Scheinbar ist das Kochen mit einem Wok ganz einfach. Zutaten kleinhacken, rein in den Wok, kräftig rühren und fertig ist das Gericht. Nicht so einfach ist es dann, wenn die Zutaten erst gekauft werden müssen und unterschiedliche Rezepturen manche Zutaten bevorzugen. Genau das ist hier der Fall.
De Zutaten, humorvoll benannt in Anlehnung an große Künstler, sind Gemüse- und Fischsorten. In zufälligen Zusammenstellungen werden zwei oder drei von ihnen angeboten. Daneben liegt ein Preis in Talern, je einmal für die beiden Angebote von zwei und je einmal für die beiden Angebote von drei Zutaten. Wenn ich nun an die Reihe komme, habe ich zunächst zwei Möglichkeiten: Ich kann eine Reihe zum angegebenem Preis kaufen. Ich bezahle den Preis, lege meine Taler zu den bereits vorhandenen, was den Preis verdoppelt, und nehme die Karten mit den Zutaten auf die Hand. Falls ich nichts kaufen möchte oder kann, nehme ich mir einen Taler von einem der beiden Preise auf die Hand. Dadurch sinkt der Preis.
Viele Zutaten sind am Rand mit ein oder zwei Symbolen gekennzeichnet. Besitze ich vier gleiche Symbole, kann ich die Karten auslegen und mir dafür einen Wok holen; oder einen "Man at Wok", der eine Spezialfunktion ausübt. So ein Wok ist für ein bestimmtes Gericht reserviert, das aber mehrfach in ihm gekocht werden kann. Dazu gleich mehr.
Das Spiel läuft solange, bis die Auslage nicht mehr ausreichend aufgefüllt werden kann. Nun muss jeder Spieler seine Zutaten im Wok kochen. Je nach Kombination gibt es dafür Punkte. Manche Woks benötigen keine Zutat und geben eine feste Anzahl Punkte, manche erfordern auch nur eine Zutat oder eine von der Hand oder … es gibt hier viele Möglichkeiten. Die Men at Wok verändern den Wok entweder in den Zutaten oder in der Wertung. Wer über die Woks am meisten Punkte macht, ist Sieger.
Das Spiel kommt in kleiner Verpackung daher, doch ist es deswegen kein Leichtgewicht. Es fordert von den Spielern einiges an Voraussicht. Zuerst ist da die Abwägung, zu welchen Preisen Zutaten gekauft werden sollen. Diese ist dann gefolgt von der Doppelfunktion der Karten als Zutat und als Bezahlung für die Woks. Zuletzt gilt es dann auch noch, die richtigen Woks auszuwählen.
Diese Abhängigkeiten stehen im Zentrum des Spiels. Für einige Spieler bedeuten sie einen großen Reiz, andere Spieler fühlen sich von dieser Mehrstufigkeit bis zur Wertung überfordert. Entsprechend unterschiedlich kam das Spiel an. Dieser Widerspruch spiegelt sich auch in der Aufmachung wider: Die humorvolle Gestaltung stimmt die Spieler auf ein lockeres Kartenspiel ein. Diese Erwartung wird nicht erfüllt. Stattdessen bietet das Spiel ein vielschichtiges Spiel, das einige taktische Überlegungen erfordert. Das ist auch etwas, aber es ist zu befürchten, dass das Spiel mit der Diskrepanz zwischen Aufmachung und Spielablauf seine Zielgruppe nicht findet. (wd)
Steckbrief We will wok you |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Sebastian Bleasdale | Pegasus | 2 - 4 Spieler | ab 8 Jahre | 30 - 40 Minuten | Michael Menzel |