Fits, ein lückenloses Vergnügen. Dies ist der Titel des Spieles, der es sehr gut beschreibt, denn "Fits" ist englisch und bedeutet "passt".
Als Vorläufer für Fits könnte man das elektronische Spiel Tetris, das den meisten bekannt sein dürfte, sehen.
Bei Tetris fallen nacheinander aus vier Quadraten zusammengesetzte Formen den Bildschirm herunter. Diese können in der Zeit, in der sie fallen, gedreht und seitlich verschoben werden.
Ziel des Spieles ist es, am unteren Rand möglichst lückenlose Reihen zu bilden. Ist eine wagerechte Reihe komplett, verschwindet sie, und macht wieder mehr Platz auf dem Bildschirm frei.
Auf Youtube kann man sie das Spiel anschauen, wenn man es nicht kennt.
Dieses Spiel wurde jetzt von Reiner Knizia gekonnt in ein Brettspiel umgearbeitet. Jeder Spieler erhält eine schräges Spieltableau und 16 verschiedene Steine in der eigenen Farbe.
Aus vier Startkarten wird für jeden Mitspieler ein Startstein bestimmt. Den legt er auf oben auf seine Rampe und lässt ihn dann senkrecht herunter rutschen.
Für jeden Stein gibt es eine Karte. Alle Steinkarten werden gemischt und nacheinander gezogen. Nun spielen alle parallel. Der auf der Karte gezeigte Stein wird von jedem Mitspieler gesucht, oben auf seiner Rampe angelegt, und nach unten geschoben. Wird der eigene Startstein gezogen, setzt man aus. Passt ein Stein überhaupt nicht ins Konzept, kann man ihn auch beiseite legen.
Eine Spielrunde ist beendet, wenn alle Steine gezogen wurden. Dann wird die Runde ausgewertet. Es gibt vier verschiedene Runden. Jede ist durch einen Einleger in das Tableau bestimmt.
In der ersten Runde sind auf dem Einleger nur einfarbige Punkte in der Spielerfarbe. Jede komplette Reihe gibt einen Pluspunkt, jeder noch zu sehende Punkte einen Minuspunkt.
Im Computerspiel verändert sich der Schwierigkeitsgrad durch das Tempo, mit dem die Steine fallen. Hier im Brettspiel gibt es neue Einleger. In Stufe 2 zeigt er neben den farbigen Punkten auch weiße Punkte mit den Werten 1 bis 3. Die farbigen Punkte müssen wieder verdeckt werden, sonst gibt es Minuspunkte. Die weißen Punkte geben Pluspunkte. Vollständige Reihen sind keine Punkte mehr wert. In Stufe 3 kommen jetzt noch negative 5en hinzu. Stufe 4 schließlich zeigt neben den farbigen Punkten noch Symbolpärchen. Sind beide Symbole sichtbar, gibt es drei Pluspunkte, ist nur eines sichtbar 3 Minuspunkte.
Man notiert sämtliche Ergebnisse der Runden, die höchste Summe gewinnt.
Das Material ist schlicht und sehr funktionell; die Steine liegen angenehm in der Hand.
Mir gefällt das Spiel sehr gut. Da die meisten den elektronischen Vorläufer kennen, ist die Erklärung sehr einfach. Schwer fällt es anfangs eingefleischten Tetrisspielern, die Teile nach dem Einsetzen nicht mehr seitlich zu verschieben, um seitliche Lücken zu füllen.
In unseren Spielrunden spielte zwar jeder für sich, schaute aber gern auch bei den anderen, und kommentierte nicht so gelungene Formationen. Es wurde nach bestimmten Steinen gerufen, wenn sie gerade dringend benötigt wurde, und schadenfroh gelacht, wenn das einzige nicht passende Teil kam. Bei uns hat es sich zu einem sehr beliebten Spiel entwickelt, dass auch die PC-Spieler wieder an den Spieltisch holte. Waren sie erst da, blieben sie auch mal hängen.
Mir persönlich gefällt, dass das Spiel keine Interaktion besitzt. Hier ist jeder für sein Geschick selbst zuständig (abgesehen von der Reihenfolge der Steine). Es gibt kein: "warum hast du das denn jetzt gemacht", kein "das war gemein", keinen Zank zwischen Kindern. Hier kann man wieder gemeinsam spielen, ohne dem anderen - wie es doch von einigen als Muss gesehen wird- in die Suppe zu spucken.
Mit den leicht verständlichen Regeln, der angenehmen Spielzeit und dem hohen Aufforderungscharakter ist Fits für mich ein Top-Familienspiel, dass ich immer wieder gern mitspiele.(bd)
Steckbrief Fits |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Knizia | Ravensburger | 1 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 45 Minuten | DE Ravensburger |