Vor vielen, vielen Jahren spielte ich nächtelang ein Spiel namens Zaster, bei dem man, wenn man ein Spielziel erreicht hatte, auf eine Glocke schlagen musste. Später tauchte diese Glocke in Tutti.Frutti, das dann zu Halli-Galli wurde, wieder auf. Nun ist sie auch in Fangfrisch zu finden. Hier wird sie zu einer Versteigerungsglocke.
Jeder der Spieler wird reihum ein Fisch- und Meerestier-Auktionator. Zuerst darf er Fische seiner Auslage verkaufen, dann zieht eine Karte nach der anderen vom verdeckten Stapel und nennt laut, was sie zeigt. Es kann sich um ein bis drei Hummer, Aale, Haie, Krebse, Flundern, Thunfisch oder Joker handeln. Außerdem gehen noch die Spezialkarten Fischdieb und Dosenfisch, in die Versteigerung.
Gefällt einem Mitspieler das Angebot, so schlägt er auf die Glocke, zahlt 10 Euro in die Kasse und legt die Fische in seine Auslage. Der Auktionator erhält so viele Euro, wie er Karten verkauft hat aus der Kasse. Man kann drei Sorten Fisch lagern, zwei in einer Kiste, die dritte auf Eis. Hat man weitere Sorten ersteigert, muss man sie in den Mülleimer werfen (verdeckt darauf ablegen).
Hat man einen Dosenfisch ersteigert, darf man sofort zwei Karten, die im eigenen Mülleimer liegen, aus dem Spiel nehmen.
Die Karte Fischdieb erlaubt es aus einer fremden Auslage die oberste Fischkarte zu stehlen. Je mehr Fische einer Sorte man verkauft, desto wertvoller sind sie (siehe abgebildete Preisliste).
Wird eine Fischsorte verkauft, wird bei jedem anderen Mitspieler, der diese Sorte in einer Holzkiste anbietet, die oberste Karte der verkauften Sorte schlecht.
Sobald die Karte Endphase aufgedeckt wird, - sie wird einfach beiseite gelegt- darf neben dem Verkäufer auch immer der Käufer seine Auslage verkaufen, nachdem er die Ersteigerten Fische einsortiert und evtl. Sonderkarten genutzt hat.
Wird die Karte Marktschluss, die in die letzten fünf Karten eingemischt wurde, aufgedeckt, ist das Spiel sofort zu ende. Die übrig gebliebenen Fische werden zum halben Preis verkauft, für jeden Müllfisch (nicht nur Karte) gibt man einen Euro ab. Wer am Ende das meiste Geld besitzt hat, gewinnt.
Bei diesem Versteigerungsspiel muss man schnell denken, aber sicher nicht zu schnell klatschen. In unserem ersten Spiel haben wir so begeistert gekauft, dass alle Spieler bei Spielende weniger Geld als am Anfang hatten. Das war uns eine Lehre. Klatsch man schnell, damit der Versteigerer nicht so viel Provision erhält, bekommt man nicht sehr viel für seine 10 Euro, wartet man, holt sich evtl. jemand anders eine lukrative Portion.
Das Spiel ist sehr stark von der Runde abhängig. Gehen alle locker an die Versteigerung heran, und ersteigern " aus dem Bauch heraus", ohne genau zu rechnen, kommt es zu einem flotten lustigen Spiel. Kommt noch Fischmarkt-Atmosphäre auf, wird es ein schönes Erlebnis.
Wird gewünscht, dass die Karten so langsam gelegt werden, dass man genau überblicken kann, was alles mit dem angebotenen Stapel möglich ist, lässt der Spielspaß sicherlich nach, denn das Spiel lebt von der Geschwindigkeit.
Den Zufall beim Kartenverkaufen darf man nicht vernachlässigen. Kommen zwei Dreierkarten, werden diese oft sofort ersteigert, und der arme Verkäufer erhält nur zwei Euro. Kommen lauter Einzelkarten, werden es auch schon mal sieben oder acht Euro für den Verkäufer.
Ich habe in der richtigen Runde, dort wurde flott aber auch bedacht gespielt, sehr schöne Spiele erlebt, aber es gab auch Runden, bei denen ich froh war, als es überstanden hatte. Daher kann ich bei diesem Spiel weder zu noch abraten. Es kommt ganz darauf an, mit wem man spielt. Daher hilft nur ausprobieren, ob es der eigenen Gruppe gefällt.(bd)
Steckbrief Fangfrisch |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Andreas Pelikan | Queen Games | 3 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | 20 - 30 Minuten | Jo Hartwig |