Wer mich kennt, weiß, dass ich Würfelspiele liebe und dass mir auch die Aufmachung eines Spieles wichtig ist. Als ich dieses Spiel zum ersten Mal sah, wollte ich es sofort spielen.
Mich hatte die Spieidee, das die Hölle einfriert und die Teufel um Heizgegenstände spielen, angesprochen. Auch die fiesen Sondereigenschaften der passend benannten Teufel weckten hohe Erwartungen.
Je nach Spielerzahl werden 2 bis 4 Heizgegenstände (z.B. Ohrenwärmer, Wärmflachen, Heizstrahler, Grill,...) ausgelegt. Die meisten Gegenstände besitzen den Wert 1, seltener sind 2er- und sehr rar sind 3er-Werte.
Dann würfeln alle gleichzeitig und schauen sich geheim ihren Wurf an. Beginnend mit dem Oberteufel legen nun alle Spieler dem Teufelsrang nach ihre Grabschplättchen neben den Gegenstand, um den sie erobern wollen.
Danach werden die Würfelkämpfe ausgewertet. Da weniger Heizgegenstände als Teufel vorhanden sind, ist jetzt natürlich Ärger vorprogrammiert, denn jeder Teufel bringt seine spezielle Eigenschaft ins Spiel.
Der Oberteufel hat einen Würfel mehr als die anderen Teufel und zählt nur die beiden höchsten zusammen.
Ist der Spielteufel beteiligt, kann er alle Gegner an seinem Wunschgegenstand zwingen, noch einmal zu würfeln.
Der Fehlerteufel darf nach einem gewonnenen Kampf einem der Gegner einen Gegenstand mit Wert 1 stehlen.
Der Putzteufel kann nach einem gewonnenen Kampf einen Gegenstand mit dem Gegner tauschen.
Der Springteufel gewinnt jedes Remis. Der kleinste Teufel, der Satansbraten, hat keine normalen Würfel sondern seine Würfel zeigen 1, 2, 3,3,4,4. Dieser kleine Nachteil wird schnell vergessen, denn er darf den kleinsten Würfel des Oberteufels zu seinem Wurf hinzuaddieren.
Nach einem Sieg darf jeder Teufel mit einem besiegten Gegner seine Rolle tauschen. Das Spiel ist beendet, wenn ein Spieler zehn Heizgegenstände gewonnen hat. Man addiert die Werte seiner Gegenstände. Für drei gleiche gibt es zusätzlich drei weitere Punkte.
Was nach dem Regelstudium wie ein fröhliches, chaotisches Spielchen klingt, hat sich in meinen Testspielen leider nicht als ein solches gezeigt. Mit weniger als 5 Spielern liegt nur ein Gegenstand weniger aus, als Teufel dabei sind. d. h., meist gibt es nur einen Kampf. Meist war nur ein (wertvoller) Gegenstand begehrt, der Rest wurde dann kampflos verteilt. Heizgegenstände sind so gut wie nie liegengeblieben, denn warum sollte ich das Risiko eingehe, einen Würfelkampf zu verlieren, wenn ich einen anderen Gegenstand automatisch erhalte?
Auch die Teufelsränge wurden so gut wie nie gewechselt.
Der Oberteufel wählte als erster seinen Gegenstand, und wurde selten angegriffen, weil sein Erwartungswert höher als der der anderen liegt. Wählte er einen kleinen Gegenstand, war er so gut wie sicher, wenn ein wärmerer geghenstand auslag. Der Satansbraten war der beliebteste, da auch er einen etwas höheren Erwartungswert hat, und immer als letzter seinen Heizgegenstand bestimmt. So konnte er aussuchen, gegen wen er spielen wollte. Er wurde auch nie weggetauscht.
Spielte ich einen mittleren Teufel, so gab es einige Spiele, die ich abschloss ohne einen Würfelkampf bestritten zu haben. Ich besaß nur die Gegenstände, die mir ohne Kampf zugefallen waren.
Wie haben ein paar berechnungen zu den Wahrscheinlichkeiten der Teufel gemacht (siehe Kasten)
Alles zusammen ist Dice Devils ein durchschnittliches Spiel, dessen Thema und Aufmachung wirklich gelungen ist. (bd)
Variante zu den Teufeln Erst die Variante für mehr Würfelkämpfe (bei sechs Spielern nur drei Gegenstände) brachte etwas mehr Leben ins Spiel. Doch auch hier gab es nicht viele Kämpfe, bei denen man seine Eigenschaften einsetzen konnte. Mit dieser Variante kam dann im Spiel zu sechst Abwechslung auf Die Würfelbecher, mit ihren spitzen Teufelshörnern, haben es mir angetan, doch Mitspieler, meinst mit größeren Händen, beschwerten sich darüber, dass die Hörner pieken, und man die Becher nicht einfach so benutzen kann, |
Wie stehen die Teufel zueinander? Der Oberteufel trägt seinen Namen zu Recht: Während herkömmliche Teufel mit zwei Würfel würfeln und im Schnitt eine 7 haben, darf er mit drei Würfeln agieren und den schlechtesten ignorieren. Damit kommt er im Schnitt auf 8,45 Würfelpunkte - ein deutlicher Vorsprung auf die normalen Teufel. Kann der Spielteufel ihn mit seiner Eigenschaft des Noch-einmal-Würfelns ärgern? Jein, lautet hier die klare Antwort. Er gewinnt nur 44% seiner Würfelkämpfe gegen den Oberteufel. Das liegt aber an den schlechten Würfen, denn sobald er eine 8 oder höher würfelt, hat unser Spielteufel die besseren Chancen - schon bei einer 8 sind es rund 60%. Und was ist mit unserem kleinen Satansbraten? Der Kleine hat es faustdick hinter den Ohren. Mit seinen Spezialwürfeln reißt er nicht viel, aber durch die Hilfe des Oberteufels. Seine Würfel geben ihm im Schnitt nur 5,66 Würfelpunkte, doch der Oberteufel gibt ihm durchschnittlich etwas mehr als 2 dazu. Und mit 7,71 Würfelpunkten steht er dann klar besser da als viele seiner Kollegen. (wd) |
Steckbrief Dice Devil |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Reinhard Mensen | Kosmos | 3 - 6 Spieler | ab 8 Jahre | ca. 30 Minuten | Martin Hoffmann, Claus Stephan |