IndigoIndigo

Indigo kennen wir Spieler als Ware bei Puerto Rico. Es handelt sich dabei um einen traditionellen, dunkelblauen Farbstoff. Er gab dem Spiel seinen Namen und dort treffen wir ihn als Farbton auf zwei Arten wieder: Zum einen sind die Wege in diesem Farbton gehalten und zum anderen weist der wertvollste Edelstein in diesem Spiel ein tiefdunkles Indigoblau auf.

Zentrum kurz nach Beginn des SpielsDas Spielfeld besteht aus vielen Sechsecken. In der Mitte starten fünf grüne Edelsteine und der besagte indigoblaue. In den Ecken ganz außen starten die gelben Edelsteine, die am wenigsten wert sind. Die restlichen Felder sind leer.
Ziel ist es, die Edelsteine durch die eigenen "Tore" vom Spielplan herunterzuführen. Jedes Tor besteht aus sechs Kanten am äußeren Spielfeldrand. Um die Edelsteine zu bewegen gibt es sechseckige Plättchen. Jedes zeigt drei Linien, die die sechs Kanten verbinden. Im meinem Spielzug lege ich nun das Plättchen auf ein freies Feld. Dabei gibt es nur eine Einschränkung: Ich darf mit einer engen Kurve keine zwei Kanten eines Tores verbinden.
Die fünf verschiedenen PlättchenBefindet sich an einer der angrenzenden Kanten ein Edelstein, so folgt er nun dem Weg. An einem freien Feld stoppt er - er wird seine Reise fortsetzen, sobald hier ein weiteres Plättchen gelegt wird.Trifft er hingegen auf einen anderen Edelstein, verlassen beide das Spielfeld. Zuletzt kann er an eine Kante am Spielfeldrand gelangen. Dann verlässt er das Spielfeld durch das Tor und kommt zum Besitzer des Tores.
Das Spiel endet, wenn der letzte Edelstein das Spielfeld verlässt. Jeder Edelstein bringt nun Punkte gemäß seiner Farbe, und wer davon am meisten hat, gewinnt das Spiel.

Spielfeld mit fortgeschrittener SPielsituationIndigo ist ein Spiel mit zwei Gesichtern, die sich sowohl bei der Zielgruppe als auch bei der Spieleranzahl zeigen. Bezüglich der Zielgruppe ist es so, dass Indigo sehr gut bei den Gelegenheitsspielern ankam. Sobald ich jedoch Spieler hatte, die auch nur ein bisschen häufiger spielten und auch ein wenig mehr Gesellschaftsspiele kannte, verschwand die Begeisterung. Aus dieser Perspektive kann ich Indigo also nur dem unerfahrenen Spieler empfehlen.
Gravierender sind die Unterschiede bei den diversen Spielanzahlen. Bei vier Spielern gehört jedes Tor zu zwei Spielern. Der Aufbau ist so konzipiert, dass jeder Spieler mit jedem anderen genau ein Tor besitzt. Verlässt ein Edelstein das Spielfeld, bekommen beide Spieler einen Edelstein. Der zweite wird dann aus einem Edelsteinvorrat außerhalb des Spielfeldes genommen. In vielen Fällen bedeutet dies, dass ich versuche, für meinen nachfolgenden Spieler einen Edelstein vor unser gemeinsames Tor zu bringen, damit er ihn für uns beide vom Spielfeld zieht. Hier ist man deshalb abhängig von der Spielweise und dem Spielverständnis dieses Spielers. Hinzu kommt auch ein Glücksfaktor, denn kein Plättchen zeigt alle drei Verbindungsformen (Gerade, weite und enge Kurve).
Bei drei Spielern besitzt jeder Spieler ein eigenes Tor sowie ein Tor mit jedem Mitspieler. Hier gelingt es nur selten, einen Edelstein durch das Tor zu bewegen, das einem allein gehört. Eine Drohung führt schnell zu einem kurzlebigen Bündnis der beiden Mitspieler. So bleibt die Taktik aus dem Spiel zu viert auch hier die vielversprechendste. Zu zweit ist Indigo viel taktischer, denn auf jeden Spielzug kann der Mitspieler sofort reagiert. Leider hat Indigo hier nicht die benötigte Spieltiefe und so gibt es eine sehr gute Spielweise, die einfach mechanisch abzuwickeln ist. Ich verzichte hier darauf, die "Maschine", wie wir diese Spielweise getauft haben, näher zu beschreiben, denn solange sie nicht bekannt ist, kann man Indogo locker zu zweit spielen. Ist sie jedoch bekannt, nimmt sie viel vom Spielreiz.

Mit diesen Erkenntnissen kann ich klar sagen, dass Indigo umso besser ist, je mehr Spieler daran teilnehmen und je mehr die teilnehmenden Spieler Gelegenheitsspieler sind. (wd)

Steckbrief
Indigo
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Reiner Knizia Ravensburger 2 - 4 Spieler ab 8 Jahre 20 - 30 Minuten Eckhard Freytag, Walter Pepperle