtelboden bildet die Burg, er hat drei verschiedene Ebenen. Dies sind die drei Burghöfe. Karten geben an, aus welchen drei der sechs unterschiedlichen Steine der Turm gebaut werden soll und wer zur Begrüßung darauf steht. Der Bau geschieht mit Hilfe eines Bauhelfers, einer Gummiband-Seil-Konstruktion: Vier Seile sitzen gleichmäßig verteilt um einen Gummiring. Jedes der Seile wird gegriffen und der Ring über den Stein gezogen, nach Lockern der Seile liegt der Ring fest um den Stein, dann hebt man ihn vorsichtig an und setzt ihn an seinen Ort. Für den Bau hat man eine Eieruhrlänge Zeit. Schafft man es rechtzeitig, legt man die Auftragskarte auf den Teil der Schachtel, auf dem man den Turm gebaut hat und zieht eine neue Aufgabe. Schafft man es nicht, nähert sich der König dem Schloss. Hat man alle drei Türme vollendet, bevor der König den Schlosshof erreicht, haben alle zusammen gewonnen.
Das Spiel stellt recht hohe motorische Anforderungen an die Kinder. Das Seil darf nicht zu lose oder stramm gehalten werden. Das Setzen der Quader ist einfach, doch einige Teile sind nicht ganz so einfach zu bebauen, da sie keine glatte Oberfläche haben, z. B. fällt am Anfang fast jeder Stein von dem gebogenen Holzstück hinunter. So ist anfangs die Frustgefahr bei etwas ungeschickten Kindern recht hoch. Das Spiel machte so einfach keinen Spaß, wenn die Türme immer wieder umkippten. Einfacher wurde es schon, wenn man die Figuren zum Schluss weglässt und nur die Türme baut.
Andererseits verlockte der Bauhelfer immer wieder zum Probieren. So wurden oft die Figuren weggelassen oder der König nicht benutzt. Auch die Eieruhr brachte Hektik mit sich, man versuchte möglichst schnell zu bauen, und dann fiel natürlich schneller auch mal was ein.
Mit etwas mehr Übung meistern Kinder ab 6 aber ohne große Probleme den Bauhelfer, und bauen so unverwegen ihre Türme mit Bewohnern.
Spielt man mit weniger als vier Mitspielern müssen ein oder zwei Mitspieler an zwei Seilen ziehen. Dies ist an Anfang nicht einfach.
Auch in einer Erwachsenenrunde hatten wir Spaß mit dem Spiel, haben es aber so gespielt, dass mit dem herunterfallen eines Steines der Versuch sofort misslungen ist. Mit dieser Regelung war es auch für uns kein Kinderspiel mehr rechtzeitig fertig zu werden.
Burgritter ist ein zum Mitspielen motivierendes Bauspiel, das von Jüngeren auch gern als Spielzeug missbraucht wurde, um einfach nur mit dem Bauhelfer zu bauen, nur nach Vorlage, ohne König, ohne Eieruhr, einfach nur zum Spaß. (bd)
Steckbrief Burgritter |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Christian Tiggemann | Haba | 2 - 4 Spieler | ab 5 Jahre | 10 - 15 Minuten | Ulrike Fischer |