Mau Mau - dieses Kartenspiel kennt fast jeder in irgendeiner Form. Sei es gespielt mit einem Skatblatt, sei es als UNO mit speziellen Karten. Immer ist es das Ziel, als Erster seine Karten abzulegen. Dabei muss die gespielte Karte entweder im Wert oder in Farbe mit der vorhergehenden übereinstimmen. Selten gibt es zu einem einfachen Spiel so viele Regelvarianten (Wikipedia).
Mau Mau extrem ist nun eine neue Variante. Hier wird nicht nur der Kartensatz benutzt, sondern auch ein kleiner Buzzer.
Jede Zahlenkarte von 1 bis 4 ist pro Farbe dreimal vorhanden. Als Sonderkarten aus dem normalen Mau Mau finden wir nur zwei Bekannte: 2 Ziehen und Aussetzen für jede der vier Farben. Beide Karten dürfen nicht verlängert oder weitergegeben werden. Karten zum Wünschen der Farbe gibt es nicht.
Hinzu kommen vier Sonderkarten, die sich sehr ähnlich sehen. Bei einer darf man direkt noch einmal legen, bei einer zweiten müssen alle buzzern, bei einer anderen buzzern nur die beiden Nachbarn des Kartenspielers, die letzte Karte lässt alle anderen Mitspieler eine Karte ziehen.
In diesem Spiel muss ich immer aufmerksam sein. Legt ein anderer Spieler eine Zahlenkarte, die ich selbst in der Hand habe, darf ich buzzern, um diese Karte außer der Reihe abzulegen. Das ist aber nur erlaubt, wenn ich nicht selbst normal an der Reihe bin. Mein linker Nachbar spielt dann weiter.
In der Beschreibung sieht man schon, dass es hier recht lebhaft zugeht. Von einer konstanten Spielerreihenfolge kann man hier beim besten Willen nicht mehr reden. Ich muss meine Karten im Kopf haben, um schnell genug zu buzzern, aber auch aufpassen, dass ich es nicht tue, wenn ich selbst an der Reihe bin. Jedes zu langsame Buzzern bei den Sonderkarten, jedes Fehlbuzzern, alles wird mit einer Strafkarte belohnt. So ist man auch oft genug zu langsam, das notwendige "Mau" zu sagen, wenn man nur noch eine Karte hat. Für jedes Spiel, das man als erster beendet erhält man einen Chip. Wer zuerst 3 Chips hat gewinnt.
Es dauert einem Moment bis man das Buzzern richtig drauf hat, aber dann geht's erst richtig rund. Es wird Zeit fürs extreme Buzzern. Hierzu kommen auch noch die Rückseiten der Karten auf dem Nachziehstapel ins Spiel. Die Karten zeigen auf ihrer Rückseite Buzzerknöpfe in bis zu vier Farben. Zieht jemand, weil er nicht bedienen konnte oder weil er eine +2 befolgt, muss man Buzzern, wenn die Farbe der offenen Karte auf dem Spielstapel mit einem Buzzerknopf auf dem Nachziehstapel übereinstimmt. Jetzt ist höchste Konzentration gefragt, denn es darf nicht nach dem Ziehen von Strafkarten gebuzzert werden.
Für Außenstehende, die die Regeln nicht kennen, sieht es, wenn geübte Spieler spielen, nach völligem Chaos aus, da wird gebuzzert, gezogen, Karten abgelegt und alles in einem hohen Tempo, denn wenn die nächste Karte liegt, ist es zu spät für andere, mir meine Ausspielrecht zu nehmen.
Die Regeln verstanden in der Grundschule auch schon die Erstklässler, aber ihnen fehlte das Tempo.
Sie schauten oft ihre Karten erst dann durch wenn sie an der Reihe waren, und konnten dann oft nicht mehr ausspielen, weil sich ein anderer vordrängelte. In allen meinen Betreuungsgruppen hatten die Älteren einen Riesenspaß, und wollten oft nichts anderes mehr spielen, weil das Spiel sie so gefangen nahm.
Und auch wenn es etwas seltsam klingt, in Erwachsenenrunden kam eine Unbeschwertheit und Spaß auf, als ob wir wieder Kinder wären. Mau Mau ist zwar ein alter Hut, aber in dieser Form hat dieser ein Lifting erfahren, dass es zeitgemäß macht und einen sehr hohen Wiederspielreiz bietet. (bd)
Steckbrief Mau Mau Extreme |
Autoren | Verlag | Spieler | Alter | Spieldauer | Gestaltung |
Entwicklung des Verlags | Ravensburger | 2 - 6 Spieler | ab 6 Jahre | ca. 20 Minuten | Harnickell Design, DE Ravensburger |