Als ich den Titel des Spiels hörte, konnte ich damit nichts anfangen. Bei Lascaux handelte es sich bei mir um eine Bildungslücke, die ich durch Surfen nun beseitigt habe. In den Höhlen von Lascaux befinden sich sehr alte Höhlenmalereien.
Die dort gezeigten sechs Tierarten befinden sich auf 54 Karten. Jede dieser Karten ist mit zwei von sechs Farben gekennzeichnet. Diese Karten erwerben die Spieler, wozu sie 12 Steine (10 bei fünf Spielern) zur Verfügung haben. Zunächst wird die Auslage gebildet. Dazu werden Karten aufgedeckt bis entweder alle sechs Farben auf den Karten zu sehen sind oder aber sieben Karten ausliegen.
Nun wählt jeder Spieler geheim eine Farbe, von der er die Karten bekommen möchte. Dazu hat jeder Spieler sechs mit einem Symbol gekennzeichnete Scheiben, von denen er eine auswählt.
Nun wird das Recht auf die Karten vergeben. Kommt ein Spieler an die Reihe, muss er eine von zwei möglichen Aktionen ausführen. Er kann entweder einen Stein in einen Topf einzahlen oder aussteigen. Zahlt er, so ist sofort der nächste Spieler an der Reihe. Steigt er aus, so nimmt er sich alle Steine aus dem Topf und legt er seine Scheibe in die Mitte. Liegen dort schon welche, legt er seine Scheibe obenauf.
Dies geht solange, bis nur noch ein Spieler im Spiel ist. Dieser deckt seine Scheibe auf und bekommt alle Karten in der von ihm gewählten Farbe. Danach werden die Scheiben im Stapel betrachtet: Die oberste wird aufgedeckt und der Spieler bekommt die entsprechenden Karten, wenn noch vorhanden. Dies wird fortgesetzt, bis alle Scheiben abgearbeitet wurden. Übriggebliebene Karten bilden den Start für die Auslage in der nächsten Runde.
Sind alle Karten vergeben, kommt es zur Auswertung. Nun wird die Kartenanzahl pro Tierart verglichen. Wer am meisten hat - das können auch mehrere Spieler sein - darf seine Karten behalten. Alle anderen müssen die Karten dieser Tierart ablegen. Anschließend gibt es Punkte und zwar einen pro (behaltener) Karte und einen für sechs Steine. Wer am meisten Punkte hat, ist Sieger.
Lascaux spielt sich angenehm. Es ist ruhig und dabei sehr interaktiv. Die Entscheidung ist klein und wichtig: Wann muss ich lange im Spiel bleiben? Reichen mir die Steine, die ich beim Aussteigen bekomme? Auf welche Farben setzen die anderen? Kann ich auch bei frühem Ausstieg noch eine Karte bekommen? Das geht schnell und man hat Einfluss. Das Timing ist sehr wichtig, denn man darf sich im richtigen Moment fast blank spielen. Der moderate Glücksfaktor bei der Auslage sorgt für Abwechslung. Selten birgt er Ärger, weil er die richtigen Karten zum falschen Zeitpunkt auf den Tisch bringt.
Die Zeichnungen aus Lascaux sind einfarbig. Das erschwert in den ersten Spielen die Unterscheidung der Tiere. Hier möge man auf das Gehörn achten und beim Mammut auf die Stoßzähne. Danach ergibt sich ein Spiel, dass trotz knallharter Auswertungsmodalität auch gern von Gelegenheitsspielern gespielt wird. Bei uns entwickelte sich das Spiel zum Geheimtipp, den ich hier gern weiterreiche. (wd)
Steckbrief Lascaux |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Dominique Ehrhard, Michel Lalet | Phalanx | 3 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 25 Minuten | Harald Lieske |