In der heutigen Zeit wird immer weniger gelesen. Stattdessen ersetzen Fernsehen, Videos und Computerspiele die Erlebniswelt der Kinder. So stehen heute oftmals Comics und Animés im Vordergrund während deutsche Märchen weit weniger bekannt sind.
Nun sind die Märchen noch auf einem anderen Weg bedroht. Der König möchte die Märchen aus seinem Reich verbannen und hat sämtliche Märchenbücher vernichtet. Halt! Nicht ganz. Ein Märchenbuch hat er in seiner Wut zerrissen und im königlichen Garten verstreut. Dieses Buch bietet nun die Chance den Märchenschatz zu retten und so machen sich die Spieler auf in den königlichen Garten.
Der königliche Garten ist trostlos. Die größten Teile sind braun und karg. Lediglich ein kleiner Teil, der gegenüber dem Gartentor, ist grün und genau auf dem befinden sich die Spieler. Die Gartenlandschaft wird durch Plättchen dargestellt. Unter diesen Plättchen befindet sich eine zweite Schicht: Die 24 halben Seiten des Märchenbuchs und weil der Garten nicht ganz komplett ist, schauen drei halbe Seiten heraus, zu Beginn sind dabei keine zusammengehörigen Seiten zu sehen.
Wer am Zug ist, darf den Garten ein wenig umgraben. Dazu schiebt er Plättchen in einer Reihe, in der eine halbe Märchenbuchseite zu sehen ist. Diese halbe Seite wird verdeckt und eine andere wird sichtbar. Vielleicht sind nun zwei zusammengehörige Hälften sichtbar und falls nicht, wird noch einmal geschoben. Spätestens nun sollte die eine komplette Seite sichtbar sein.
Ist dies der Fall, so werden die Plättchen verdeckt und die entsprechende Märchenbuchseite auf eine Kordel aufgefädelt. Nach und nach vervollständigt sich so das Märchenbuch. Für jedes gefundene Märchen ergrünt auch ein Teil des Gartens indem der Spieler ein karges Plättchen auf die grüne Seite dreht. Zum Abschluss bewegt der Spieler seine Figur im Garten auf ein benachbartes grünes Feld.
Der König macht derweil einen Rundgang um seinen Schlossgarten. Solange noch kein Märchen vollständig entdeckt wurde, wartet er gemütlich vor dem Gartentor. Sobald aber ein Märchen komplettiert wurde, setzt der König für jeden Spielzug, bei dem kein Märchen gefunden wurde, seinen Weg fort.
Die Spieler müssen mit ihren Figuren den Schlossgarten verlassen haben, bevor der König wieder am Gartentor ankommt. Dann sind alle bis dahin gefundenen Märchen gerettet. Kommt der König jedoch am Gartentor an und es befinden sich noch Spieler im Garten, so ist das Spiel verloren.
Das Spiel gefiel den Kindern sehr gut. Das Entdecken der Märchen war spaßig und selbst die Figur des Königs konnte gefallen. Mit ein wenig Übung konnten die Kinder es dann auch alleine spielen. Der einzige Kritikpunkt, der geäußert wurde, war die Länge eines Spielzuges: Durch die einzelnen Elemente, zwei Mal Schieben, Märchen finden, Figursetzen, wird ein Spielzug recht lang. Bis auf diesem Kritikpunkt hinterließ das Spiel einen sehr guten Eindruck.
Ein Reiz des Spieles besteht auch darin, dass Teilerfolge möglich sind. Wenige Märchen zu retten, ist einfach. Je weiter das Spiel fortschreitet, desto schwieriger wird, komplette Märchen zu finden und umso schneller wird der König. Alle Märchen zu retten ist besonders schwer. Nachdem alle Märchen gefunden wurden, müssen die Spieler noch das Gartentor erreichen. Da aber keine Märchen mehr entdeckt werden können, betreibt der König dann ein wenig Joggen um seinen Schlossgarten...(wd)
Steckbrief Rettet den Märchenschatz |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Kai Haferkamp | Selecta | 2 - 4 Spieler | ab 5 Jahre | 20 - 30 Minuten | Barbara Kinzenbach |