Die Hintergrundgeschichte ist so einfach wie das Spiel: Der Sultan sucht einen neuen Schatzmeister und wer die wertvollste Edelsteinsammlung verweisen kann, erhält den Posten. Natürlich sind es wir, die Spieler, die den Posten haben wollen.
Ausgestattet werden wir mit Geldkarten in den Werten von 1 bis 15. Damit geht es drei Tage auf den Edelsteinbasar, wobei wir jeden Tag fünf zufällige Geldkarten mitnehmen. An jeden Tag bieten wir fünf Mal auf einen der drei, bzw. bei drei Spielern zwei Edelsteine.
So eine Edelsteinverkauf läuft ganz simpel ab: Der Startspieler zieht einen Edelstein mehr aus dem Beutel als benötigt wird. Einen schmeißt er zurück in den Beutel, die restlichen legt er auf die Ausstellungskissen. Nun legt er eine seiner Geldkarten verdeckt zu einem beliebigen Edelstein. Die anderen Spieler legen ebenfalls eine Geldkarte verdeckt zu einem Edelstein. Nachdem jeder Spieler ein Gebot abgegeben hat, werden die Edelsteine verteilt:
Nach drei Tagen bzw. 15 Edelsteinvergaben endet das Spiel. Dann wird der Wert der Edelsteinsammlung bestimmt: Dazu ist jeder Edelsteinfarbe ein Wert von 1 bis 5 zugeordnet. Außerdem erhält man für große Menge, sie beginnen ab drei Edelsteine einer Farbe, noch einen Bonus. Er steigt mit der Anzahl der Edelsteine. Da die wertvollen Edelsteine seltener sind, ist es damit schwerer, einen höherwertigen Bonus zu bekommen. Der Wert der Edelsteinsammlung ist dann die Summe aller Edelsteinwerte und aller Boni.
Zuerst klangen die Regeln für mich banal, das Spiel wirkte trivial. Schon im ersten Spiel ließ ich mich eines Besseren belehren: Hier wird geblufft und gepokert, mit kleinen Geldkarten angetäuscht um möglichst alleine bei einem Edelstein zu bleiben und bei alle dem versucht man ein wenig zu verfolgen, was die anderen sammeln. Da möchte man dafür sorgen, dass die eigenen Boni möglichst hoch sind, kann dann aber nicht verhindert, dass andere ebenfalls einen hohen Bonus erlangen. Hinzu kommt der ewige Konflikt, dass höherwertige Edelsteine allseits begehrt sind und einen lukrativer Bonus nur schwer erreicht wird, hingegen die billigen Sorten zwar den Bonus bringen, aber der Wert der Edelsteine gering ist.
Es steckt viel in dem Spiel, das dann schnell und locker gespielt wird: 15 Mal bieten, einige Male leer ausgehen und hoffen, dass die eigene Sammlung reicht. Das sind die Spiele, mit denen Gelegenheitsspieler an den Spieltisch zu bekommen sind und bei denen sie auch erneut zu einem Spiel bereit sind. Die Themenwelt und Leichtigkeit gab es schon einmal bei Queen Games: Der Dieb von Bagdad erhielt eine Nominierung zum Spiel des Jahres. Die Regeln von Sultan sind noch eine Portion kürzer und eingängiger; der Spielspaß gleich hoch. So bezeichne ich Sultan als einen würdigen Nachfolger. (wd)
Steckbrief Sultan |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
André Zatz, Sergio Halaban | Queen Games | 2 - 5 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Eckhard Freytag |