Das Spiel heißt BurgenLand, dabei gibt es keine Länder, sondern nur Burgen. Ich fühle mich bei dem Spiel als BurgenKönig. Das beginnt schon beim Aufbau, denn ich besitze drei Burgen, eine blaue eine rote und eine gelbe. Das geht meinen Mitspieler genau so.
Zu Beginn sind diese Burgen klein, denn jede Burg besteht nur aus einem einzigen Teil, einem Mauerteil. Mein weiterer Besitz ist recht dürftig. Ein Würfel und eine Spielfigur, die meinen Punktestand anzeigt, sind alles, was mir gehört.
Aber dafür gibt es den König, der reich ist. Er verwahrt zunächst die fünf neutralen Würfel und besitzt den großen Wandteppich, dessen Gestaltung wir rechts sehen. Auf seinen Rundkurs läuft des Königs Krone.
Kommt ein Spieler an die Reihe, so würfelt er. Im ersten Wurf hat er nur seinen Würfel. Die Königskrone zieht so viele Felder weiter, wie der Würfel Augen zeigt. Ihr Zielfeld zeigt an, welches Bauteil der Spieler bekommen kann. Mauern kann der Spieler immer anbauen. Türme und Haus jedoch darf er nur an ein Mauerstück anlegen. Eine Burg darf also aus Mauer - kleiner Turm - Mauer - Haus bestehen, aber nicht aus Mauer - kleiner Turm - großer Turm. Weil der Spieler eben nicht immer bauen kann oder auch mal nicht möchte, hat er eine Alternative: Anstelle des Bauteils darf er sich so viele neutrale Würfel nehmen, wie der Wert des Bauteils beträgt. Diese bekommt er zunächst vom König. Hat jener keine mehr, nimmt er sie vom Mitspieler. Diese Würfel verwahrt ein Spieler solange, bis er sie nutzt oder der Mitspieler sie ihm wegnimmt.
Ein Wurf pro Zug ist Pflicht und ungefährlich. Jeder weitere wird freiwillig gemacht. Wer mehr als einen Würfel einsetzt, trifft sein Wunschfeld eher und vor allem verhindert es hoffentlich, auf den Abschnitt der nächsten Farbe zu gelangen. Dann nämlich wirkt das erreichte Feld nicht und stattdessen muss ein Burgteil abgegeben werden, meist ein sehr wertvolles.
Doch wozu benötige ich die Burgen? In jedem Farbabschnitt gibt es zwei Felder mit einer Krone. Sie lösen eine Wertung aus. Jeder Spieler zählt den Wert seiner Burg der entsprechenden Farbe. Der Spieler mit der wertvolleren Burg bekommt die Differenz als Siegpunkte gutgeschrieben. Bei 30 Siegpunkten steht seine Spielfigur direkt vor dem König, das Zeichen, dass er das Spiel gewonnen hat.
Taktisches Würfelspiel steht auf der Schachtel. Genau das ist das Spiel. Lieber Bauen oder Würfel besitzen, lieber Würfel sparen und ein Risiko eingehen oder viele Würfel nutzen und das Wunschfeld trotzdem nicht erreichen? Oder volles Risiko gehen und auf die niedrige Zahl für einen großen Turm hoffen? Große Burgen bringen viele Punkte, aber der Mitspieler sorgt dann gern dafür, dass die Wertungsfelder übersprungen werden. Was nützt mir dann diese ach so turm- und hausreiche Burg? So manches Spiel wiegt hin und her. Jeder baut und würfelt, kommt voran und hofft und zittert. Doch gibt es auch mal ein einseitiges Spiel mit der großen Burg, die allein mit wenigen Wertungen den Sieg bringt. Das dauert nicht lange und schreit nach Revanche, weil das Spiel flott ist, schnell geht, gut ist, Spannung bringt. Ich bin eben ein BurgenKönig mit meinem BurgenLand. (wd)
Steckbrief Burgen Land |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Wolfgang Lehmann | Schmidt | 2 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Michael Menzel |