BamboleoBamboleo

Die Pöppelkiste rezensiert in der Regel Neuerscheinungen oder Wiederauflagen, bei denen etwas gegenüber dem Originalspiel geändert wurde.
Bei Bamboleo wurde nur die Verpackung geändert, aber damit gibt es einen Grund, dieses Spiel, das mich schon lange fasziniert, einmal vorzustellen.

Das gesamte Spielmaterial besteht aus Holzteilen und einer Korkkugel.
Die kleinen roten und schwarzen Holzsteine werden auf der großen runden Platte verteilt. Dabei dürfen auch Steine aufeinander gestellt werden. Die Korkkugel wird in die Mulde des Sockels gelegt, dann wird die Platte mit den Steinen daraufgesetzt und ausbalanciert. Das erfordert etwas Übung, doch nach einigen Versuchen klappt es meist gut.
Jetzt kann das Spiel beginnen. Reihum nimmt jeder einen Stein von der Platte, ohne dass diese dabei herunter kippen sollte. Merkt man, dass es nicht geht, darf man den Stein stehenlassen, muss dann aber zusätzlich noch einen schon früher erspielten Stein abgeben.
Man hat auch die Möglichkeit zu passen. Gelingt es einem folgenden Spieler, noch einen Stein von der Platte zu nehmen, muss man diesem Spieler einen schon erspielten Stein geben.

Eine Spielrunde endet, wenn die Spielplatte abgestürzt ist, alle Spieler gepasst haben oder die Holzplatte leer geräumt wurde.
Jeder erhält so viele Punkte, wie er Steine erspielt hat. Falls jemand die Platte zum Kippen gebracht hat, werden ihm davon vier Punkte abgezogen. Das Spiel endet, wenn mindestens ein Spieler 20 Punkte erreicht hat.

Das Spiel fasziniert schon beim ersten Blick, denn es ist unglaublich, wie schief die Platte auf der Korkkugel liegen kann, ohne abzurutschen. Genauso erstaunlich ist die Wirkung der Haftreibung, die die Holzsteine auf der Platte hält. Das Ganze ist jedoch recht empfindlich. Beim Entfernen eines Steines muss man oft sehr sehr langsam und ruhig vorgehen, damit die Platte nicht in eine Pendelbewegung verfällt, und dabei die Steine ins Rutschen kommen.

In der Grundschule setze ich es sehr gern ein. Bamboleo verlangt genaues Beobachten, wo denn die Platte jeweils nach unten hängt, da man dort den Stein wegnehmen sollte. Vielen der Erst- und Zweitklässler wurde das Hebelgesetz hier anschaulich nahegebracht. Das Herunternehmen des Steines fordert massiv die Feinmotorik. Hatte ich das Spiel einmal nicht mit zur Schule gebracht, bekam ich immer enttäuschte Kommentare zu hören

Auch im Erwachsenenkreis fasziniert dieses Spiel, das anscheinend den physikalischen Gesetzen widerspricht. Wird es gespielt, bildet sich schnell eine beobachtende Gruppe. Auch optisch ist es ein Leckerbissen, und ich würde mir wünschen, es auch als Raumschmuck einsetzen zu können. (bd)

Steckbrief
Bamboleo
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Jacques Zeimet Zoch 2 - 6 Spieler ab 6 Jahre 10 - 20 Minuten Oliver Richtberg