Zahlen sortieren war schon oft Aufgabe in Gesellschaftsspielen. Das älteste mir bekannte Spiel dieser Art ist Rack-O, das 1956 bei MB erschien und später auch von Ravensburger veröffentlicht wurde. Hier war es Ziel, Karten in einem Kartenständer aufsteigend zu sortieren. Unter den ersten vier Easyplay-Spielen von Schmidt war Finito, bei dem 12 Plättchen auf einem Tableau mit 36 Feldern in aufsteigender Reihenfolge liegen mussten. Ein Würfel gab vor auf welchen Bereich man Plättchen (ver)setzen durfte.
5 vor 12 ist wieder ein Spiel mit dieser Aufgabe. Hier nun heißt es Plättchen mit den Zahlen von 1 bis 20 so einzuordnen, dass sowohl waagerecht als auch senkrecht aufsteigende Zahlenfolgen vorliegen. Pro Spieler liegt ein Satz Plättchen in der Mitte. Zu Beginn zieht und legt man nacheinander 4 Plättchen auf die vier markierten Diagonalfelder des eigenen Spieltableaus, das 4 mal 4 Felder zeigt aus. Da man aber die Teile nacheinander legt, kann das letzte Plättchen auch schon mal die 20 sein, die dann auf dem Plättchen oben links liegt.
Ein Spielzug besteht dann daraus, ein verdecktes Plättchen zu nehmen und dieses entweder auf ein Feld des Tableaus oder offen in die Mitte zu legen. Dabei muss es so ausgelegt werden, dass die Zahlen in seiner Spalte und in seiner Zeile aufsteigend sind. Hierbei darf ich, falls das gewünschte Feld nicht frei ist, das störende Plättchen offen in die Mitte legen. Ist ein offenes Plättchen vorhanden, darf ich auch dieses nehmen und nach der gleichen Regel auslegen. Es gewinnt, wer als erster alle die 16 Felder in richtiger Reihenfolge gefüllt hat.
Anfangs bemühten sich die Spieler oft, die Plättchen wie bei Finito linear abzulegen. Das heißt, das letzte Plättchen der ersten Reihe ist kleiner als das vorderste der Zweiten.
Als dann die Legeregel, dass nur in Reihe und in Spalte die Reihenfolge stimmen muss, verstanden war, ging alles viel einfacher. Im Spiel stellte sich dann schnell heraus, dass der Startauslage große Bedeutung zukommt, denn jedes Plättchen, das man noch austauschen muss, kostet einen weiteren Spielzug. Da man aber die Teile nacheinander legt, kann das letzte Plättchen für die Startauslage schon mal die 20 sein, die dann auf dem Feld oben links liegt.
Anfangs machten die Spieler häufig den Fehler, nur auf die eigenen Bedürfnisse zu schauen, und dadurch dem Nachfolger eine Vorlage zu geben. Geschah dies nicht, entschied die bessere Ausgangslage über den Sieg. Oft saßen alle vier Spieler um den Tisch herum, und jeder suchte genau ein Plättchen.
Ja, 5 vor 12 lässt sich einfach spielen und ist schnell erklärt. Doch das ist kein Garant für Spielspaß, denn bildet sich kaum ein Spannungsbogen. Oft entscheidet einfach das Glück darüber, wer gewinnt. (bd)
Steckbrief 5 vor 12 |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Michael Schacht | Ravensburger | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 20 Minuten | Walter Pepperle, DE Ravensburger |