Eine Rezension hat meist eine kleine Einstiegsgeschichte, ähnlich wie denen, die es bei Spielen gibt. Nun ist Crosswise ein abstraktes Spiel und damit ohne jeden Hintergrund. Deshalb springe ich direkt ins Geschehen.
Der Spielplan zeigt 36 Felder als Quadrat. Eine Spieler oder Team spielt die eine, der andere Spieler oder das andere Team die andere Richtung. Nach den Pfeilfarben werden diese auch mit "Grün" und "Orange" bezeichnet. Jeder Spieler bekommt vier Steine, ausgenommen der Alleinspieler im Spiel zu dritt, der zwei Steine mehr bekommt. Gespielt wird reihum, auch hier mit der Ausnahme in Spiel zu dritt, in dem der Alleinspieler nach jedem Zug der Teamspieler an die Reihe kommt.
Die Spielsteine, 54 an der Zahl, sind massiv und liegen gut in der Hand. Sie unterteilen sich in 42 Farb- und 12 Aktionssteine. Die Farbsteine zeigen sechs verschiedene Farben, die auch über ein Symbol kenntlich gemacht sind. In seinem Zug kann ein Spieler einen solchen Stein auf ein freies Feld legen. Das Spiel endet, sobald alle Felder belegt sind. Nun gibt es Punkte: Sechs verschiedene Farben bringen 6 Punkte, ein Paar 1 Punkt, ein Drilling 3, ein Vierling 5 und der Fünfling dann 7 Punkte. Sollte es einem Spieler gelingen, einen Sechsling während des Spiels zu legen, gewinnt er das Spiel sofort.
Nun sind die einmal gelegten Steine aber nicht sicher an ihrem Platz. Dafür sorgen die 12 Aktionssteine. Sie gibt es in vier Sorten. Damit kann, je nach Art, ein Stein vom Feld genommen oder versetzt werden oder aber untereinander oder mit einem Stein auf der Hand getauscht werden.
So einfach die Regeln sind, so einfach spielt es sich. Es gibt keine großen Taktiken, lediglich der Einsatz der Aktionssteine will überlegt sein, denn diese sind sehr mächtig. Sie können kurz vor Ende eine Partei vollständig kippen. Da sie per Zufall gezogen werden, entscheidet sich manche Partie hierdurch, was dann ein unzufriedenes Gefühl hinterlässt.
Crosswise spielt sich mit jeder Anzahl anders. Zu zweit sind die Möglichkeiten gering. Es gibt keinen Partner, der die Situation retten kann. Hat man Pech beim Nachziehen, sieht man die Niederlage auf sich zu kommen und nichts verhindert sie mehr. Das Spiel zu zweit war für mich nie zufriedenstellend und ich kann davon nur abraten.
Zu dritt spielt es sich schon besser. Im Team, das sich nicht absprechen darf, bleibt bis zuletzt die Hoffnung, der Partner könne etwas bewegen. Auch kommt es vor, dass man einen Plan hat, den der Partner durchkreuzt. Hier erlebt man alle Höhen und Tiefen eines Partnerspiels. Als Alleinspieler erfährt man dies nicht, wird aber durch mehr Aktivität und Planbarkeit entschädigt.
Zu viert wird dann in zwei Teams gespielt. Dies bringt den meisten Spielspaß, den vor allem Gelegenheitsspieler hatten. Dazu kommt dann auch das haptische Gefühl der Spielsteine. Aufgrund der Aufmachung, der Schachtelgröße und der Abstraktion muss sich Crosswise mit Qwirkle messen lassen. Außer bei begeisterten Teamspielern verliert Crosswise diesen Vergleich um Längen, weil hier ein absolut durchschnittliches Spiel vorliegt. (wd)
Steckbrief Crosswise |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Nicholas Cravotta | Schmidt | 2 - 4 Spieler | ab 6 Jahre | ca. 20 Minuten | Dennis Lohausen |