Normalerweise bekommt man kleine Geschwister, das ist auch in der Welt der Spiele so. Zu großen Spielen erscheinen Karten- oder Juniorspiele. Dem Spiel Tier auf Tier erging es genau andersherum: Es erschien Tier auf Tier- das große Abenteuer.
Das Spielfeld ist jetzt der Schachtelboden. Dieser ist durch Querstreben in vier Teile, die vier Täler, unterteilt. Über die eine Diagonale führt eine Hängebrücke auf der ein Krokodil steht. (Foto links). Je fünf Giraffen, Leguane, Panther, Flamingos und Fledermäuse verteilen sich gleichmäßig um den Schachtelboden.
Jeder Spieler erhält drei Aufgabenkarten. Diese Karten zeigen je drei Tiere. Aufgabe ist es nun, diese Tiere so auf der Hängebrücke zu platzieren, dass sie sich berühren. Dabei muss immer direkter odr indirekter Kontakt zum Krokodil bestehen.
Ein Spielzug beginnt mit einem Würfelwurf, der zeigt, aus welchem Tal ein Tier auf die Brücke gestellt werden darf. Vier Würfelseiten zeigen das Symbol eines Tales ein Fragezeichen lässt ein beliebiges Tal zu. Das Symbol der Hängebrücke bedeutet, dass man ein Tier auf der Hängebrücke regelgerecht versetzen soll. Steht nur das Krokodil auf der Brücke, wirkt das Symbol wie ein Fragezeichen.
Fällt beim Stapelversuch ein Stein herunter, so ist der Spielzug sofort zu Ende, und der Pechvogel muss eine weitere Aufgabenkarte ziehen. Die heruntergefallenen Tiere bleiben in ihren Tälern, und können später wieder eingespielt werden. Fällt das Krokodil, wird es wieder auf die Brücke gestellt.
Nun - auch nach einem misslungenen Stapelversuch - kann jeder eine Aufgabenkarte abgeben, falls die gesuchte Konstellation vorhanden ist.
Gewonnen hat derjenige, der als erster keine Aufgabenkarte mehr besitzt.
Das Spiel ist wirklich ein großer Bruder - nicht nur wegen der Verpackung und der größeren Tiere. Zusätzlich zu den Anforderungen an Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination fordert das große Abenteuer vorausschauendes Denken. Wie baue ich meine Wunschtiere so ein, dass sie nicht beim nächsten Schritt wieder herunterfallen? Was kann ich von den vorhandenen Tieren für meine Aufgaben nutzen? Beim alten Tier auf Tier war egal, welches Tier ich einbaue. Jetzt gibt es Einschränkungen in der Auswahl. Nicht jedes Tier ist in jedem Tal zu finden, nicht jedes Tier benötige ich auf einer Karte. Eine direkte Interaktion, wie beim kleinen Spiel gibt es nicht.
Der große Bruder ist nicht besser oder schlechter, er ist anders. Da man die Mitspieler nicht direkt beeinflussen kann, kommt es hier selten zum Streit. Viel schwerwiegender ist aber die Anforderung an die Wahrnehmung. Oft haben die Erstklässler nicht gesehen, dass ein anderer Spieler eine ihrer Aufgabenkarten erfüllt hat. Ich muss dazusagen, dass ich nach den ersten Testspielen die Karten, die ein Tier dreifach zeigen, aussortiert habe, da es die Kinder frustrierte, diese Karten nie erfüllen zu können. Vor allem die drei Giraffen führten immer zum Absturz.
Das große Abenteuer ist eher für größere Kinder geeignetz, wie schon die Altersangabe zeigt. Fünfjährige brauchen viel Übung, bis sie das Stapeln der Tiere zum Erfüllen von Aufgabenkarten ohne Hilfe von Erwachsenen allein meistern. Vor allem, wenn ein anderer Spieler die eigene Aufgabe erfüllt, wird das anfangs oft nicht gesehen.
Ist das Prinzip aber verstanden, wird das Spiel von der erfahreneren Kindern immer wieder hervorgeholt, und es wird mit Begeisterung gespielt. (bd)
Steckbrief Tier auf Tier - Das große Abenteuer |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Klaus Miltenberger | Haba | 2 - 4 Spieler | ab 5 Jahre | ca. 20 Minuten | Michael Bayer |