Bohnanza ist ein Klassiker. Das Kartenspiel zog mit seiner einfachen Verhandlung viele Spieler in seinen Bann. Es folgte ein Bohniversum mit vielen Erweiterungen und sogar einem Brettspiel. Was noch fehlte war ein Würfelspiel zu Bohnanza. Und, voila, hier ist es.
Jeder Spieler bekommt zwei Aufträge. Einer davon ist aktiv, der andere ist der nachfolgende Auftrag. Jeder Auftrag besteht aus sechs Einzelaufträgen, die von unten nach oben abgearbeitet werden müssen. Sind mindestens drei erfüllt, kann der Auftrag gegen Bohnentaler eingetauscht werden. Wer alle sechs erfüllt, bekommt deren vier. Der Spieler am Zug bekommt die sieben Bohnenwürfel. Er versucht nun, die Bohnen-Kombinationen seiner Einzelaufträge zu erwürfeln. Dies sind bestimmte Mengen von Bohnen, mal von einer Sorte, mal von mehreren, aber auch Pärchen und Drillinge von Bohnen, oder manchmal gilt es sogar, eine Sorte Bohnen nicht zu würfeln.
Nach jedem Würfelwurf schauen zunächst die Mitspieler, ob sie mit dem Ergebnis der gerade gewürfelten Bohnenwürfel ihren aktuellen Einzelauftrag erfüllen können. Danach legt der Spieler am Zug beliebig viele Bohnenwürfel auf das Bohnenfeld, sprich zur Seite. Diese haben nun das endgültige Ergebnis für diesen Spieler. Der am Zug befindliche Spieler würfelt so lange bis auch der letzte Würfel auf dem Bohnenfeld liegt. Dann erfüllt er seine Einzelaufträge.
Jeder Auftrag kann, sobald er Bohnentaler bringt, gegen diese eingetauscht werden. Der nachfolgende Auftrag wird aktiv und vom Nachziehstapel gibt es einen weiteren Auftrag, der die Rolle des nachfolgenden einnimmt. Das Spiel endet, sobald ein Spieler 13 Bohnentaler besitzt.
Die Adaption der Bohnen auf die Würfel ist sehr gelungen. Sie spiegeln die Wahrscheinlichkeiten für die bekannten Bohnensorten annähernd wider. Dazu ist eine Unterteilung in zwei Würfeltypen notwendig, den einen gibt des dreifach, den andern vierfach. Doch damit beginnt das Dilemma: Die weißen und die beigen Würfel sind nur bei gutem Licht gut zu unterscheiden. Dies ist aber essentiell für das Spiel. Weil auch die Würfelzusammensetzung erst gelernt werden muss, sind die ersten Spiele zäh. Immer wieder muss auf der Übersichtskarte nachgeschaut werden, welcher Würfel welche Bohnen aufweist.
Auch dieses Hindernis ist überwindbar. Dann erhalten wir ein Würfelspiel, bei dem ein Spieler aktiv ist, die Mitspieler passiv sind und trotzdem genau schauen müssen. Sie sind dabei vom Zufall abhängig und wer außerhalb seines Zugs einen Einzelauftrag erfüllt, darf sich glücklich schätzen.
Weil auch bis zu sieben Mal gewürfelt wird, dauert ein Spielzug recht lange für ein Würfelspiel. Daher kann ich das Spiel für vier und fünf Spieler nicht empfehlen. Zu zweit oder dritt bekommt man ein Würfelspiel, das sich weniger durch den Mechanismus auszeichnet, sondern durch sein Thema. Genau deshalb braucht es die starke Konkurrenz dieses Jahr nicht zu fürchten, weil es das einzige Würfelspiel des gesamten Bohniversums ist. Innerhalb wird es Freude auslösen, außerhalb eher weniger. (wd)
Steckbrief Würfel Bohnanza |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Uwe Rosenberg | Amigo | 2 - 5 Spieler | ab 10 Jahre | ca. 45 Minuten | Björn Pertoft |