Wir schreiben Sternzeit 2012-01. Ziel unserer Mission ist die Erforschung des Quadranten Y-Beta 4. Hier befinden sich acht unentdeckte Planeten. Wir suchen Materie, Erz und Wasser. Kontakt mit Aliens erwünscht. Auszeichnung mit Orden möglich. Vollständig entdeckte Planeten bitte mitteilen um mehrfache Erforschung zu vermeiden. So könnte der Auftrag der Raumschiffe in Space Mission lauten.
Bisher sind nur die Koordinaten der Planeten bekannt: je eine für den Raumsprung, das Scannen des Planeten sowie zwei für die Erschließung. Unsere Raumschiffe stehen im Jump Gate, fertig zum Abflug. Um zu einem Planeten zu gelangen müssen wir den ersten Raumsprung ausführen.
Viele Aktivitäten werden vom Bordcomputer, dem NavComp unterstützt. Für ihn brauchen wir eine Programmierung. Die Programmkarten zeigen zwei von vier (blau, grün, doppelt orange) möglichen Koordinaten an.
Für den Raumsprung brauchen wir die blaue Sprungkoordinate und gelangen damit direkt zu einem der Planeten, die diese
Koordinate besitzen.
Weil auch die Benutzung des Jump Gates von
wissenschaftlichem Wert ist, markieren wir dies mit einer kleinen Sonde auf dem Jump Gate.Später können wir mit einem Raumsprung andere Planeten direkt anfliegen.
Möchten wir nur kurz zum Nachbarplaneten, so geht dies ohne die Hilfe des NavComp. Ein kleiner Raumflug bringt uns zum gewünschten Ziel. Weil die Planeten im Kreis - nein, nicht um eine Sonne, sondern um das Jump Gate - angeordnet sind, bietet uns der Raumflug immer zwei Möglichkeiten.
Sind wir nun endlich im Orbital eines Planeten, können wir ihn Scannen. Unser NavComp hilft uns hierbei mit der grünen Koordinate. Dabei erfahren wir, was der Planet zu bieten hat: Beherbergt er Materie, Erze oder gar wertvolles Wasser? Leben hier Aliens? Können wir uns hier einen Orden verdienen? Oder befindet sich hier viel wertloses Space? Egal, was wir entdeckt haben, mit unserem Scan haben wir ein Anrecht auf einen der Schätze erworben und reservieren ihn uns. Sollte der Planet einmal erschlossen werden, so ist er uns auszuhändigen.
Der nächste Schritt in der Erforschung eines Planeten ist der schwierigste: Die Erschließung. Ohne eigenen Scan kann dieses Unterfangen gar nicht angegangen werden. Und dann benötigt unser NavComp auch noch beide orangen Landekoordinaten. Dafür bauen wir dann direkt eine Raumstation, verteilen die reservierten Schätze und erhalten noch einen weiteren dazu.
Der letzte Schritt ist die Entdeckung eines Planeten. Sobald sich eine Raumstation auf dem Planeten befindet, kann er von jeder Crew angeflogen werden, die sich im nachfolgenden Schritt einfach einen Schatz holt.
Mit fortschreitender Zeit nehmen die Schätze auf den Planeten immer mehr ab. Übrig bleibt das wertlose Space. Sobald es auf einem Planeten nur noch Space gibt, wird dies an die Zentrale gemeldet. Der Planet ist für weitere Erkundungen uninteressant, lediglich ein Test des Jump Gates mag noch einmal zu einem solchen Planeten führen. Wurde genügend Space gemeldet, endet die Mission, wobei die genaue Zahl von der Anzahl der beteiligten Crews abhängt.
Für die Beurteilungen der Crews werden nun drei Faktoren herangezogen: Die Nutzung des Jump Gates im Vergleich zu anderen Crews, die Anzahl der errichteten Raumstationen und die eingesammelten Schätze.
Die wissenschaftliche Mission ist spieltechnisch hervorragend umgesetzt worden. Wenn eine Crew agiert, hat sie immer zwei Aktionen, wobei sie neben Raumsprung und -flug, Scannen, Erschließen und Entdecken noch Programmkarten für den NavComp bekommen kann. Dazu werden unerwünschte Programmkarten abgelegt und die Anzahl wieder auf fünf aufgefüllt.
Mit diesen nun sechs Aktionen lässt sich das Planentensystem spannend erforschen. Zu Beginn sind die Planeten gänzlich unbekannt und damit scheinbar gleichwertig. Von daher ist es egal, wohin einen die NavComp-Karten führen. Später spezialisieren sich die Crews. Wer sich nun merken kann, was sich auf welchem Planeten befindet, kann später gezielt zurückkehren. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Space zu, mit dem eine Crew gezielt das Spielende einleiten kann.
Space Mission ist ein sehr thematisches Familienspiel. Während des Spiels besteht die Spannung zunächst darin, die Schätze der Planeten zu entdecken. Später ist, obwohl die gefundenen Schätze geheim gehalten werden, erkennbar, was andere Crews suchen. Nun beginnt ein Wettrennen, auch weil eine Raumstation allen Crews das Recht gibt, einen Planeten zu entdecken.
Die Entdeckungsmission wird durch eine hervorragende Ausstattung zu einem Erlebnis. Die Planeten und Schätze befinden sich auf stabilem Pappkarton. Die Raumschiffe sind dreidimensional und haben einen ausreichenden, einfachen Farbanstrich, der sie technisch aussehen lässt. Besonders aber stechen die Illustrationen hervor, die mit ihren vielen Lichteffekten ein fast reales Weltraum-Feeling erzeugen.
Nun fallen weder Weltraumspiele, noch Spiele mit einer Mischung aus Glück, Taktik und Merkfähigkeit in ein Genre, dass sich hierzulande großer Beliebtheit erfreut. Wer sich nicht von einer solchen Klassifizierung abschrecken lässt, sollte Space Mission unbedingt näher betrachten. Es ist in seinem Bereich ein Spitzenspiel mit einer sehr guten Ausstattung. (wd)
Steckbrief Space Mission |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Matt Worden | Schmidt | 2 - 5 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 30 Minuten | Anne Pätzke |