Airlines EuropeAirlines Europe

Im Jahr 1990 erschien im Hause Abacus das Spiel Airlines von Alan R. Moon. 1999 wurde das Spiel überarbeitet und kam als Union Pacific bei Amigo heraus und erhielt den Preis Spiel des Jahres . Nun ist die Spielidee wieder zu ihrem Ursprung zurückgekehrt und wurde, erneut verändert, als Airlines Europa veröffentlicht.

Wie der Name des Spieles schon andeutet, spielen Fluggesellschaften, die in Europa Lizenzen für bestimmte Strecken erwerben, und deren Aktienbesitz über den Sieg entscheidet, die Hauptrolle.

SpielsituationDer Spielplan zeigt Europa, mit den Heimatflughäfen der einzelnen Fluggesellschaften und weiteren Flughäfen. Die Flughäfen sind durch Linien verbunden, die für Flugstrecken stehen, für die Lizenzen erworben werden können. Die Preise der Lizenzen stehen auf den Linien. Eine Leiste am Rand zeigt die augenblicklichen Kurse der einzelnen Aktien, und deren Punktwerte für die Mehrheitsaktionäre bei der Wertung.

Jede Gesellschaft hat eine festgelegte Aktienzahl, die der Zahl ihrer maximalen Streckenlizenzen entspricht und auf jeder Aktie aufgedruckt ist. Jede Gesellschaft hat auch einen bestimmten Startwert. Je mehr Aktien von einer Art es gibt, desto geringer ist der Startwert. Die vier Gesellschaften mit den wenigsten Aktien haben eine Besonderheit. Zu jeder dieser Gesellschaften gibt es eine Bonusverbindung. Ist diese Verbindung Teil des Streckennetzes der Gesellschaft, steigt ihr Wert erheblich.
Zusätzlich zu diesen Gesellschaften gibt es noch eine besondere, die Air ABACUS. Diese Gesellschaft besitzt keine Streckenlizenzen. Ihre Aktien haben zu den Wertungen einen festen Wert.

Doch nun zum Spielablauf. Wir starten jeder mit 8 Mio. Euro und 8 Aktienkarten auf der Hand, von denen wir zwei gleichzeitig offen auslegen. Nur die ausgelegten Aktien gehen in die Wertungen ein. Fünf Aktien werden offen zum Nachziehen ausgelegt.
Die restlichen Aktien- außer Air ABACUS- werden gemischt. Nach einem vorgegebenen Verfahren werden drei Wertungskarten in diesen Nachziehstapel gebracht.

AktieIch habe immer vier Handlungsmöglichkeiten, von denen ich eine auswähle. Die einfachste ist mein Geld um weitere 8 Mio. Euros aufzustocken.
Mit dem Geld kann ich Streckenlizenzen kaufen. Ich bezahle den niedrigsten Preis, der auf der entsprechenden Strecke aufgedruckt ist, und setze ein Flugzeug der gewünschten Gesellschaft als Markierung auf den Plan. Diese Strecke muss mit dem Heimatflughafen der Gesellschaft verbunden sein. Die gezahlten Euros erhöhen den Wert der Gesellschaft entsprechen dem Preis der Lizenz. Dann darf ich mir eine der vier offenen oder eine verdeckte Aktie vom Nachziehstapel auf die Hand nehmen.
Diese Aktien müssen aber auch ausgespielt werden, um in die Wertung einzugehen. Hierzu darf ich zwei verschiedene Aktien oder beliebig viel Aktien einer Sorte ausspielen. Für jede ausgespielte Aktie erhalte ich 2 Mio. Euro.
Als letzte Handlungsmöglichkeit kann ich Air ABACUS Aktien ertauschen. Hierzu kann ich eine oder drei Aktien für eine bzw. zwei Air ABACUS Aktien eintauschen. Die eingetauschten Aktien können sowohl aus der Hand als auch von den schon ausgespielten Karten kommen und werden dann aus dem Spiel genommen. Die Air ABACUS müssen aber genauso wie die anderen Aktien erst ausgespielt werden, damit sie gültig sind.

WertungsleisteWird eine Wertungskarte vom Nachziehstapel gezogen, kommt es zu einer Wertung.
Nun wird für jede Gesellschaft geschaut, welchen Wert sie hat, und entsprechend der Leiste auf dem Spielplan bekommen die Aktionäre, die die meisten Aktien besitzen, Punkte.

AktieAll das klingt Kennern von Union Pazifik recht vertraut, daher will ich auf einige der Unterscheide eingehen. Das Original Airlines kenne ich selbst nicht.

Zum Bau der Strecken wurden in Union Pazifik Schienenkarten benötigt. Die Strecken waren bestimmten Schienenarten zugeordnet. Man hatte immer vier dieser Karten auf der Hand, und konnte nur dort bauen, wo man die entsprechende Schienenkarte besaß.
Das Kaufen der Streckenlizenzen entspricht dem Bau der Strecken. Hier muss man jetzt unterschiedlich viel Geld aufbringen, um eine Lizenz zu erhalten. Das Ausspielen von Karten bringt hier neues Geld.

In Union Pazifik konnte man anstelle einer normalen Aktie auch eine UP Aktie ziehen. Wenn man eine normale gezogen hatte, durfte man eine beliebige Aktie auf der Hand gegen eine Union Pazifik Aktie eintauschen. Man erhielt die Aktien also viel einfacher.
Bei Union Pacific mussten bei der Wertung die Loks auf dem Spielplan gezählt werden, um den genauen Wert der Gesellschaft zu ermitteln und die Ausschüttung berechnet werden; nun reicht ein Blick auf die Anzeige, um den Erlös zu sehen.
Das Spiel ist durch das Wegfallen der Streckenkarten weniger Zufall unterworfen. Früher musste ich Aktien ausspielen, oder Strecken ausbauen, jetzt habe ich durch nehmen von Geld oder Eintausch von Aktien weitere Optionen.

Der spannendste Punkt ist aber erhalten geblieben. Die Frage: "Spiele ich meine Karten aus, um sie in die Wertung zu bekommen, oder erhöhe ich den Wert meiner guten Gesellschaften, mit der Gefahr, dass ein anderer sie bis zu nächsten Wertung übernimmt?" stellt sich immer noch. So wird auch jetzt noch manche Mehrheit nicht übernommen, weil die Wertungskarte mal wieder zu früh kommt.

Wappen einer AktieNicht vergessen sollte man, die Aufmachung zu erwähnen. Die Flugzeuge in 11 Farben sind bei vernünftiger Beleuchtung gut zu unterscheiden. Probleme machen gelegentlich die Farben der Aktien. Das ist aber nicht so schlimm, da diese zusätzlich die Aktienzahl und die Gesellschaft zeigen, und damit eindeutig zuzuweisen sind.

Besonders herausheben möchte ich eine Kleinigkeit, die Namen der Gesellschaften. Die Herkunft des Namens der Air ABACUS ist klar, aber auch die anderen Gesellschaften haben ihren deutlichen Ursprung.

Die Änderungen haben das Spiel zügiger gemacht, ich habe das Gefühl, es entspricht jetzt mehr dem Zeitgeist. Mir gefällt es besser als das prämierte Spiel. (bd)

Steckbrief
Airlines Europe
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Alan R. Moon Abacusspiele 2 - 5 Spieler ab 10 Jahre ca. 75 Minuten Christian Fiore