K2K2

Der Berg ruft ist ein Film von Luis Trenker um die Erstbesteigung des Matterhorns. Der Titel wurde zu einen geflügelten Wort. Nun ruft der Berg die Spieler, doch der Berg ist weitaus höher. Es ist der zweithöchste Berg der Erde, der zudem noch nie im Winter bezwungen wurde: Der K2.

Karten mit SeilenDa sitzen unsere beiden Freunde im Basiscamp auf über 5000 Meter. Über uns ragt die Spitze noch rund 3000 in den Himmel. Damit wir unsere beiden Freunde unterscheiden können, schauen wir nach dem Äußeren. Einer ist glatt und wir nennen ihn deshalb den "Rasierten" der andere ist dann der "Bärtige". Beide sind erst im Basiscamp angekommen und nur ein wenig akklimatisiert. Der Aufstieg wäre noch zu gefährlich, denn ohne Akklimatisation ist der Tod näher als die Bergspitze.
Also verweilen wir erst einmal im Basiscamp und schauen uns die Ausrüstung an. Da wäre für jeden unserer Bergsteiger ein Zelt, die so komisch konstruiert sind, dass nur der Besitzer aber nicht der Freund es aufbauen kann. Da sind außerdem noch drei Seile, die uns später einen schnellen Abstieg ermöglichen. Hinzu kommen Hilfsmittel für die Akklimatisation und die Bewegung, die aber nicht näher benannt werden.

Karten für die Akklimatisation und für das KletternNun sind wir startklar. Der Aufstieg ist an der leichteren Westseite geplant und das Wetter ist schön, Sommerwetter eben. Da kann der Aufstieg beginnen. 18 Tage wird die Klettertour dauern. Zunächst ist es noch flach und fast alle Bergsteigergruppen, auch die der Mitspieler haben Platz. Während dieser Strecke akklimatisieren sich unsere Bergsteiger weiter. Und weil es hier so schön und angenehm ist, gehen die meisten Bergsteiger auch nur langsam voran.
Mein Bärtiger ist dann voll akklimatisiert und steht nun am Fuße des steilen Aufstiegs. Jetzt kann nicht mehr so sehr gebummelt werden, doch das Vorankommen wird schwerer: Es kostet mehr Kraft und auch die Grundwitterung wird unangenehmer, von den Einflüssen des sich oft täglich ändernden Wetters ganz zu schweigen. Deshalb errichtet unser Freund auch knapp unter 8000m sein Zelt. Hier kann er erst einmal ein wenig verweilen, bis sein Freund nachkommt.

SpielplanDie Konkurrenz hat eine andere Taktik um sich der Bergspitze zu nähern und auch andere Spitznamen für ihre Bergsteiger: Der Glatzköpfige und die Dauerwelle gehen gemeinsam den Weg zur Spitze. So kann einer der beiden schon früh sein Zelt errichten und dort warten. Der andere klettert weitert, ruht sich dann in seinem Zelt aus und wartet nun auf seinen Partner. Schließlich hocken sie beide in ihrem Zelt und versuchen nacheinander auf die Bergspitze zu kommen.
Zurück zu unserem Bärtigen: Das Wetter soll in den nächsten Tagen sonnig sein. Das sind ideale Tage um den Weg zur Spitze zurückzulegen. Der Aufstieg klappt auch hervorragend, doch dann setzt Schneefall ein. Trotz aller Akklimatisation wird es gefährlich. Es ist kalt und die Kraft schwindet. Der Abstieg muss schnell erfolgen. Mit einem Seil geht es schnell hinunter, zurück zum Zelt, das einsam und verlassen noch immer dort steht, wo es aufgebaut wurde. Doch auch im Zelt ist kalt. Aber vor dem eisigen Wind ist man geschützt ...
Gemeinsam sind der Glatzköpfige und die Dauerwelle der Konkurrenzgruppe unterwegs. Auch sie wollen auf den Gipfel, doch der Weg ist so schmal, das sie nacheinander aufsteigen müssen. Auch sie wollen das gute Sonnenwetter nutzen. Während die Dauerwelle sicher hinauf und wieder hinab steigt, wird der Glatzköpfige wie mein Bergsteiger vom Schnellfall überrascht. Die wichtigen lebenserhaltenden Gerätschaften hat die Dauerwelle schon zum Zelt mitgenommen ...

Unser Bärtiger sammelt im Zelt wieder Kräfte. Der Schneefall hört auf und so macht er sich an den weiteren Abstieg. Erst als er in sicheren Gefilden ist, macht sich sein Partner an den Aufstieg. Bis zur Spitze wird er es nicht mehr schaffen, aber vielleicht kann er die 8000m Grenze noch erreichen.
Allein im Schneefall irrt der Glatzköpfige der Konkurrenz umher. Die Kraft schwindet, das Zelt ist zu weit weg und ohne Seil dauert der Abstieg zu lange. Die Lebenskraft ist verbraucht. Der Berg fordert sein Opfer.

Wetter - oben: Sommer, unten: WinterSo ist der K2. Mit wenig Mitteln wird viel Spielatmosphäre geschaffen. Was hier abläuft ist einfach nachzuvollziehen, denn es geht sehr thematisch zu. Akklimatisation, Bewegung und Seile sind auf Karten, von denen jeder einen gleichen Satz hat. Ein Teil davon bildet per Zufall die Kartenhand und über sie werden drei Aktionen gespielt. Durch Wetterplättchen kennt man die Witterung der nächsten vier bis sechs Tage und plant so Aufstieg und Zeltbau. Schließlich gibt jeder der beiden Bergsteiger Punkte in Abhängigkeit von der Höhe, die er erreicht hat - außer er verstirbt im weiteren Spielverlauf.
Wem die Herausforderung im Sommer die Westseite zu besteigen zu gering wird, der kann sich an der Ostseite versuchen. Sie ist auf der Spielplanrückseite abgebildet und erhöht die Herausforderung am K2. Noch größer wird die Herausforderung, wenn der K2 im Winter bestiegen wird. Das im Sommer oft sonnige Wetter ist hier wesentlich schlechter und beansprucht nicht nur die Kondition der Bergsteiger, sondern erschwert zeitweise auch den Aufstieg. Für Abwechslung ist also gesorgt.

Der K2 ist ein anspruchsvolles Familienspiel und auch für Vielspieler interessant. Seine größte Stärke ist das Thema, denn hier wird mit einfachen Mitteln eine Spielwelt geschaffen, in die sich die Spieler leicht eindenken und -fühlen können. Doch genug geschrieben: Der Berg ruft! (wd)

Steckbrief
K2
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Adam Kaluza Rebel 1 - 5 Spieler ab 8 Jahre ca. 60 Minuten Jarek Nocon