Im Sprachgebrauch bezeichnet Mimikry die Nachahmung eines wehrhaften oder ungenießbaren Tieres durch harmlose Tiere zur Täuschung von Feinden bekannt.
Hier nun werden keine Tiere nachgeahmt, sondern eine spezielle Vorrichtung lässt aus verschiedenen Tieren Schmetterlinge entstehen.
Fünf Tiere - Chamäleon, Faultier, Frosch, Schlange und Tukan - befinden sich auf Motivkarten, die in die "Spezialkamera" geschoben werden.
Hierbei gibt es vier verschiedene Möglichkeiten die Karte einzuschieben. Jede dieser Möglichkeiten lässt einen anderen Schmetterling erscheinen.
Alle möglichen Schmetterlinge sind auf Memokarten abgebildet. Diese liegen anfangs verdeckt in der Tischmitte. Ist die erste Motivkarte vom Startspieler eingeschoben, und so der zu suchende Schmetterling bestimmt, werden reihum so lange Karten aufgedeckt, bis der entsprechende Schmetterling gefunden ist. Der Finder erhält die Schmetterlingskarte und legt sie offen vor sich aus. Dann werden alle Karten wieder verdeckt und der nächste Spieler schiebt ein neues Tier ein. Sind fünf Schmetterlinge gefunden wird es etwas schwieriger. Jetzt gibt es schon zu jedem Tier einen Schmetterling. Der einschiebende Spieler darf keinen Schmetterling produzieren, der schon offen auf dem Tisch liegt. Er kann jedoch versuchen, das Tier so einzuschieben, dass ein Schmetterling entsteht, an dessen Lage er sich erinnern kann. Entsteht ein schon vorhandener Schmetterling, ist der nächste Spieler mit dem gleichen Tier an der Reihe. So wird weitergespielt, bis alle Tiere vergeben sind.
Das Spiel hatte anfangs einen schweren Start. Dier Schachtel hatte weder auf Kinder noch auf Erwachsene einen Aufforderungscharakter. Die Grafik wirkte leicht angestaubt, wie aus Großmutters Zeiten. Die Spezialkamera, in der ein Spiegel steckt, wurde zwar neugierig betrachtet, aber irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Die filigranen Schmetterlinge waren anfangs schwer zu unterscheiden. Kinder wurden von den Bildern nicht angesprochen, Erwachsene wollten keinen Memoeffekt. So war schwer, überhaupt eine Spielrunde zusammen zu bekommen.
War das Spiel erst mal gestartet, wurde klar, dass durch das Liegenlassen der Schmetterlinge, bis der passende gefunden ist, das Einprägen der Karten etwas einfacher ist. So zog das Spiel die Kinder nach und nach in seinen Bann.
Das bewusste Einschieben in den Apparat, um einen bestimmten Schmetterling zu erzeugen, war für die Jüngeren (1. und 2. Klasse) fast unmöglich. Dafür konnten sie sich die verdeckten Schmetterlinge besser merken.
Die älteren Kinder konnten auch die Karten einschieben, und vermeiden schon vorhandene Schmetterlinge erneut zu produzieren. Bei den Jüngeren habe ich dann schnell auf die Weitergabe, bei diesem Fehler verzichtet, da die Kinder die Motivkarten einfach nur auf gut Glück hineinschoben.
Die Spielregeln und der Spiegeleffekt weckten in mir großes Interesse, aber die hohen Erwartungen wurden dann nicht erfüllt. Mimikry spielt sich solide, aber es gibt zu viele Kleinigkeiten, die stören. So lassen wir am liebsten die letzte Runde weg. Diese zieht sich leider extrem lange, da das richtige Einschieben oft langes Schauen erfordert. (bd)
Steckbrief Mimikri |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Brigitte Pokornik | Zoch | 2 - 4 Spieler | ab 6 Jahre | 20 - 30 Minuten | Lena Hesse |