In Fantasy-Spielen stehen sich oft Helden und Monster, manchmal sogar Held und Held, gegenüber - bereit zum Kampf. Angriffs- und Abwehrwerte werden verglichen und so manches Wesen scheidet dahin. Bisher waren es Plättchen oder sogar Figuren, die von solchen Vorgängen betroffen waren. Nun aber sind es Würfel! Sie sind streitbar! Sie sind kriegerisch! Und so werden sie Quarriors genannt, denn es verbindet die englischen Wörter Quarrel (= Streit) und Warrior (=Krieger).
Hinter diesen Quarrior stehen große Beschwörer. Es dürfte kaum eine Überraschung darstellen, dass es wir Spieler sind, die die Rolle der Beschwörer übernehmen. Unser Ziel ist dabei recht einfach: Kreaturen beschwören, die eine Runde lang überleben. Dann werden sie gewertet und kommen auf den Friedhof.
Für unsere Beschwörungen benötigt wir Kraft. Wir starten deshalb mit viel Grundkraft. Das sind Quarriors, die ausschließlich Kraft liefern. Damit wir aber schon einmal die eine oder andere Beschwörung vornehmen können, gibt es noch die Unterstützer, kleine Wesen mit wenig Angriff und Abwehr.
Für ein Wenig mehr Verständnis schauen wir uns so eine Beschwörung an. Wir nutzen dazu sechs Quarriors, die wir gemäß ihrer Natur würfeln. Als Ergebnis erhalten wir Kraft, Zauberspruch, Kreatur oder eine Spezialität des jeweiligen Quarrior. Die erhaltene Kraft erlaubt es uns, die gewürfelten Kreaturen zu beschwören. Sie gibt es in drei Stufen und kosten Kraft entsprechend ihrer Stufe. Zaubersprüche sind da einfacher: Wenn sie erwürfelt werden, bleiben sie aktiv, bis sie gesprochen werden.
Nach der Beschwörung greifen die neuen Kreaturen alle noch im Spiel befindlichen Kreaturen an. Dazu werden die Angriffswerte der neuen Kreaturen addiert. Mit dieser Stärke attackieren sie nacheinander die Quarriors der anderen Spieler. Der abwehrende Spieler stellt nun eine einzelne Kreatur vor die Angreifer. Ist dessen Abwehr geringer als die geballte Angriffskraft, verstirbt der Quarrior und die Angreifer werden schwächer. Der Kampf endet, wenn die Angreifer sich verausgabt haben, der Verteidiger dem Angriff stand hält oder aber es keine Verteidiger (mehr) gibt. Dann ziehen die Angreifer frisch erholt zum nächsten Spieler.
Nach dem Angriff kann die noch zur Verfügung stehende Kraft für den Erwerb eines neuen Quarrior ausgegeben werden, der sein Leben auf dem Friedhof beginnt. Die Quarrior auf dem Friedhof werden wieder zum Leben erweckt, wenn jeder eigene Quarrior einmal verwendet wurde. Bevor er jedoch zu neuen Leben erwacht, wird er wieder neu gewürfelt. Das Spiel endet, wenn ein Spieler eine bestimmte, von der Spielerzahl abhängige Punktzahl, erreicht.
Der Ablauf klingt einfach und zufällig. Und so ist es auch, wenngleich die ersten Schritte bei der recht kleingedruckten Regel gar nicht so einfach fallen. Sobald man jedoch im ersten Spiel die ersten zwei Runden gespielt hat, ist der Ablauf klar. Was den Zufall angeht, so tritt er so häufig auf, dass sich Glück und Pech meist über die gesamte Spieldauer ausgleichen: Die sechs Quarriors pro Runde werden zufällig aus dem Beutel gezogen, sie werden gewürfelt und ihr Überleben hängt vom Würfelglück oder- pech der Mitspieler ab. Und wenn wirklich mal alles schief läuft, lässt sich das bei einer Spieldauer von rund einer halben Stunde auch aushalten.
Der Zufall schlägt aber noch in ganz anderer Form zu. Zu Beginn jedes Spiels wird über Karten bestimmt, welche drei Zaubersprüche und welche sieben Kreaturen am Spiel teilnehmen. Da es fünf Zaubersprüche und zehn Kreaturen gibt, alles dazu noch in drei Ausprägungen, ergibt sich jedes Mal ein anderes Spiel und somit viel Abwechslung.
Insgesamt ist Quarriors! ein taktisch-zufälliges Spiel mit einem guten Schuss Chaos. Damit spricht es stark jüngere Spieler an. Auch Spieler mit Fantasy-Vorlieben finden sich hier wieder. Und wer schon viele Spiele besitzt, sollte auch mal einen Blick auf Quarriors! werfen, denn das Spiel ist originell und bietet daher immer eine echte Spiel-Alternative. (wd)
Steckbrief Quarriors! |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Mike Elliott, Eric Lang | WiZKiDs | 2 - 4 Spieler | ab 14 Jahre | ca. 30 Minuten | keine Angabe |