Auch Bauernhoftiere machen gelegentlich Urlaub. Ihre Urlaubsziele findet man auf einem aus vier Teilen zusammengepuzzelten Spielplan. Die Tiere selbst leben auf dem Bauernhof, d.h. sie liegen mit der Bauernfigur neben dem Spielplan bereit. Die Lieblingsurlaubsregion einer jeden Tierart wird bestimmt, und mit Chips, die in Ausstanzungen des Spielplanes gelegt werden, markiert.
Mit einer von sechs Startkarten wird bestimmt, welche Tiere schon ihr Urlaubsdomizil erreicht haben. Diese werden auf den Spielplan gestellt.
Der Spielzug eines Spielers beginnt damit, dass er sich den Spielplan mit den darauf stehenden Tieren so gut wie möglich einprägt, dann setzt er die Maske in Form einer Sonnenbrille auf.
Der Nachbar zieht nun eine Aufgabenkarte.
Hiervon gibt es verschiedene Typen.
Bei den meisten sucht der Aufgabensteller dann das der Karte entsprechende Tier heraus und gibt es dem Spieler in die Hand. Dieser muss erfühlen, um welches Tier es sich handelt und es benennen.Nun gibt es verschiedene Aufgaben mit diesem Tier.
Die häufigste ist: "Setze das Tier auf seinen Urlaubsort!". Dann muss die Figur blind in die Lieblingsregion gesetzt werden. Dabei reicht es, wenn nur ein Teil die Region - immer eine Insel - berührt.
Es kann aber auch sein: " Ich habe Heimweh, hole mich nach Hause!". Dann muss man ein Tier dieser Art vom Spielplan herunterholen, oder sagen, dass keines von diesen Tieren im Urlaub ist.
Die dritte mögliche Aufgabe mit einem Tier ist es zu erkennen und zu wissen, wie viele Tiere dieser Art bereits in Urlaub sind. Hier kommt es nur auf das Wissen, nicht auf Geschicklichkeit, an.
Es kann auch der Bauer zu erfühlen sein, der auch sagt, setze mich in meine Urlaubsregion. Ihn muss man dann in die Region mit den meisten Tieren setzen. Hat man dies richtig gemacht, nimmt der Bauer alle Tiere wieder mit nach Hause herunter vom Spielplan.
Es gibt eine andere Aufgabe, die Frage: "Wer ist der größte Urlaubsmuffel?". Der Spieler beantwortet diese, und bekommt das entsprechende Tier in die Hand. Dann muss es an seinen Urlaubsort gebracht werden.
Bei all diesen Aktionen muss man blind agieren, das Tier richtig auf den Spielplan stellen, d. h., es darf nicht auf der Seite liegen, ein Kopfstand o. ä. ist schon erlaubt. Auch dürfen dabei andere Tiere, die schon auf dem Plan stehen, nicht umgeworfen werden.
Hat man die Aufgabe vollständig gelöst, bekommt man die Aufgabenkarte als Punkt.Pro Spieler werden acht Aufgabenkarten gespielt werden, bis das Spiel beendet ist.
Diese Spieldauer bietet den größten negativen Kritikpunkt am Spiel. Zu zweit ist das alles machbar, zu viert dauert es dann, da ein einzelner Spielzug doch seine Zeit braucht, zu lange. Die Kinder verlieren die Lust und wollen aufhören. Ein zweiter Punkt, der Probleme bereitete, war die Machart der Karten. Während die Tiere "normale" Holztierform besaßen, sind die Tiere auf den Karten sehr vermenschlicht gezeichnet. Oft wurde ich dann gefragt, welches Tier ist das denn jetzt. Das kam vor allem bei den Karten mit der Frage, wie viele Tiere von der Art da seien, vor.
Die Anforderungen an die Spielenden sind recht hoch. Gedächtnis, Tastsinn und Feinmotorik müssen alle zusammenarbeiten, dass es zu einem Erfolg kommt. So scheiterten die Kinder immer wieder an unterschiedlichen Dingen. Während den Jüngeren oft die Feinmotorik fehlte und sie Tiere umwarfen, hatten die älteren eher Probleme mit der Gedächtnisleistung.
Die Hilfen, die die Kinder erfanden, waren recht unterschiedlich. Einige folgten den Rändern der Puzzleteile, andere tasteten vorsichtig nach den schon stehenden Tieren, um die richtige Region zu finden. Oder sie suchten die Markierchips, um in der Region zu landen. Es war faszinierend zu sehen, wie kreativ die Kinder im finden solcher Hilfen waren. Nach den ersten Fehlversuchen taten auch die Älteren das Spiel nicht mehr als Babykram ab.
All das klingt recht negativ, doch den Problemen kann man leicht abhelfen.
Verkürzte ich die Spieldauer auf weniger Runden und half in den ersten Spielen beim Erkennen der Aufgaben, so hatte ich ein Spiel mit hohem Aufforderungscharakter, das von den Kindern immer wieder (in verkürzter Form) gefordert wurde.
Sie mögen die Herausforderungen des Spieles, und vor allem lachten sie mit, wenn sie einen Fehler gemacht hatten, zum Beispiel das Häschen zu den Küken oder den Bauern ins Meer gestellt hatten.
In einer schwierigeren Variante gibt es eingemischt in die Aufgabenkarten noch die Aktion, den Plan um ein Viertel zu drehen, nachdem die Maske aufgesetzt ist, aber bevor die Aufgabenkarte gezogen wird. Während die Jüngeren das Umdenken kaum schafften, hatten die älteren damit weniger Probleme.
Abschließend kann ich nur sagen, dass wir auch im Erwachsenkreis unseren Spaß mit Turi-Tour hatten. Hier sind verschieden Anforderungen an die Spieler gekonnt kombiniert, die Kinder waren mit ganzem Herzen dabei und auch bei Altersunterschieden der Kinder funktionierte das Miteinander sehr gut. (bd)
Steckbrief Turi-Tour |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Alessandro Zucchini | Selecta | 2 - 4 Spieler | ab 5 Jahre | 20 - 40 Minuten | Elen Lescoat |