Lange Zeit machte alea seinem Namen kaum Ehre. Nur wenige Würfel waren in den Spielen des Verlags enthalten, so wie bei Royal Turf und bei Um Ru(h)m und Ehre. Jetzt steigt die durchschnittliche Anzahl an Würfeln pro alea-Spiel erheblich an, denn 40 dieser Objekte sind ein zentrales Element. Das andere Element sind fünf Orte im römischen Reich: Templum, Senatus, Castrum, Forum Romanum und Latrina. Hier werden sich die Würfel einquartieren.
Der Ablauf ist dabei recht simpel: Jeder Spieler erhält seine acht Würfel. Kommt er an die Reihe, würfelt er sie (bzw. in späteren Runden den Rest) und setzt einige von ihnen in eines der Gebäude. Sobald ein Spieler seine letzten Würfel gesetzt hat, wird die Runde noch zu Ende gespielt und es folgt die Wertung der fünf Gebäude:
Nach fünf oder sechs Durchgängen, abhängig von der Spielerzahl, endet das Spiel. Sieger ist, wer die meisten Siegpunkte hat. Die Werte von Bürgern, die nicht in Provinzen untergebracht werden konnten, sind der Tie-Breaker.
Alea Iacta Est ist ein taktischen Würfelspiel, das dem Spieler durch die diversen Einsetzmöglichkeiten und später durch die Repete!-Chips einiges an Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Erkauft wird sich dies mit einer acht Seiten langen, klein gedruckten Regel. Sie lässt keine Fragen offen, wird aber als viel zu lang für das Spiel empfunden.
Hat man die Regeln einmal verstanden läuft das Setzen der Würfel flott, doch das nächste Hindernis für einen flotten Spielablauf steht schon im Weg: Die Senatskarten sind nicht intuitiv und das Übersichtsblatt ist detailreich und klein gedruckt. Bei der Vergabe hakt das Spiel dadurch erheblich. Die Senatskarten sind aber nicht nur in dieser Hinsicht ein Stein des Anstoßes: Lieblos hingeschmierte abstrakte Symbole sollen den Inhalt der Karte verdeutlichen. Sie stehen damit grafisch im Widerspruch zu den anderen Materialien, denn Provinzen und Bürger sind schön illustriert.
Weiter geht es mit den Widersprüchen: Zu zweit und zu dritt wird der Templum nicht gespielt. Trotzdem ist recht wenig los. Das Spiel entfaltet seine Kraft am besten bei vier Spielern; bei fünf Spielern ist flottes Spielen nötig, damit es Spaß bereitet.
Außerdem fällt das Inlett negativ auf. Man kann alles Material darin verstauen, jedoch ist es alles andere als ideal.
Insgesamt bleiben das Spiel umstritten: Ich hatte vergnügliche Runden, ich hatte langatmige Spiele, bei denn ich das Ende herbeisehnte. In allen Spielen dominiert die Taktik über das Zufallselement der Würfel und wer das Spiel und die Senatskarten kennt, hat einen deutliche Vorteil.
Wer taktische Würfelspiele mag, ist mit Alea Iacta Est gut bedient, wenn er ein Spiel sehr häufig spielt. Die oben beschriebenen Nachteile, vor allem das Nachschauen bei den Senatskarten, verschwinden und der Spielspaß überwiegt. Wer jedoch ein Spiel nur selten spielt, wird nicht zu einem flotten Spielverlauf kommen. (wd)
Steckbrief Alea Iacta Est |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Jeffrey D. Allers, Bernd Eisenstein | alea | 2 - 5 Spieler | ab 9 Jahre | 30 - 60 Minuten | Claus Stephan, Patrick Rennwanz |