In diesem Spiel baut jeder Spieler an seinem Reich im alten Ägypten. Um es zu Ruhm und Reichtum zu bringen, gibt es viele Wege:
Unterstützung der Pharaonen,
Randbebauung des Nils mit fruchtbaren Feldern,
Aufbau verschiedener Bereiche der Zivilisation und
natürlich den Bau von Monumenten.
All dies geschieht mit Hilfe von Würfeln.
Neben diesen vier Symbolen zeigen die fünf verschiedenfarbigen Würfel noch ein Ankh als Joker
und das Sonnensymbol für den Fortschritt der Zeit.
Man würfelt mit allen fünf farbigen Würfeln und legt Sonnen heraus, danach darf man mit beliebigen der Würfel noch einmal und nach dem herauslegen neu erwürfelter Sonnen noch ein drittes Mal würfeln. Dann setzt man auf dem Spielplan seinem Würfelergebnis entsprechend in den verschiedenen Kategorien Markierungssteine ein oder um.
Der Fortgang des Spieles wird auf der Sonnenleiste gezeigt. Für ein oder zwei gewürfelte Sonnen wandert dort eine Ra-Figur dem Ende entgegen. Hat man drei oder mehr Sonnensymbole, bleibt die Figur stehen. Bei drei Symbolen erhält der aktive Spieler Punkte, bei vier oder fünf Sonnen löst er eine Katastrophe aus, durch die alle anderen Spieler in einem Wertungsbereich etwas verlieren.
Für das Ein/Umsetzen der Markierungssteine gibt es für jeden der Bereiche spezielle Regelungen:
So kann für jeden gewürfelten Pharao der Markierungsstein versetzt werden.
Gleiches gilt für den Nil. Dieser gibt aber nur Punkte, wenn er Hochwasser führt, d. h., man muss mindestens einmal in der Epoche statt den Stein drei Felder zu verschieben, einen Hochwassersein setzen.
Um eine Zivilisation setzen zu dürfen, muss man mindestens drei Mal Zivilisation gewürfelt haben.
Ein gewürfeltes Monument erlaubt einen Stein in die Monumentauslage(ein fünf mal acht Rechteck; die einzelnen Zeilen tragen die fünf Würfelfarben), für einen weiteren Stein sind zwei weitere Monumente notwendig. Dabei müssen die Steine in die Zeile der Würfelfarbe gebaut werden.
Erreicht die Ra-Figur das letzte Feld der Leiste ist eine Epoche beendet und es kommt zur Wertung der Bereiche Pharao, Nil und Zivilisationen. Hier werden Punkte für den erfolgreichsten bei den Pharaonen und für vorhandene Zivilisationen verteilt. Schlechtester bei den Pharaonen zu sein und keine Zivilisation zu besitzen bringt Minuspunkte ein. Zivilisations- und Hochwassersteine werden entfernt.
Nach der dritten Epoche ist das Spiel zu Ende, und die Monumente werden gewertet. Einerseits gibt es Punkte ab drei Steinen in einer Spalte, anderseits für die Anzahl der überhaupt besetzten Spalten. Dann steht der Gesamtsieger fest.
In Ra-The Dice Game müssen viele Entscheidungen getroffen werden: Welche Würfel lasse ich liegen, welche würfele ich noch einmal. Wie setze ich die Anchs ein, denn sie dürfen nur mit anderen Steinen kombiniert zum Einsetzen auf dem Brett benutzt werden. Hoffe ich langfristig auf viele Punkte bei den Monumenten oder versuche ich jegliche Minuspunkt zu vermeiden. Wichtig sind auch die Farben der Würfel bei der Entscheidung, was ich noch einmal würfeln will.
Obwohl das Spiel anfangs einen recht trockenen, mechanischen Eindruck macht, begeisterte es alle Mitspieler, die Ra, das Original noch nicht kannten. Die beiliegenden Spielhilfen sind so gut aufgebaut, das Nachschauen in der Regel nicht notwendig ist. Die wichtigen Bedingungen stehen alle auf der Karte, sowohl für das Einsetzen, als auch für spätere Wertungen. Die Mitspieler brauchten meist ein Spiel, bis die Feinheiten erkannt waren. Nach dem ersten wurde sehr oft von Anfängern ein zweites Spiel gewünscht. Dies ist in unserem Spielkreis nicht so üblich, da hieß es sonst meist: "erst mal sacken lassen".
Der Unterschied zum Original-Ra ist sehr groß. Die Thematik und auch die Auswertungen sind sehr ähnlich, doch der Weg ist ein ganz anderer. Während mit Ra ein Versteigerungsspiel vorliegt, bei dem man sich auch merken sollte, welche Plättchen durch Katastrophen vernichtet wurden, ist hier alles offensichtlich. Im Original kann man sich durch eine falsche Ersteigerung den Rest des Spieles hoffnungslos zerstören, das Würfelspiel ist hier fehlertoleranter. Daher ist es sicherlich geeigneter als Einstieg in die Spielerwelt.
Schade ist nur, dass dem Spiel von außen nicht anzusehen ist, dass es gleichwertig für deutsche und englischsprachige Spieler ist. Das Material ist sprachneutral, die Regeln sind deutsch und englisch identisch, (nur dass englisch natürlich als amerikanische Produktion vorne im Heft zu finden ist.). Ein Aufkleber auf der Folie, mit einem Hinweis auf die Sprachtoleranz, würde diesem Spiel bestimmt in den Läden helfen.
Ra macht seinem Namen alle Ehre, dabei spielt es sich ganz anders als das Original. Ich freue mich schon auf die nächste Spielrunde. (bd)
Steckbrief Ra - The Dice Game |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reiner Knizia | Rio Grande | 2 - 4 Spieler | ab 10 Jahre | 30 - 45 Minuten | Franz Vohwinkel |