SeasonsSeasons

Im Königreich von Xidit soll der nächste Erzmagier bestimmt werden. Dies geschieht im Turnier der 12 Jahreszeiten. Wer nach dem Turnier das meiste Prestige, das sich aus der Anzahl der gewonnenen Kristalle und dem Wert der beschworenen Machtkarten zusammensetzt, ist der neue Erzmagier.

Vor dem Turnier bereiten alle Zauberer für jedes der drei Jahre drei Machtkarten vor. Mit diesen Machtkarten beschwört er magische Gegenstände oder Gefährten. Die magischen Gegenstände helfen ihm durch mannigfaltige Effekte den Sieg zu erringen; die Gefährten behindern meist alle Mitstreiter. Doch wie werden Machtkarten beschworen? Man braucht ausreichendes Wissen von der Beschwörungslehre und Elementarenergie und für einige Karten sind sogar Kristalle notwendig. Für jedes Wissen darf eine Karte beschworen werden. Diese Ressourcen erhält man während des Spieles. Sie können durch Effekte magischer Gegenstrände und treuer Gefährten noch vermehrt werden.

Das Rad der ZeitNicht nur Zaubermeister kennen das Turnier. Auch Zauberlehrlinge und einfache Magier können ein vereinfachtes Turnier der vier Jahreszeiten durchführen. Diese haben etwas vereinfachte Voraussetzungen. Für alle gilt, dass sie zum Beginn des Turnieres neun Karten besitzen. Diese werden in drei Gruppen aufgeteilt. Eine ist zu Beginn auf der hand, eine kommt beim ersten Jahreszeitenwechsel und die letzte beim zweiten Jahreszeitenwechsel hinzu.
Die Zauberlehrlinge erhalten die Karten direkt zugewiesen. Einfache Magier erhalten eine zufällige Auswahl aus den dreißig einfachen Machtkarten. Zaubermeister kämpfen mit einer Auswahl aus allen Machtkarten. Doch diese Sätze für erfahrene Zauberer müssen erst in einem Draftsystem zusammengestellt werden. Dies bedeutet, dass sie neun Karten bekommen, sich eine reservieren, und den Rest weitergeben. So wird verfahren, bis alle Karten verteilt sind. Hat man seinen Satz komplett, wird er wie oben beschrieben auf die drei Jahre verteilt.

SommerwürfelJetzt startet das Turnier. Die treibende Kraft während des Turnieres sind die Jahreszeitenwürfel. Die Würfel zeigen viele verschiedene Dinge in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Symbole für die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft liefern die magische Energie. Ein Kartensymbol bringt eine weitere Machtkarte. Wichtig ist vor allem ein Stern, denn dieser bringt Wissen von der Beschwörungslehre. Arabische Zahlen geben an, wie viele Kristalle man bekommt. Als letztes Zeichen gibt es noch einen Ring, der es erlaubt, magische Energie direkt in Kristalle zu verwandeln. Dabei sind die Würfel für jede Jahreszeit unterschiedlich zusammengesetzt, und auch die Würfel, die zu einer Jahreszeit gehören, sind nicht gleich. Daher ist gutes Timing unerlässlich.

Titus KulleraugeDer Startspieler würfelt mit einem Würfel mehr als Spieler mitspielen. Reihum wählt jeder Spieler einen der Würfel aus. Danach führt jeder Spieler seinen Spielzug durch. Er nimmt sich die Ressourcen, die ihm der gewählte Würfel gibt. Dabei ist der Energievorrat auf sieben Energien beschränkt. Dann beschwört man Machtkarten, wenn das Wissen von der Beschwörungslehre ausreicht, denn man darf nicht mehr beschworene Karten als Wissen besitzen. Man wertet oder aktiviert schon ausgespielte Machtkarten und wandelt, wenn sinnvoll und möglich, Energie in Kristalle um. Wie viele Kristalle man für bestimmte Energieformen bekommt, hängt von der herrschenden Jahreszeit ab.
Haben alle Spieler ihren Spielzug durchgeführt, betrachtet man den letzten Würfel. Dieser zeigt außer den vorher schon erwähnten Symbolen einen bis drei Punkte. Um so viele Monate schreitet die Zeit voran.

Wird das nächste Jahr erreicht, bekommt man die zugehörigen Machtkarten auf die Hand. Nach Ablauf von drei Jahren ist das Turnier beendet. Man addiert die Anzahl der Kristalle zu den Prestigepunkten, die die beschworenen Machtkarten einbringen, zieht hiervon für jede nicht gespielte Machtkarte fünf Punkte ab und bestimmt so den Sieger.

SpielertafelDer Spielmechanismus ist recht einfach, doch das Spiel will nach und nach erforscht werden. Dies wird durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade deutlich. Zuerst soll man mit etwa ausgewogenen Sets von neun Karten die verschiedenen Möglichkeiten kennenlernen. Den Mechanismus des Draftens, der den meisten wohl aus 7 Wonders bekannt ist, kommt in der zweiten Stufe hinzu. In der dritten Stufe hat man dann eine größere Anzahl verschiedener Karten, die man kennenlernt, und deren Zusammenspiel man nach und nach erkundet.

Ich fand diesen Weg des Kennenlernens, des vertraut Machens sehr wichtig. Mit dem steigenden Wissen konnte ich gut auch aus dem Bauch heraus, nur mit kurzer Überlegungszeit, spielen. Da das Spiel mehrere Zufallsfaktoren besitzt (außer den Würfeln kommen weitere häufig recht mächtige Karten hinzu), wird dieser Weg dem Spiel gerecht.

Hand des SchicksalsAll dies macht Seasons zu einem Spiel, auf das man sich einlassen, mit dem man sich vertraut machen muss. Um den Spielspaß zu genießen, ist es zwingend notwendig, sich wie in der Regel angegeben, nach und nach mit den Karten vertraut zu machen. Anderenfalls verderben sich Neulinge den Spielspaß, weil das Spiel sie überfordert.

Seasons bietet viel, was man aus anderen Spielen kennt: Drafting, das ursprünglich bei Magic the Gathering für Turniere entwickelt wurde, Erwürfeln von Ressourcen, das Spielen von Karten, die einmalig, nach Aktivierung oder immer wirken und das Verwandeln von Ressourcen in Siegpunkte. All diese bekannten Dinge wurden hier stimmig zu einem neuen Ganzen komponiert, das in unserem Spielkreis immer wieder auf den Tisch kommt. Mir gefällt an ihm besonders, dass kein Spiel wie das andere verläuft. Mit der nun vorhandenen Erfahrung ist es flott gespielt, aber es überrascht immer wieder mit neuen, schönen Kartenkombinationen.

Schon als ich das Spiel das erste Mal sah, gefiel es mir: Die wunderschönen Illustrationen, die griffigen großen Würfel - das ist Material, wie ich es liebe. Der eingängige Mechanismus und das immer wieder spannende Spiel haben den ersten Eindruck mehr als bestätigt.

Jemand, der ein Spiel nur einmal spielt, und dann meint, das kenne ich schon, wird sich bei diesem Spiel wundern. Lässt du dich aber auf das Spiel ein, findest du hier für viele Partien einen guten Freund. (bd)

Steckbrief
Seasons
Autoren Verlag Spieler Alter Spieldauer Gestaltung
Regis Bonnesseé Libellud 2 - 4 Spieler ab 14 Jahre ca. 60 Minuten Naiade