...aber bitte mit Sahne...aber bitte mit Sahne

Wie sang schon 1976 Udo Jürgens: "... aber bitte mit Sahne". Die Spielschachtel sieht aus, als wenn sie auf dieses Publikum zugeschnitten sei. Sie ist in knatschigem Pink gehalten und hält "richtige" Spieler beinahe vom Spielen ab, aber die Neugier siegt doch.

Also Schachtel auf, Regel studiert und losgespielt: Zum Spiel gehören 57 Kuchenstücke.
Es gibt 8 verschiedene Kuchensorten, wobei Pflaume mit drei Stücken (ein Sahnehäubchen) am seltensten und Schokolade mit 11 Stücken am häufigsten vorkommt. Die Häufigkeit ist als Zahl auf die einzelnen Kuchenstücke gespritzt.

Leckerer KuchenDiese Stücke sind so geschnitten, dass elf eine komplette Torte ergeben. Sie werden verdeckt gemischt und 5 Stapel à 11 gebildet; zwei wandern ungesehen zurück in die Kiste zurück.

Dann werden fünf Runden gespielt. Der Startspieler, baut aus den Tortenstücken eine Torte, wobei er die Reihenfolge der Stücke im Stapel übernehmen muss. Dann teilt er diese in höchstens so viele Portionen auf wie Mitspieler teilnehmen. Sein Nachbar wählt sich dann die erste Portion, der Startspieler bekommt die letzte. Hat man seine Portion genommen, entscheidet man sich sofort, welche Stücke man essen will, und welche man sammelt.

  • Isst man ein Stück, legt man es verdeckt vor sich ab. Es bringt bei Spielende so viele Punkte, wie es Sahnehäufchen besitzt.
  • Sammelt man ein Stück, lässt man es offen vor sich liegen. Hat man bei Spielende die Mehrheit in einer Sorte, bekommt man so viele Punkte, wie es Stücke gibt.

Das alles klingt erst recht trocken, doch wenn das Spiel erst mal begonnen hat, entfaltet es seinen Reiz. Gespannt beobachtet man, wie die neue Torte entsteht, wie sie zusammengesetzt ist und wie der Startspieler sie teilt. Lässt er gleiche Stücke, die nebeneinander liegen zusammen, oder trennt er sie. Sind die entstandenen Stücke gleichgroß oder gleich wertvoll, was kann ich selbst am besten gebrauchen? Kann ich mir genau merken, welche Stücke schon gegessen wurden?
Das klingt nach viel Überlegung, aber die Entscheidungen verlaufen meist ganz fix.
Ab der zweiten Runde hat man auch die Möglichkeit, auf das Nehmen einer Kuchenportion zu verzichten und alle gesammelten Stücke einer Sorte zu essen. Dies kann sinnvoll sein, wenn man sicher nicht mehr die Mehrheit erreichen kann. Bleibt dann eine Portion übrig, geht sie zurück in die Schachtel.
Oft genug sitzt ein Spieler als erster Nehmer da und braucht noch ein bestimmtes Kuchenstück, und beim Aufdecken stellt sich heraus, dass es eines der beiden herausgelegten ist. Da ist dann Schadenfreude vorprogrammiert.

So wenig die Schachtel mich und meine Mitspieler ansprach, so begeistert waren wir dann bei der Sache. Da das Spiel leicht erklärt, und auch flott gespielt ist, bietet es sich als prima Startspiel, wenn noch auf jemand gewartet wird, als kurzes Zwischendurchspiel oder als entspannender Absacker nach einem langen Spieleabend an. Der Spaß ist garantiert. (bd)

Steckbrief
...aber bitte mit Sahne
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Jeffrey D. Allers Winning Moves 2 - 5 Spieler ab 8 Jahre ca. 20 Minuten Harald Lieske