Es ist Frühling, das Wetter ist schön. Zeit für Ausflüge. Häufige Ziele sind Zoos. Damit diese attraktiv sind, brauchen sie Tiere, Unterhaltung und Verpflegung. Wir nun werden Manager, die einen solchen Zoo aufbauen. Groß ist er nicht, denn er umfasst nur drei Gehege und einen Stall. Außerdem sind bis zu vier kleine Verkaufsstände geplant. Für den ganzen Aufbau steht und auch ein wenig Geld in Form zweier Silberlinge zur Verfügung, dafür gibt es die Tiere auch kostenlos.
Bis zu acht Tierarten stehen den Zoomanagern zur Verfügung. Jede Tiergruppe besteht aus sieben heranwachsenden Tieren sowie je zwei geschlechtsreifen Männchen und Weibchen. Diese sind auf Plättchen abgebildet und werden mit den Plättchen, die Verkaufsstände und weiteres Geld zeigen, gemischt.
Um an Tiere (und auch an Verkaufsstände und Geld) zu gelangen, müssen diese zunächst auf Transporter verladen werden. So ein Transporter hat drei Plätze. Deckt ein Spieler ein Plättchen auf, legt er es auf einen freien Platz in einem der Transporter. Gefällt einem Spieler der Inhalt eines Transporters, nimmt er ihn an sich: Das Geld wird einfach dem eigenen Bestand hinzugefügt. Die Verkaufsstände werden neben den Gehegen errichtet. Ist dort kein Platz mehr, muss der Verkaufsstand in den Stall. Nur bei den Tieren gibt es eine Vorschrift. In einem Gehege dürfen sich immer nur Tiere einer Tierart befinden. Packt man übrigens ein Männchen und ein Weibchen in ein Gehege, gibt es Nachwuchs: Das Tierbabys wird dann in das Gehege der Eltern platziert.
Manchmal lässt sich ein Tier nicht in den Gehegen unterbringen. Das passiert auf zweierlei Wegen: Der häufigere Weg ist der Erhalt eines Tieres aus einem Tiertransporters. Hat man alle Gehege mit anderen Tierarten belegt, ist es nicht mehr unterzubringen. Seltener passiert dies, wenn es Nachwuchs gibt und die Kapazität des Geheges bereits durch die Elterntiere voll ausgenutzt wurde. In beiden Fällen muss das Tier dann in den Stall. Alles was sich im Stall befindet, egal ob Verkaufsstand oder Tier, ist für die Besucher nicht sichtbar. Deshalb ist das auch nur von Nachteil. Zum einen bringen Verkaufsstände und Tierarten Minuspunkte, zum anderen können die Mitspieler sie von dort kaufen.
Damit kommen wir zur letzten Gruppe von Handlungsmöglichkeiten: Die Geldtransaktionen. Damit kann man ein weiteres Gehege errichten, ein Plättchen verschieben und Tierarten tauschen. Außerdem kann man Plättchen aus dem Stall entfernen und Tiere den Ställen der Mitspieler kaufen. Da das Geld jedoch knapp ist kann man nur wenige der hier aufgelisteten Dinge wirklich tun.
Vom Ablauf her ist Zooloretto einfach organisiert: es gibt genau so viele Transporter wie Mitspieler. Sobald ein Mitspieler einen Transporter nimmt, ist der aktuelle Durchgang für ihn beendet. Haben alle Mitspieler einen Transporter genommen, beginnt der nächste Durchgang mit allen Mitspielern und leeren Transportern. Ein zu Beginn beiseite gelegter Stapel von Plättchen kündigt das Spielende an. Sobald ein Plättchen dieses Stapels genommen wird, läuft der letzte Durchgang.
Bei der Abschlusswertung gibt es Punkte für die Tiere in den Gehegen und für die Verkaufstände. Am besten sind dabei volle Gehege. Fehlt ein Tier, gibt es schon deutlich weniger Punkte. Fehlen mehrere Tiere, gibt es Punkte nur noch, wenn ein Verkaufsstand am Gehege steht. Bei den Verkaufsständen gibt es Punkte für jeden der vier verschiedenen Starttypen. Abzüge gibt es für Tierarten und die verschiedenen Verkaufsstände im Stall. Wer die meisten Punkte erreicht hat, ist Sieger. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit mehr Geld.
Zooloretto hat schon namentlich Verbindung mit dem Kartenspiel Coloretto, das den gleichen Autor und den gleichen Verlag aufweist. Aus diesem Spiel wurde der Verteilungsmechanismus übernommen sowie das Tierthema, dass sich damals allerdings auf die Grafiken mit Chamäleons beschränkte. Die Verteilung ist auch hier das zentrale Element, den mit ihm entstehen die Entscheidungskonflikte: nehme ich ein Plättchen, kann ich über dessen Platzierung entscheiden, aber aktuell nicht über die Vergabe der Transporter. Nehme ich einen Transporter, schaue ich für den Rest des Durchgangs zu, die Mitspieler bekommen mehr und eventuell gehen dringendst benötigte Tiere an mir vorbei weg.
Mit diesem Konflikt lässt sich gut leben, gerade weil viele Entscheidungsmöglichkeiten gegeben sind und die einzelnen Spielzüge kurz sind. Dabei bleibt das Spiel bis zum Schluss spannend, die Ergebnisse sind meist recht eng beieinander. Auch können in diesem Spiel unerfahrene Spieler gewinnen ohne dass ein übermächtiges Glückselement dazu beiträgt.
So ergibt sich ein sehr gutes Spiel: Ein vor allem familiengerechtes Thema mit einer dazu passenden und ansehnlichen Grafik wird hier mit einem schönen Mechanismus kombiniert. Der Spielablauf ist spannend, es gibt viele Entscheidungen und die Endabrechnung ist einfach und schnell durchgeführt. So ist es ein ideales Spiel für Familien und selbst Strategiespieler spielen es immer mal wieder - natürlich nur so "zwischendurch". Ob man das "zwischendurch" glauben sollte? (wd)
Steckbrief Zooloretto |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Michael Schacht | Abacusspiele | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 45 Minuten | Design/Main |